2021er-Trends für Kubernetes und Co.

Software-Container in Bewegung

Mit dem häufigeren Einsatz von Industrial Internet of Things-Anwendungen haben sich auch die Technologien von Software-Containern mehr und mehr durchgesetzt. Mit ihnen können Unternehmen die Geschwindigkeit, Flexibilität und Qualität bei der Applikationsentwicklung und -bereitstellung gerade in cloud-nativen Architekturen steigern und gleichzeitig die Risiken reduzieren. Die durch ihre Open-Source-Lösungen bekannte Firma Red Hat hat jetzt fünf zentrale Trends festgestellt, die im kommenden Jahr 2021 den Umgang mit der Container-Nutzung prägen könnten.

Bild: ©Michael Traitov/stock.adobe.com
Bild: ©Michael Traitov/stock.adobe.com

1. Container und virtualisierte Instanzen

Immer mehr Applikationen und Services werden über Container bereitgestellt. Dazu beigetragen hat auch die Weiterentwicklung des Open-Source-Systems Kubernetes, das die Aufgaben der Orchestrierung oder Verteilung von Container-Anwendungen übernimmt. Kubernetes ist inzwischen ein De-facto-Standard in der Container-Orchestrierung. Vorangetrieben wird der Container-Einsatz auch durch die Möglichkeit, virtualisierte Instanzen zu betreiben. Das heißt, mit modernen Container-Plattformen können Workloads, die auf traditionellen virtuellen Maschinen (VMs) basieren, in Kubernetes integriert werden. So ist es möglich, die Workflow- und Entwicklungs-Silos zu beseitigen, die oft zwischen herkömmlichen und Cloud-nativen Applikationsumgebungen existieren. Unternehmen können damit Anwendungen entwickeln, bereitstellen und verwalten, die aus virtuellen Maschinen, Containern und Serverless-Komponenten bestehen.

2. Container-Nutzung am Edge

Mit Edge Computing skalieren Unternehmen ihre Infrastruktur oder realisieren latenzempfindlichen Anwendungen. Dabei wird die Datenverarbeitung von zentralisierten Rechenzentren an entfernte, verteilte Standorte verlagert. Für die Umsetzung von Edge-Computing-Konzepten sind flexible, skalierbare und zuverlässige Technologien wichtig. Und auch an dieser Stelle gewinnen Container und Kubernetes zunehmend an Bedeutung. Mit Containern und Kubernetes können Edge-Anwendungen samt Datenaggregation, Transformation und Konnektivität konzipiert werden.

3. Container-Einsatz in KI- und ML-Szenarien

Zu den am schnellsten wachsenden Anwendungsfällen für containerisierte Applikationen zählen Data-Science-Workflows und der Analytikbereich, die auf künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) basieren. Containerisierte Umgebungen bieten für solche Workloads Agilität, Flexibilität, Portabilität und Skalierbarkeit. So lassen sich KI- und ML-basierte Systeme schnell und ohne Vendor-Lockin entwickeln, testen und bereitstellen. Anwendern steht inzwischen eine große Auswahl an Kubernetes-Lösungen für die Konzeption von ML-Modellen und KI-gestützten intelligenten Applikationen zur Verfügung, darunter Do-it-yourself-Plattformen, die auf Upstream-Projekten aufbauen, und gemanagte Services auf Public Clouds.

4. Container-as-a-Service

Bei Nutzung eines Container-as-a-Service-Angebots wird die Ablaufumgebung für Container, also die Container-Plattform, von einem Cloud-Anbieter bereitgestellt. Vor allem mittelständische Unternehmen könnten künftig verstärkt diese Option wählen. Allerdings sollten sie bei der Auswahl eines Service-Angebots darauf achten, dass es sich um hybrid-fähige Container-Plattformen handelt.

5. Neue Management-Lösungen

Gerade für die Verwaltung von Edge-Standorten in Kombination mit zentralen Standorten werden neue Management-Lösungen benötigt und eingesetzt. Solche Lösungen müssen die Verwaltung hochskalierter Edge-Architekturen unterstützen, wie es auch in anderen Rechenzentrums-Deployments üblich ist. Neue Management-Lösungen sollten daher den Herausforderungen in puncto Verwaltung bei der Ausführung von Cloud-nativen Anwendungen in Kubernetes-Clustern gewachsen sein. Dabei geht es etwa um die Überwachung und Bereitstellung von Clustern, eine Richtlinien-gesteuerte IT-Governance und ein Management des Anwendungs-Lebenszyklus.

Wie sich die Container-Technologie künftig entwickeln dürfte, schildert Matthias Pfützner, Senior Solution Architect, Cloud bei Red Hat: „Der Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit im Container-Umfeld wird darauf liegen, die Komplexität beim Aufbau und Betrieb von Containern weiter zu reduzieren und damit den großflächigen Einsatz zu fördern. Ein konkretes Beispiel hierfür sehen wir bereits mit der Kubernetes-Bereitstellung auch am Netzwerk-Edge.“