Durch sogenannte virtuelle Service-Checks lassen sich die Interessen des After Sales bereits während der Produktentwicklung berücksichtigen. Mit dem Einsatz von Virtual Reality-Technologie können Maschinen- und Anlagenbauer schon früh sicherstellen, dass sich ihre Produkte gut warten und reparieren lassen.
Bild: CMC Engineers GmbH
Service oder After Sales haben in der produzierenden Industrie in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dies lässt sich nicht zuletzt auf die zunehmende Gleichheit der Produkte und Leistungen sowie die allgemeine wirtschaftliche Lage zurückführen. Aus diesem Grund unterscheiden sich viele Unternehmen von ihrer Konkurrenz nur noch durch ihr Serviceangebot beziehungsweise ihre Servicequalität. So rückt der Service in vielen Fällen in den Fokus, wenn es um den Vertrieb und das Marketing geht. Dieser Wandel in der Unternehmensphilosophie begünstigt den Einsatz neuer Methoden und Technik.
Auf CAD-Daten zugreifen
Bei der klassischen Produktentwicklung geben die Konstrukteure in der Regel das Produkt vor, das der Vertrieb bestmöglich vermarkten muss. Auch der After Sales befasst sich diesem Prinzip zufolge erst mit dem Produkt, nachdem es endgültig definiert ist. Dieses Vorgehen ist seit einigen Jahren bei vielen Unternehmen im Wandel. Bereiche außerhalb der Entwicklung erhalten Zugriff auf Konstruktionsdaten, was speziell im Bereich After Sales neue Vorgehensweisen ermöglicht. Durch die so veränderten Arbeitsansätze stehen die Abteilungen vor neuen Herausforderung, um das bisher bewährte Vorgehen neu zu erfinden und etwa den massiv erhöhten Kommunikationsaufwand zu bewältigen.
Virtuelles Service Engineering
Durch die immer komplexere Technik steigen die Ansprüche an den Kundendienst. Neue Technologien und Vorgehensweisen wie Virtual Reality (VR), Service Engineering und Digital Service Engineering werden für Produzenten immer wichtiger. Der Fortschritt der Technik erlaubt es den Unternehmen, komplexe Systeme und Sachverhalte zu simulieren und für den Einsatz beziehungsweise Gebrauch in der Realität besser vorzubereiten. Zu diesen neuen Methode zählt das virtuelle Service Engineering. Um die Service-Ziele zu erreichen, kann zum Beispiel das virtuelle Modell einer Maschine, der sogenannte Digital Mock-Up (DMU), hinsichtlich der wartungs- und reparaturrelevanten Punkte untersucht werden.
In Zusammenarbeit von Entwicklern und Service-Spezialisten fließen aus regelmäßigen Service Checks die After Sales-Anforderungen in die Produktentwicklung ein, lange bevor Prototypen oder sonstige Hardware zur Verfügung stehen. Das hilft dabei, kosten- und zeitintensive Änderungsschleifen zu vermeiden, die Entwicklungsziele besser zu erreichen und eine höhere Reife der Servicequalität eines Produktes sicherzustellen. Wichtige Bestandteile eines Service Checks sind die Zahl der Kundenprüfpunkte wie die Zugänglichkeit zum Werkzeugmagazin oder die Sichtbarkeit vom Bedienpanel aus. Aber auch relevante Wartungsumfänge und bekannte Reparaturfälle werden an der virtuellen Maschine untersucht. Dabei wird besonderer Wert auf die Reihenfolge der Arbeitsschritte sowie den möglichst effizienten Aus- und Einbau von Ersatzteilen gelegt.
Interdisziplinär und ergonomisch
Virtual Reality-Technik kann auf Basis der Konstruktionsdateien Probleme gut sichtbar offen legen. Interdisziplinär arbeiten die Ingenieure und Kundendienstbeauftragte an gemeinsamen Lösungen. Weiterhin lassen sich physikalische Simulationen und reale Objekte wie Bauteile oder Werkzeuge visualisieren. So können Kollisionsuntersuchungen oder Aus- und Einbauuntersuchungen sehr realistisch geprüft werden. Ebenfalls immer wichtiger wird das Thema Ergonomie. Anhand interaktiver Menschmodelle können Entwickler die optimalen Arbeitspositionen der späteren Bediener ermitteln. Durch den demografischen Wandel der deutschen Gesellschaft wird Ergonomie gerade für ältere Arbeitnehmer wichtiger. Doch auch die Service-Mitarbeiter des Herstellers und die Nutzer des Produktes können von einer verbesserten Servicefähigkeit profitieren. Die gute Zugänglichkeit von Bauteilen erleichtert die Arbeit an einer Maschine. Mit der Dauer für Wartung sinken auch die Kosten, der Hersteller verbessert so seine Wettbewerbsfähigkeit.
Virtual Reality verändert sich
Die Digitalisierung der Industrie und die Verfügbarkeit von CAD-Daten nahezu aller Produkte ebnet den Weg in virtuelle Welten. Doch die hohen Anschaffungskosten stehen dem flächendeckenden Einsatz von VR und seinen Spielarten im Engineering noch immer im Weg. So gab es für Unternehmen bisher nur die Möglichkeit, in eigene VR-Tools zu investieren, die selbst bei einfachen Ausführungen schnell mehr als 100.000 Euro kosten konnten. Doch die Head Mounted-Displays aus dem Consumerumfeld, die seit Mitte 2016 erhältlich sind, haben dieses grundlegend geändert. Kombiniert mit der passenden Software erlauben diese Geräte einen bezahlbaren Einstieg in das Thema VR für alle Unternehmen.
Bild: CMC Engineers GmbH
Wie gelingt der Einstieg?
Eine weitere Einstiegshürde ist der Dschungel von verschiedener Software, Hardware und Dienstleistungen, die sich anfangs nur schwer durchblicken lassen. Doch Beratungshäuser sind gerade dabei, spezifisches Knowhow aufzubauen. Sie empfehlen häufig, sich dem Feld VR projektbezogen anzugehen. In diesem Fall hieße das, mit einem Serviceanbieter zusammen ein Pilotprojekt zu definieren und anhand dessen neue Prozesse zu evaluieren. Das kann das aktuelle Kundenprojekt oder auch ein schwieriger Fall aus der Vergangenheit sein. Verläuft das Pilotprojekt erfolgreich, können weitere Schritte in Richtung der eigenen VR-Installation unternommen werden. Grundsätzlich gehen die Berater davon aus, dass eine schrittweise Einführung in Verbindung mit guten Ratschlägen den Grundstein für den erfolgreichen Einstieg in VR-Anwendungen bilden. Dabei sollten auch die betroffenen Mitarbeiter nicht über Gebühr durch den Wandel belastet werden, sondern mir VR-Equipment ein nützliches Werkzeug für die tägliche Arbeit in die Hand bekommen.
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