Adaptive ERP-Module bei der GEMÜ Gruppe

Termintreu ohne Wenn und Aber

Mitarbeiter in Produktion, Lager und Büro arbeiten digital vernetzt. Als Daten-Hub dient PSIpenta, die ERP/MES-Suite des Berliner Softwarehauses PSI Automotive & Industry. (Bild: GEMÜ Gruppe)
Mitarbeiter in Produktion, Lager und Büro arbeiten digital vernetzt. Als Daten-Hub dient PSIpenta, die ERP/MES-Suite des Berliner Softwarehauses PSI Automotive & Industry. (Bild: GEMÜ Gruppe)

Adaptive ERP-Module

Um Engpässe oder Lieferverzögerungen rechtzeitig erkennen und lösen zu können, erfolgt im ERP-System eine Feinplanung der Produktion. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die Erweiterungsmodule zur adaptiven Produktionsplanung und -steuerung, die über die gängigen Methoden etablierter Systeme weit hinaus gehen. Mit dem Modul Capable-to-Promise (CTP) etwa kann der Vertrieb bereits bei Anlage eines Auftrags und unabhängig davon, in welchem Land der Auftrag erfasst wird, verlässliche Lieferterminaussagen über Werksgrenzen hinweg treffen. Hierfür simuliert und prüft CTP den kompletten Auftragsdurchlauf für das Produkt. Es gleicht den ermittelten Bedarf über die Stücklistenpläne mit vorhandenen Lagerbeständen, geplanten Zu- und Abgängen sowie den verfügbaren Fertigungskapazitäten ab und reserviert die benötigten Ressourcen. So werden unerwartete Engpässe ausgeschlossen und Kapazitäten ausgelastet. Das Adaptive-Modul Dynamischer Produktionsabgleich (DPA) ermittelt zudem nicht auflösbare Terminrückstände und markiert diese als kritische Wege. „Mittels dieser täglichen Rückstandsauflösung ermittelt PSIpenta kontinuierlich optimierte Reihenfolgen der Fertigungs- und Beschaffungsaufträge. Dabei zielt alles auf die Einhaltung der Liefertermine“, erläutert Achim Stapf. Zu guter Letzt steuert GEMÜ durch regelmäßige Prognoseläufe im Modul Selbstregulierende Mechanismen (SRM) die Bevorratung und Kalkulation der Losgrößen. Vereinfacht erklärt, ermittelt der ergänzende ERP-Baustein ausgehend von den Unternehmenszielen, aktuellen Zahlen aus dem ERP-System, historischen Analysen und Prognosen stetig die Einstellungen für die auftragsrelevanten Dispositionsparameter und reguliert die entsprechenden Stellgrößen automatisch.

(Bild: GEMÜ Gruppe)
(Bild: GEMÜ Gruppe)

Durchgängige Prozesse

Durch Verzahnung aller GEMÜ-Gesellschaften im ERP-System ist es gelungen, Lagerbestände auf bestimmte, kontinentale Knotenpunkte zu konzentrieren. Alle europäischen Endkunden beliefert das Unternehmen z.B. direkt von seinem Produktions- und Logistikzentrum aus Deutschland heraus. Dadurch konnte GEMÜ die Läger in den anderen zehn europäischen Gesellschaften abbauen. „Wir sparen auf diese Weise Ressourcen und Aufwände und konnten den Anteil des gebundenen Kapitals verringern. Maßgeblich ist für uns auch die Transparenz in allen Abteilungen, für die das optimierte Zusammenspiel zwischen dem ERP-Kern und den adaptiven Modulen sorgt. Die Daten müssen nicht umständlich in ein gesondertes System übertragen werden. Stattdessen reichern die Informationen aus den integrierten Erweiterungsmodulen die Daten im ERP-Kern automatisch an und stehen unmittelbar allen Anwendern zur Verfügung“, bringt es Achim Stapf auf den Punkt.

