Best Practice für die Flächenrückführung

In 25 Stunden zum digitalen Fahrzeugmodell

Auf der Grundlage des in Tebis erzeugten Flächenmodells (linker schirm) werden im Tool für Arbeitsvisualisierungen (rechter schirm) die Renderings für den BMW X2 vorbereitet. (Bild: BMW Group)
Auf der Grundlage des in Tebis erzeugten Flächenmodells (linker Bildschirm) werden im Tool für Arbeitsvisualisierungen (rechter Bildschirm) die Renderings für den BMW X2 vorbereitet. (Bild: BMW Group)

Der Faktor Zeit

Der Zeitraum von der Konzeption bis zur Markteinführung neuer Modelle verkürzt sich ständig. Gleichzeitig spielt im Bereich Automotive das Design eine enorme Rolle; es muss ansprechend, markant, innovativ und markenkonform sein. Der Formfindungsprozess über Clay-Modelle trägt zwar dazu bei, die geforderte Designqualität zu liefern, kostet aber auch wertvolle Zeit im Entwicklungsprozess. Tebis ist es in Zusammenarbeit mit BWW Group in den vergangenen zwei Jahrzehnten gelungen, immer hochwertigere Designflächen in immer kürzerer Zeit zu erzeugen. Allein von 2010 bis 2013 wurde eine Halbierung der Bearbeitungszeit erreicht. Grundlage hierfür war ein gemeinsames Projekt mit dem Ziel, in eine qualitativ beste Flächen- rückführung eines Fahrzeugexterieurs statt 100 Stunden nur noch 50 Stunden investieren zu müssen.

Vorteil durch neue Technologie

Im Fokus des Projekts standen unter anderem eine neue toleranzgesteuerte Approximationstechnik sowie die automatische Kurvensynchronisation. Besonderes Augenmerk legte Tebis auf die bis dato sehr zeitintensive manuelle Rekonstruktion der theoretischen Kanten. Hier konnten durch neue Algorithmen die größten Zeitfresser im Prozess eliminiert werden. Auch das User Interface wurde unter die Lupe genommen, um Einsteigern den Zugang zu erleichtern. Wie erfolgreich das Projekt war, lässt sich durch Zahlen belegen. Für hochwertige CAD-Designflächen einer Fahrzeugaußenhaut sind heute für ein Modell mittlerer Komplexität etwa 50 Stunden einzurechnen. Genügt CAD-Konstruktionsqualität, etwa für eine Einbauuntersuchung, reichen 25 Stunden.

Die Entwicklung geht weiter

Aktuell arbeitet Tebis zusammen mit der BMW Group an mehr Automatisierung in der Flächenberechnung. „Wir denken an Schnellflächen“, erläutert Eckhard Metzger, Produktmanager bei Tebis. „Wir möchten von heute im Schnitt 25 Stunden Aufwand für Konstruktionsflächen runter auf 10 Stunden für Flächen, die sich für erste Untersuchungen eignen. Wir sind äußerst zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen werden.“

Bei der Flächenrückführung und der Flächenmodellierung bleiben in Tebis die theoretischen Kanten automatisch erhalten. (Bild: Tebis)
Bei der Flächenrückführung und der Flächenmodellierung bleiben in Tebis die theoretischen Kanten automatisch erhalten. (Bild: Tebis)
Um die Oberflächengüte der rückgeführten Flächen zu beurteilen, nutzen die Mitarbeiter die Krümmungsdiagnosen im Design-Studio von Tebis. (Bild: Tebis)
Um die Oberflächengüte der rückgeführten Flächen zu beurteilen, nutzen die Mitarbeiter die Krümmungsdiagnosen im Design-Studio von Tebis. (Bild: Tebis)
Mit Farbanalyse erkennen Anwender konvexe und konkave Bereiche im Flächenmodell und konzipieren ihr zukünftiges Flächenlayout. (Bild: Tebis)
Mit Farbanalyse erkennen Anwender konvexe und konkave Bereiche im Flächenmodell und konzipieren ihr zukünftiges Flächenlayout. (Bild: Tebis)