Cybersicherheit

Security-Check für Unternehmen

Produzierende Unternehmen, die ihre Maschinen und Anlagen vernetzen, sind durch Sicherheitslücken und Angriffe auf ihre IT-Infrastruktur oftmals gefährdet. Wissenschaftler möchten nun in einem AiF-geförderten Forschungsprojekt gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den branchenübergreifenden ’Production Security Readiness Check’ weiterentwickeln. Unternehmen, die ihre Produktions-IT hinsichtlich Schutz und Sicherheit überprüfen möchten, können sich am Projekt noch beteiligen.

 (Bild: ©Lev/stock.adobe.com)
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Durch die Vernetzung proprietärer Hardware- und Softwaresysteme unterschiedlicher Hersteller können in Unternehmen beträchtliche Angriffsflächen und Sicherheitslücken entstehen. Doch wie können KMU auch ohne hohe finanzielle und organisatorische Aufwände wirkungsvolle Sicherheitsmaßnahmen erkennen und auswählen? Diese Frage soll ein Forschungsvorhaben klären, dass das Fraunhofer IPT gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE jetzt mit Förderung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) in einem Projekt der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität gemeinsam mit interessierten Unternehmen durchführen möchte. Ziel ist es, die Projektpartner dazu zu befähigen, ihr eigenes IT-Sicherheitslevel zu erkennen und gezielt die notwendigen Schutzmaßnahmen umzusetzen.

Das Forschungsteam will dafür einen webbasierten Fragebogen mit automatisierten Netzwerkanalysetools kombinieren, die die aktuelle Situation in den Unternehmen mit einem Referenzmodell abgleichen. Dieses berücksichtigt dabei die Anforderungen und Empfehlungen der geltenden Normen, Richtlinien und Gesetze ebenso wie bekannte Erfolgsbeispiele aus der Unternehmensorganisation. Ein Fragebogen führt Nutzer auch ohne umfassende Vorkenntnisse durch den Prozess und berücksichtigt sowohl Branche als auch Unternehmensgröße. Als Ergebnis erhält der Anwender dann eine ausführliche Bewertung seines aktuellen Sicherheitslevels. Darüber hinaus schlägt das System geeignete Maßnahmen in Form einer Prioritätenliste vor und empfiehlt jeweils passende Sicherheitslösungen.

Unternehmen können sich beteiligen

„Wir freuen uns auf Unternehmen, die entweder als Anwender oder auch als Befähiger an der Weiterentwicklung mitwirken wollen“, erklärt Alexander Kreppein, Projektleiter des Production Security Readiness Check am Fraunhofer IPT. Anwender können beispielsweise Anforderungen und Anwendungsfälle in das Projekt einbringen und die Empfehlungen des Tools für Aufgabenfelder wie das Bedrohungs- und Schwachstellenmanagement, das Identitäts- und Zugangsmanagement oder Informationsaustausch und Kommunikation mitgestalten. Als Befähiger können Unternehmen am Projekt teilnehmen, die IT-Sicherheitslösungen für die Produktion oder Software für das Qualitäts- oder Compliancemanagement anbieten können.

Die Konzepte sowie der Prototyp der entwickelten Anwendung werden den beteiligten Unternehmen zum Projektende zur Verfügung gestellt. Die Projektlaufzeit ist von März 2022 bis März 2024 geplant.