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Zuwachs erst wieder im zweiten Quartal

Verlängerter Lockdown lässt Wirtschaft stagnieren

Nach ersten Schätzungen geht das Ifo-Institut von einer Stagnation der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal aus. Erst im zweiten Quartal gehen die Experten wieder von einem Zuwachs aus.

Bild: ©andov/stock.adobe.com

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Durch den am Dienstag verlängerten Lockdown bis Mitte Februar gehen Experten des Ifo-Instituts davon aus, dass die Wirtschaft im ersten Vierteljahr stagnieren wird. Für das zweite Quartal rechnet das Institut mit einem Plus von etwa drei Prozent. „Jede Woche, um die der Lockdown verlängert wird, führt unmittelbar zu Einbußen bei Umsatz, Produktion und Wertschöpfung“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

„Unter der Annahme, dass die beschlossenen Maßnahmen bis spätestens März wieder rückgängig gemacht werden, nimmt der Zuwachs der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um etwa diesen Betrag wieder zu. Auf den Einbruch folgt also die rasche Erholung, die umso kräftiger ausfällt, je stärker der Einbruch war. Dies war die Erfahrung im vergangenen Jahr“, sagt Wollmershäuser weiter.

Bisher kaum Auswirkungen auf die Industrie

Sicher sei, dass die Wertschöpfung bei den Dienstleistern, die unmittelbar von Schließungen betroffen sind, in einem ähnlichen Umfang zurückgehen werde wie im Frühjahr 2020. „Deutlich anders ist aber die Lage in der Industrie und bei den industrienahen Dienstleistern, wo der Lockdown bislang keine Auswirkungen zu haben scheint. Dort dürfte die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal weiter zunehmen“, sagt Wollmershäuser.

Unsicher sei die Auswirkung auf die öffentlichen Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, die mit knapp 19 Prozent einen gewichtigen Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung habe. „Diese brach im zweiten Quartal 2020 um über acht Prozent ein, unter anderem weil Kitas fast vollständig geschlossen waren und damit die dort geleisteten Arbeitsstunden wegfielen“, sagt Wollmershäuser. Vieles spreche dafür, dass sich die aktuelle Lage grundlegend vom Frühjahr 2020 unterscheidet, etwa weil die Auslastung bei der Kinderbetreuung mit knapp 50 Prozent vergleichsweise hoch sei.


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