Wechsel auf die Plattform

Aktuell plant GEMÜ den Umstieg auf die neueste ERP-Produktversion PSIpenta 9, die auf der konzernweiten Entwicklungsplattform aufsetzt. Der Head of Global IT verbindet mit dem Wechsel einige Erwartungen: „Die Camunda-Workflow-Engine verspricht schneller und risikoärmer Anpassungen vornehmen zu können. Wir versprechen uns hierdurch deutliche Zeit- und Kosteneinsparungen.“ Ähnliches gilt für das PSI-Click-Design zur individuellen Oberflächengestaltung. Durch eine bessere Bedienung, einen grafischen Editor für die individuelle arbeitsplatz- und aufgabenbezogene Gestaltung von Masken und Oberflächen sowie die Einbindung von KI-Tools zur Unterstützung der Anwender bei der Dateneingabe erwartet Achim Stapf ein deutlich verbessertes User-Erlebnis: „Die Passgenauigkeit der Oberflächen kombiniert mit KI-basierten Eingabehilfen wird nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch Fehler bei der Dateneingabe vermindern. Das wird sich vor allem auf die Einarbeitung neuer Mitarbeiter auswirken. „Denn gerade auch Neulinge können dann schnell und produktiv mit dem System arbeiten“, so Stapf. Auf dem Wunschzettel steht zu guter Letzt, auch andere Systeme in die Benutzeroberfläche integrieren zu können, sodass die Anwender ihre Aufgaben ohne Systemwechsel in einer einheitlichen Benutzeroberfläche erledigen können.

 

Erfolgsgeschichte fortsetzen

Die ERP-Anforderungsliste der global aufgestellten GEMÜ Gruppe ist lang. Die ERP-Suite PSIpenta mit integrierten Modulen für die adaptive Produktionsplanung und -steuerung kann diesen hohen Ansprüchen gerecht werden. So verschafft die Lösung dem Hidden Champion neben durchgängigen Prozessen über Werks- und Landesgrenzen hinaus die notwendige Transparenz, um eine fast hundertprozentige Liefertermintreue zu halten und Ressourcen und Kapazitäten bestmöglich zu planen. Damit ist das Familienunternehmen gut gerüstet, die Erfolgsgeschichte weiter fortzusetzen.

Hidden Champion im digitalen Wandel „Die Entwicklungsdynamik des Unternehmens hat die Digitalisierung zu einem der Kernthemen der Unternehmensstrategie reifen lassen“, sagt Achim Stapf, Head of Global IT der GEMÜ Gruppe. „Wir sind mutig, agil und trauen uns auch an die Umsetzung von zukunftsorientierten und erfolgsversprechenden Themen, für die es noch kein Handbuch gibt“, ergänzt Stapf. „Dazu zählt die automatisierte kundenindividuelle Dokumentations- und Zeugniserstellung unserer Produkte. Diese basiert auf einer RFID-Kennzeichnung der entsprechenden Komponenten und deren Serialisierung während des Produktions- und Montageprozesses, die mittels eines eigen entwickelten Lese- und Schreibgerätes erfolgt.“ (Bild: GEMÜ Gruppe)
Hidden Champion im digitalen Wandel
„Die Entwicklungsdynamik des Unternehmens hat die Digitalisierung zu einem der Kernthemen der Unternehmensstrategie reifen lassen“, sagt Achim Stapf, Head of Global IT der GEMÜ Gruppe. „Wir sind mutig, agil und trauen uns auch an die Umsetzung von zukunftsorientierten und erfolgsversprechenden Themen, für die es noch kein Handbuch gibt“, ergänzt Stapf. „Dazu zählt die automatisierte kundenindividuelle Dokumentations- und Zeugniserstellung unserer Produkte. Diese basiert auf einer RFID-Kennzeichnung der entsprechenden Komponenten und deren Serialisierung während des Produktions- und Montageprozesses, die mittels eines eigen entwickelten Lese- und Schreibgerätes erfolgt.“ (Bild: GEMÜ Gruppe)