Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag drucken

Ressourcen sparen durch Digitalisierung

Nachhaltigkeit mit Strategie

Kunden, rechtliche Vorgaben sowie steigenden Material- und Energiekosten drängen Unternehmen vermehrt dazu, ihre Produktion nachhaltiger zu gestalten. Die Digitalisierung adressiert diese Ziele, doch dafür bedarf es zunächst einer Strategie.

(Bild: Adesso SE)

(Bild: Adesso SE)

Die EU hat mit dem ‚European Green Deals‘ das Ziel ausgegeben, Europa zu einer nachhaltigen Wirtschaftsregion zu entwickeln, die bis zum Jahr 2050 die Nettoemissionen von Treibhausgasen auf null reduziert und ihr Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppelt. Unternehmen müssen sowohl regulatorische (wie die von der EU erlassenen Richtlinien zur Berichterstattung) als auch politische und wettbewerbsbezogene Faktoren berücksichtigen. So führt die aktuelle politische Lage, in der Preise für Strom und zahlreiche Rohstoffe steigen und deren Verfügbarkeit und Lieferzeit unsicherer wird, zu einem Umdenken hinsichtlich einer nachhaltigeren Wertschöpfung. Auch Kunden und Geschäftspartner stellen vermehrt Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit, wie etwa CO2-Neutralität oder Energie- und Ressourceneinsparungen. Viele Unternehmen überdenken daher interne und externe Prozesse.

Schwachstellen aufdecken und verbessern

Die Digitalisierung der Produktion und der damit einhergehende Einsatz von Technologien und Lösungen wie etwa dem Internet of Things oder Data Analytics-Verfahren können Unternehmen bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Mittels vernetzter Maschinen und Retrofit-Lösungen werden in heterogen ausgestatteten Maschinenparks (z. B. Maschinen verschiedener Hersteller oder ältere Baujahre) Daten, wie Verbräuche, Leistung oder Maschinenzustände, erfasst und bereitgestellt. Die Datendurchgängigkeit schafft Transparenz und ermöglicht es, alle Produktionsschritte nachzuverfolgen. Auf Basis dieser Datenverfügbarkeit können Unternehmen zum einen der Pflicht nach Rechenschaft – etwa der CO2-Berichterstattung – und Bilanzierung nachkommen und zum anderen den Produktionsprozess datengestützt analysieren. Data Analytics-Lösungen decken Schwachstellen und Verbesserungspotenziale für mehr Nachhaltigkeit auf und Unternehmen können aus Trends und Mustern Prognosen und Simulationen für datengestützte Entscheidungsfindungen ableiten, etwa wenn es um die Planung einer neuen Produktionslinie geht.

Herausforderungen in der Praxis

Die Umsetzung solcher Lösungen ist jedoch oft mit Herausforderungen verbunden. Zunächst gilt es, den Begriff Nachhaltigkeit auf Unternehmensebene zu definieren sowie daraus ihre Nachhaltigkeitsstrategie festzulegen. Für die Aufnahme des gegenwärtigen Zustands müssen Konzepte und Standards für die Datenerfassung, -bereitstellung und -sicherheit entwickelt werden, da viele Daten aus dem Produktionsprozess oft nicht, unvollständig oder nur punktuell vorliegen. Da Teile der Daten ursprünglich für andere Zwecke erfasst wurden oder heterogen vorliegen, müssen diese zunächst aufbereitet werden. Für eine vollständige Nachhaltigkeitsbewertung werden – je nach Prozesskomplexität – große Datenmengen aus verschiedenen Systemen, wie etwa aus MES oder ERP-System, benötigt. Diese gilt es zu verarbeiten und einheitlich zu integrieren.

Kontinuierliche Transformation

Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen können auf diesem Weg unterstützen. Der IT-Dienstleister Adesso setzt dabei auf einen Prozess, bestehend aus drei Schritten.

(1) Evaluierung des Status Quo und Identifizierung von konkreten Potenzialen,

(2) Ermöglichung nachhaltiger Initiativen auf Basis einer unternehmensspezifischen Nachhaltigkeitsstrategie und

