Viele Industrieunternehmen möchten ihr Angebot von Produkten und Dienstleistungen über digitale Kanäle ergänzen, um ihr Portfolio schneller und mit größerer Reichweite auf dem Markt zu platzieren. Internet-basierte Plattformen bieten großes Potenzial, diese Pläne umzusetzen. Sich einer Plattform anzuschließen, ist allerdings eine strategische Entscheidung von enormer Tragweite.
Einerseits ermöglichen Plattformen einen unmittelbaren, weltweiten Markteintritt, zum anderen tragen sie, wenn sie geschickt und richtig ausgeprägt sind, das Potential eines sich selbst verstärkenden positiven Netzwerkeffekts. Mit der Vielfalt des Plattformangebots und der Vielzahl der Benutzer der Plattform steigt automatisch die Attraktivität und erzeugt damit starke Wachstumsimpulse. Bietet ein Maschinenbauunternehmen auf einer Plattform seine Maschinen an, wird dieses Angebot attraktiver, wenn es dort auch Ersatzteile, Service (wie Predictive Maintenance) und gebrauchte Maschinen anbietet. Noch besser wird der Effekt, wenn dort auch die Materialien zu beziehen sind, die auf den Maschinen verarbeitet werden sollen und zusätzlich noch unterstützende Dienste wie Transport- oder Finanzierungsdienstleistungen.
Selbstverstärkender Netzwerkeffekt
Weil Maschinenbetreiber in der Regel Produkte unterschiedlicher Hersteller einsetzen, ist es durchaus sinnvoll, die wettbewerbliche Marktsituation unseres Wirtschaftssystems branchenbezogen auch auf Plattformen abzubilden. Wie auf anderen Märkte auch, wird sich der Abnehmer für das für ihn am besten passende Produkt entscheiden. Wenn er auf der Plattform ein umfassendes Angebot vorfindet, wird der Markt für ihn transparent und die Plattform damit attraktiv. Weiterhin bewirkt die Angebotsvielfalt, dass sich Nutzer für Produkte und Dienstleistungen interessieren, auf die er ohne die Plattform überhaupt nicht aufmerksam geworden wäre. Da eine hohe Dynamik auf einer Plattform für die Anbieter das Potential zu höherer Preiselastizität bietet, wird das Produktangebot noch attraktiver und es kann ein sich selbst verstärkender, positiver Netzwerkeffekt entstehen.
Schnittstelle zum Kunden bewahren
Jedes Plattformprojekt ist unternehmensspezifisch und bevor eine wie oben illustrierte Lösung entsteht, müssen umfassende strategische und operative Entscheidungen getroffen werden. Zunächst ist zu bestimmen, welche Nutzer durch die Plattform angesprochen werden sollen. Danach müssen relevante Anwendungsfälle identifiziert werden und unter Berücksichtigung der möglichen finanziellen und personellen Möglichkeiten des Unternehmens sowie der wettbewerblichen Situation im adressierten Markt in angemessenen Optionen und Szenarien projiziert werden. Von unternehmnenskritischer Bedeutung ist es, die unmittelbare Schnittstelle zu den eigenen Kunden zu bewahren, um sich nicht vom Marktzugang abzuschneiden. Weiterhin ist eine zielführende Partnersuche und -auswahl durchzuführen, um sich in einem leistungsfähigen Umfeld dynamisch zu entwickeln.
Bereits bei diesen Erwägungen verlassen viele mittelständische Industrieunternehmen angestammtes Terrain und verfügen häufig über unzureichende Erfahrungen und Möglichkeiten. In diesen Fällen ist es sinnvoll, sich externer Beratung zu versichern, um mit bewährter Methodik und fachlicher Expertise schnell und mit sinnvollem Aufwand zum Erfolg zu gelangen. Mit den Vorüberlegungen ist der Bedarf an Fachwissen für das Projekt zudem keineswegs gedeckt. Vielmehr stellen sich mit dem Betrieb einer Plattform zahlreiche Fragen, welche in der Regel nur erfahrene Fachleuten sicher beantwortet können. Alleine die Eigenheiten der marktführenden Infrastrukturplattformen und die dabei relevanten Regelwerke zur Schaffung und zum Betrieb der Applikationen wirklich gut zu kennen, erfordert tiefgreifende Fachkenntnis. Darüber hinaus stellen sich Fragen wie Systemsicherheit, Schnittstellenmanagement zur Sensorik der eigenen Produkte, Big Data Management mit der Möglichkeit zur Archivierung, Auswertung, Interpretation und Veredlung von Daten und vieles andere mehr.
Wissen finden und integrieren
Um fachliche Unterstützung zu erhalten, bieten sich prinzipiell mehrere Möglichkeiten an. Einerseits kann man mit Unternehmensberatungen zusammenarbeiten, welche möglichst alle relevanten Aspekte beraten können. Zum anderen entwickeln sich jedoch aktuell eine Vielzahl von Startup’s, die als junge Microunternehmen teils fundiertes Knowhow zu einzelnen benötigten Fragestellungen aufgebaut haben. Da diese Unternehmen ihre Wurzeln häufig im wissenschaftlichen Umfeld haben, sind sie bei der Abwicklung von institutsübergreifenden Forschungsprojekten oft sehr erfahren. Dieses Wissen lässt sich einsetzen, um die einzelnen Akteure zu konzertieren und ein Projektmanagement zu etablieren, welches dem Alles-aus-einer-Hand-Ansatz nicht nachsteht. Eine dritte Option ist es, mit universitäts- und hochschulnahen Acceleratoren zusammenzuarbeiten, wie sie etwa in Karlsruhe gerade entstehen. Das Ziel: Talente, Startups und mittelständische Unternehmen zusammenbringen und neue (digitale) Geschäftsmodelle entwickeln und validieren.
Volker Schnittler ist Fachreferent für kaufmännische Unternehmenssoftwarelösungen beim Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt.
Nachhaltigkeit: Aus „Alt“ mach „Neu“ oder „Reparatur“ statt „Neuanschaffung“
Make Lean Leaner
MPDV Mikrolab GmbH – WE CREATE SMART FACTORIES
Industrie 4.0 am Wendepunkt
valantic – Produktionsplanung & -steuerung in Echtzeit mit der APS Software wayRTS
Industriegüter-Vertrieb in Zeiten von Fachkräftemangel: Meistern Sie mit einem Produktkonfigurator Ihre Herausforderungen
proALPHA ray: mobiles ERP im Browser
IP65 Industrie-PCs und Monitore
ANZEIGE
Whitepaper
Vom 4-Stufen-Modell zum Regelkreis
IIoT-Plattformen als zentrale Datenbasis für die digitale Produktion
Fertigung: Wenn aus Daten Wissen wird
Mit Kennzahlen die Produktion im Griff
Sales & Operations Planning (S&OP) mit der waySuite: Optimal aufeinander abgestimmte Absatz-, Projekt-, Produktions- und Beschaffungsplanung mit der waySuite
ANZEIGE
Videos
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Kontio, finnischer Hersteller von Blockhäusern
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Fogel, Hersteller von gewerblichen Kühl- und Gefrieranlagen für Abfüller kohlensäurehaltiger Getränke
Phoenix Contact & encoway: Individuelle Lösungen visuell und interaktiv konfigurieren
Erklär-Video: COSCOM FactoryDIRECTOR VM
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Panasonic, Hersteller von Komponenten für Autoelektronik
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.
Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.
Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.
Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.