Auch im dritten Quartal 2017 ist die Wirtschaftsleistung deutlich gestiegen. Wie das BMWi mitteilte, lieferte die globale Situation wieder mehr Impulse als zuvor. Die Auftragseingänge und Stimmungsindikatoren ließen zudem auf positive Signale für die kommenden Monate schließen. Dazu zählen die Kauflaune der Verbraucher sowie die ungebrochen stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt.


Die deutsche Wirtschaft hat ihren kräftigen Aufschwung auch im dritten Vierteljahr 2017 fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich nach Angaben des BMWi preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,8 Prozent. Im zweiten Quartal hatte die gesamtwirtschaftliche Leistung um 0,6 Prozent und im ersten Quartal nochmals aufwärtsrevidiert um 0,9 Prozent zugenommen. Impulse für den dynamischen Aufschwung kommen von der wieder stärker wachsenden globalen Nachfrage nach Industriegütern. Daher sind im dritten Quartal nachfrageseitig wichtige Wachstumsbeiträge vom Außenhandel und von den Investitionen gekommen. Entsprechend dürfte insbesondere das Verarbeitende Gewerbe seine Produktion kräftig ausgeweitet haben. Die Indikatoren deuten auf eine rege Fortsetzung des Aufschwungs im vierten Quartal des Jahres hin. Das Geschäftsklima sowohl in der gewerblichen Wirtschaft als auch bei den Dienstleistungen ist sehr gut. Die Bauwirtschaft arbeitet nahe an ihrer Kapazitätsgrenze, die Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe wird immer besser und der Beschäftigungsaufbau insbesondere in den Dienstleistungsbereichen geht weiter. Zudem hat die Unsicherheit in der Wirtschaft abgenommen.

Globale Lage wird etwas besser

Die Weltwirtschaft hat im laufenden Jahr an Fahrt gewonnen. Die globalen Stimmungsindikatoren signalisieren zunehmenden Optimismus. Die weltweite Industrieproduktion nahm nach einem leichten Rückgang im August weiter zu und setzte damit ihre aufwärtsgerichtete Entwicklung fort. Zuletzt lag sie um 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Dynamik in den asiatischen Schwellenländern ist hoch, aber vor allem die Konjunktur in den entwickelten Volkswirtschaften belebte sich. Der konjunkturelle Aufschwung des Euroraums behielt die Dynamik des zweiten Quartals auch im dritten Vierteljahr mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent nahezu bei. Gleiches gilt für die Vereinigten Staaten, in denen das BIP im dritten Quartal um 0,7 Prozent stieg. Die japanische Wirtschaft hatte im zweiten Quartal ebenfalls zugelegt. Von den Schwellenländern verzeichnete China wieder eine gleichmäßigere wirtschaftliche Entwicklung. Das BMWi geht davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr deutlich höher ausfällt als im Vorjahr.

Arbeitsmarkt steht gut da

Die Situation am Arbeitsmarkt sind weiterhin positiv. Die Erwerbstätigkeit wächst um Saisoneinflüsse bereinigt seit dem zweiten Quartal etwas moderater als im letzten Winterhalbjahr, im September um 41.000 Personen. Damit waren im September rund 650.000 Personen mehr erwerbstätig als ein Jahr zuvor. Die Entwicklung bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung verläuft noch dynamischer. Sie stieg im August, bereinigt um die Saisoneinflüsse, um 74.000 Personen. Die einschlägigen Frühindikatoren von BA, IFO und IAB signalisieren eine anhaltend hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in weiten Teilen der Wirtschaft. Die Arbeitslosigkeit und die Unterbeschäftigung sind im Oktober saisonbereinigt jeweils um 11.000 Personen zurückgegangen. Nach Ursprungszahlen sank die Arbeitslosigkeit auf 2,39 Millionen Personen, den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit dürfte sich fortsetzen, er könnte jedoch etwas schleppender verlaufen, weil Personen mit Migrationshintergrund nach dem Abschluss von Integrations- und Sprachkursen nicht sofort auf dem Arbeitsmarkt Erfolg haben könnten. Zudem bleiben Herausforderungen, wie die Eindämmung der Langzeitarbeitslosigkeit und die höhere Arbeitslosigkeit in strukturschwachen Gebieten, bestehen.