(3) Engagement für eine kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsziele durch die Implementierung zukunftsfähiger Lösungen und neuer Geschäftsmodelle.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen möchte den Energieverbrauch in der Produktion um 20 Prozent senken. Derzeit werden in der Produktion keine Daten gesammelt, sodass er keinen Überblick über die Energieverbräuche einzelner Produktionsprozesse hat. Zunächst wird der Status Quo evaluiert. Dabei geht es um Fragen wie: Wo liegen energieintensive Prozesse? Welche Anforderungen an die Produktionsprozesse und die IT-Architektur liegen vor (einschließlich Datenbanken und Softwaresysteme). Nach der Erfassung des Ist-Standes wird ein spezifischer, überschaubarer Prozess ausgewählt und in diesem Kontext ein Zielwert und Lösungsvorschläge erarbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Beispielhafte Maßnahmen sind etwa die Implementierung von IoT-basierten Sensoren zur einheitlichen Datenerfassung, -bereitstellung und -visualisierung (etwa mittels Dashboards). Im nächsten Schritt werden die definierten Lösungsansätze implementiert und anhand des kontinuierlichen Prozesses nach einer festgelegten Zeit überprüft. Je nach Ergebnis der Energieeinsparung kann die Lösung angepasst oder auf andere Produktionsabschnitte oder Werke ausgerollt werden. Auf Grundlage der sich wiederholenden Bewertung und Verbesserung ermöglicht dieses Vorgehen, die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse stetig zu verbessern und damit die von den Unternehmen festgelegten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Ein neuer Supercomputer soll Forschende am Karlsruher Institut für Technologie dabei unterstützen, neue Materialien etwa für die Medizin- oder Energieforschung schneller zu entwickeln.‣ weiterlesen

Version 5.2.9 der xSuite Business Solutions steht für den Einsatz bereit. Die Workflows des SAP-basierten Produktportfolios sind jetzt komplett in SAP Fiori ausführbar und wurden für das neue SAP S/4Hana 2022 zertifiziert. Hersteller xSuite hat zudem sein Softwareangebot in neue Basis- und Premiumpakete umgeschnürt.‣ weiterlesen

Mit dem Aufbau von Wirtschaftskreisläufen könnten Fertigungsunternehmen einige der akuten Herausforderungen wie Preissteigerungen und Ressourceneffizienz wirkungsvoll adressieren. Dazu müssen Firmen allerdings eine Reihe von Qualifikationen erlangen. Das ERP-System kann dafür den Rahmen bilden.‣ weiterlesen

Wie belegen Unternehmen die Ergebnisse ihrer ESG-Initiativen? Mit Auswertungen und Reports aus ihrer Unternehmenssoftware. Die Anwendung des ERP-Anbieters IFS Applications für solche Aufgaben heißt Sustainability Hub.‣ weiterlesen

Acatech-Präsident Jan Wörner wird Co-Vorsitzender der Plattform Lernende Systeme. Gemeinsam mit Bundesministerin Bettina Stark-Watzinger bildet er die neue Doppelspitze des KI-Netzwerks. Der scheidende Co-Vorsitzende Reinhard Ploss bleibt der Plattform verbunden.‣ weiterlesen

Analysesoftware-Spezialist Alteryx hat sein Produkt Analytics Cloud Platform funktional erweitert. Die neu gestaltete Designer Cloud-Benutzeroberfläche ist jetzt mit mehr als 30 erweiterten Tools zur Vorbereitung, Zusammenführung, Analyse und Automatisierung verfügbar, schreibt der Anbieter in der Pressemitteilung zum Release.‣ weiterlesen

Integrieren Hersteller Technologien mit dem Prädikat 'Green Manufacturing', ist der Blick oft nur auf den unmittelbaren ökologischen und ökonomischen Nutzen gerichtet. Oft fehlt die Berechnung der Gesamtbilanz dieser Digitalisierungsmaßnahmen und der Weitblick in Sachen Nachhaltigkeit.‣ weiterlesen

Eigentlich soll der Low-Code-Ansatz vieles einfacher machen, wenn sich etwa Fachabteilungen ihre eigenen Anwendungen aufsetzen können. Doch in den IT-Abteilungen steigt dadurch der Aufwand für Support und Entwicklung. Eine zentrale Integrationsplattform kann diesem Effekt entgegenwirken.‣ weiterlesen

Die Anbindung der Produktionsmaschinen an die IT-Systeme beeinflusst zunehmend die Effizienz und Flexibilität einer Fabrik. Die wohl höchste Hürde solcher Integrationen ist, den vielen verschiedenen Maschinen die gleiche Sprache beizubringen. Wer das plant, aber die Individualentwicklung dahinter scheut, sollte sich die Software MK|Connect ansehen.‣ weiterlesen

Seit dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 13. September 2022 ist die Arbeitszeiterfassung nun für Unternehmen verpflichtend. Lösungen zur elektronischen Zeiterfassung können dabei behilflich sein. Doch was gilt es bei der Systemauswahl zu beachten, um möglichst reibungslos ans Ziel zu kommen?‣ weiterlesen

Zutrittsberechtigungen für Bereiche kritischer Infrastrukturen sind eine sensible Sache. Kurzfristige Berechtigungen müssen zunächst organisiert und langfristige Berechtigungen können zum Sicherheitsrisiko werden. Iseo adressiert dieses Problem mit der Data-on-Credentail-Technologie und verknüpft so Offline-Komponenten mit Online-Lösungen.‣ weiterlesen