Im Lager des Online-Optikers Mister Spex werden täglich rund 12.000 Bestellungen bearbeitet. Neben Brillen gehören dabei auch Kontaktlinsen oder Pflegeprodukte zum Sortiment. Sämtliche Prozessabläufe werden durch das Warehouse Management System PSI WMS von der PSI Logistics gesteuert.
Bild: Mister Spex GmbH
Kapazitäten erweitern, Versandprozesse beschleunigen, Prozesssteuerung optimieren – unter diesen Prämissen hat der Online-Optiker Mister Spex im Jahr 2016 einen neuen Produktionsstandort mit Logistikzentrum in Berlin Siemensstadt bezogen. „Ein wichtiger Schritt zur Realisierung unserer Wachstumsperspektiven“, analysiert Javier Carvajal Vargas, Chief Operation Officer bei Mister Spex. 10.000m² umfasst der neue Firmensitz – 6.500 m² davon sind Lagerfläche, auf der das Unternehmen den Großteil seiner Rohmaterialien und Artikel vorhält. Dort werden pro Tag bis zu 12.000 Aufträge und Bestellungen von mehr als zwei Millionen Kunden aus ganz Europa bearbeitet. Das Artikelspektrum ist dabei sehr kleinteilig: Unter mehr als 43.000 Markenbrillen können Kunden auf der Website des Online-Optikers das passende Gestell wählen sowie Farben und Materialien festlegen. Zudem füllen Markensonnenbrillen, Kontaktlinsen und Brillengläser sowie verschiedene Pflegeprodukte den Lagerbestand. In den Produktionsräumen vor Ort werden die Gläser unter Reinraumbedingungen von Optikermeistern nach den Vorgaben der Kunden individuellen eingeschliffen und montiert. Für verschiedene Produktionsschritte sind darüber hinaus externe Dienstleister eingebunden. Für die Koordination der komplexen Materialströme und Steuerung der intralogistischen Prozesse für eine schnelle Auftragsfertigung sowie für die termingerechte Produktionsversorgung und die Multichannel-Strategie, inklusive Retourenbearbeitung suchte Mister Spex mit dem Umzug ein leistungsstarkes Warehouse Management System. Am Ende entschied sich das Unternehmen für das PSI WMS von PSI Logistics.
Multichannel-Strategie
Bei der Kundenversorgung verfolgt das Unternehmen eine Multichannel-Strategie: Neben dem Online-Shop, der das Kerngeschäft von Mister Spex charakterisiert, kooperiert der Online-Optiker bei kostenlosen Services wie Sehtests und Brillenanpassungen in einem Partnernetzwerk mit mehr als 550 lokalen Augenoptikern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Zudem Betreibt das Unternehmen eigene Filialen. All diese Segmente werden aus dem Logistikzentrum versorgt. „Daher suchten wir nach einem WMS, das neben der Lagerverwaltung insbesondere die verschiedenen Auftragsstrukturen aus dem B2B-Bereich, dem B2C-Bereich und der Produktion abdeckt. Seit November 2016 steuert das WMS die Intralogistik des Mister Spex-Lagers im Vollbetrieb. Die angelieferten Rohmaterialien und Halbfertigprodukte werden nach der Kontrolle und Wareneingangserfassung nach Vorgabe des Programms eingelagert. Als Automatisierungskomponenten für 7.400 Brillen hat der Online-Optiker ein automatisches Paternoster-Kommissioniersystem von Kardex installiert und an das WMS angebunden. Die weiteren Regalanlagen in den manuellen Kommissionierbereichen bieten Lagerkapazitäten für mehr als 700.000 Artikel. Das WMS generiert die Lagerplätze nach unterschiedlichen Strategien, Prioritäten und Artikelklassifizierungen, die anhand der Vertrieb- und Durchsatzzahlen kontinuierlich angepasst werden. Die Transportaufträge für die Einlagerung wie auch für die Kommissionierprozesse ermittelt die Software wegeoptimiert.
