Dokumentenmanagement bei Seidenader
Agiles DMS an SAP angedockt
Manuelle Dokumentenpflege verursacht Fehler, kostet Zeit und widerspricht dem Gedanken eines unternehmensweiten Wissensmanagements. Der Maschinenhersteller Seidenader hat daher seine SAP-Software um ein individuell angepasstes Dokumentenmanagementsystem erweitert.
Seidenader Maschinenbau entwickelt Inspektionsmaschinen und Anwendungen für Hersteller von pharmazeutischen Behältern und Produkten. Die Inspektionsmaschinen – von Tischmodellen bis zu Hochleistungsmaschinen mit Kamerasystemen und Bildverarbeitungsprozessoren – werden von Projektteams im Sondermaschinenbau entwickelt und getestet. Spezialisten in Konstruktion und Entwicklung setzen die Ergebnisse in Konzepte um. In Zusammenarbeit mit den Kunden entstehen so passgenaue Anwendungen.
Daten müssen fließen
Eine Grundlage dieses Zusammenspiels ist eine anpassungsfähige Dokumentenverwaltung mit einheitlicher Datenbasis. „Mit der Einführung von SAP haben wir schnell gemerkt, dass der mitgelieferte DMS-Standard für unsere Anforderungen nicht ausreicht“, sagt Stephan Odenthal, Head of Design Department & Engineering Services bei Seidenader. Zuvor nutzte Seidenader ein eigenes webbasiertes DMS, dessen Prinzip beibehalten werden sollte: „Unsere Dokumente wurden immer nach Dokumentenart abgelegt. Diese Klassifikation wollten wir weiterführen“, sagt Odenthal. Gesucht wurde ein SAP-Addon, das alle projekt- und maschinenbezogenen Dokumente nach maximal drei Klicks anzeigt, viele Dokumententypen organisiert und eine Schnittstelle zu SAP mitbringt. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Adaptives System
Schließlich wurde sich der Maschinenbauer mit dem PLM-Systemhaus Smart-PLM Aigner einig: „Im Gespräch haben wir gemerkt, dass man unsere Anforderungen wirklich nachvollziehen kann. Mit dem überzeugenden fachlichen Knowhow der Berater haben wir uns einer passgenauen Lösung angenähert“, so Stephan Odenthal. Gemeinsam sollte ein adaptives und in SAP integriertes Dokumentenmanagement entwickelt werden. „Entstanden ist Smart-PLM [Documents], mit dem wir den SAP-Standard mit unseren unternehmensspezifischen Anforderungen vermählen konnten,“ schildert Odenthal. Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu generieren. ‣ weiterlesen
Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise
SAP-verknüpfte Dokumente
Das adaptive Dokumentenmanagementsystem (DMS/DVS) kann über die Dienste zum Objekt kontextbezogen in beliebige Belege, wie Projekte oder Materialien, integriert werden. Für den dokumentenzentrierten Einstieg steht eine Power-Transaktion zur Verfügung. Damit können Anwender Dokumente suchen, in baumartige Verzeichnisstrukturen browsen, neue Dokumente anlegen oder Änderungen vornehmen. „Projekte und die zugehörigen Maschinen haben eine bestimmte Projektstruktur. Dabei ist es oft sinnvoll, die Dokumente und Dokumentenstruktur mit den Projektstrukturen zu verbinden. Das DVS/DMS realisiert dies über Dokumentenakten, die mit PSP-Elementen im SAP-PS verknüpft sind“, erläutert Christian Fürstinger, Berater des IT-Dienstleisters. Daraus ergebe sich eine transparente Dokumentenlenkung, die das Prozess-, Dokumentations- und Projektmanagement stütze. Die Benutzeroberfläche des Addons ist an den Windows Explorer angelehnt, damit sich Anwender schnell in die Lösung einfinden.
Entwicklung und Einführung
Die Entwicklung und Einführung der DVS-Lösung verlief schrittweise durch die Umsetzung von Programmcodes, die im Anschluss getestet und angepasst wurden. Die Lösung verwaltet seit September bei Seidenader alle projektbezogenen Dokumente in über 200 verschiedenen Dokumentarten, von der Liste offener Fragen über Betriebsanleitungen, Zertifikate, Protokolle und Zeichnungen bis hin zu Modell-Daten. Davon verspricht sich die Firma kürzere Bearbeitungszeiten, eine nach bewährtem Muster strukturierte Dokumentenablage und ein generell zukunftsfähiges Product Lifecycle Management.