Für die Kommissionierprozesse werden die Aufträge unterschieden nach Produktionsaufträgen sowie einerseits dem B2C-Versand von Handelsware, Mustergestellen und individuell gefertigter Auftragsbrillen direkt an die Kunden bzw. zur Abholung in den Shops und andererseits der Versorgung der Ladengeschäfte. Die Fertigung wiederum ist unterteilt in die Eigenproduktion – beispielsweise das Schleifen von Gläsern – und der so genannten Einarbeitung, bei der gelagerte Standardgestelle und angelieferte Gläser montiert werden. Vom Web-Shop des Online-Optikers werden die Bestellungen in das ERP-System eingespielt, in Fertigungs- und reine Versandkommissionieraufträge unterteilt und an das WMS übergeben. Als eine Herausforderung stellte dabei die Schnittstelle zwischen beiden Systemen dar. „Die verschiedenen Kommissionierprozesse für die diversifizierte Auftragsstruktur musste mit intelligenten Algorithmen abgedeckt werden“, erklärt erläutert Markus Conrad, Projektleiter der PSI Logistics. Für die Produktionsversorgung stößt das IT-System die wegeoptimierte Kommissionierung und die Auslagerungsprozesse im automatischen Kommissioniersystem an. Das WMS koordiniert die Materialzusammenführung und die termingerechte Versorgung der Schleif- und Montageplätze auch mit den entsprechenden Auftragsinformationen. Für die reinen Versandaufträge steuert das WMS die Materialflüsse der Kommissionierung, die Zusammenführung der Auftragsposten zur Shop-Belieferung und die Übergabe an die Versandfertigung.
Bis zu 700.000 Artikel könnte das Lager fassen – eine Herausforderung für jede WMS-Software. (Bild: PSI Logistics GmbH)
Retouren bearbeiten
Der Online-Optiker sendet seinen Kunden vier Brillengestelle zur persönlichen Anprobe zu, die alle wieder zurückgeschickt werden – im Regelfall mit einem Auftrag zur Brillenfertigung. Nach eingehender Qualitätskontrolle der Retouren erfolgt die Zuordnung der Brillen auf die nachfolgenden Prozessschritte – Einlagerung, Reparatur, Auftragsprüfung. Parallel dazu verheiratet das WMS die Auftragsdaten von Brillenfassung und gewählten Gläsern – und generiert die Folgeaufträge. Mit ihnen werden zunächst die sogenannten ‚Edger‘ an den Schleifplätzen mit den erforderlichen Gläsern versorgt. Sie schleifen rund die Hälfte aller von Mister Spex verarbeiteten Brillengläser ein. Anschließend koordiniert das WMS eine etwaige Zwischenlagerung der Brillengläser sowie die auftragsgerechte Zusammenführung von Fassung und den individuell angepassten, auf die Fassungsanforderungen zugeschliffenen Gläsern an den Montageplätzen. Nach abschließender Qualitätskontrolle koordiniert die Software die Versandfertigungs- und Bereitstellungsprozesse im Warenausgang. Bei der Prozessteuerung bindet die Lagerverwaltung alle integrierten Hardwarekomponenten und Subsysteme etwa zur Datenerfassung und Label-Erstellung ein. „Insbesondere in Spitzenzeiten mit starken Peaks und hoher Auslastung zeigt sich das PSI WMS bei den Prozessen im Warenein- und -ausgang äußerst leistungsfähig und stabil, wovon auch unsere Kunden profitieren. Zugleich sehen wir uns mit der Upgrade-Fähigkeit des PSI WMS für künftige Entwicklungen beim Aufkommenswachstum wie bei Prozessoptimierungen, Technologien und Systemfunktionen optimal aufgestellt. Ein wirtschaftliches, zukunftsfähiges Investment“, resümiert Vargas. n ist freier Journalist.
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