Ingenieurerhebung 2019

Fast 200.000 Ingenieure im Maschinenbau

Im Maschinen- und Anlagenbau sind laut der aktuellen Ingenieurerhebung des VDMA 199.800 Ingenieure beschäftigt – Rekordniveau, wie der Branchenverband mitteilt. Dennoch haben die Unternehmen Schwierigkeiten entsprechende Stellen zu besetzen.

Bild: VDMA e.V.
Bild: VDMA e.V.

Der Maschinen- und Anlagenbau ist weiter auf Rekordkurs bei der Ingenieurbeschäftigung. Das zeigt die Ingenieurerhebung des VDMA. Danach ist die Zahl der Ingenieurinnen und Ingenieure im Maschinenbau weiter gestiegen, auf aktuell 199.800. Im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung aus dem Jahr 2016 entspricht dies einem Zuwachs von 9.200 Stellen. Auch der Ingenieuranteil, gemessen an der Zahl der Beschäftigten, hat erneut zugenommen und beträgt jetzt 17,1 Prozent. Wie der VDMA mitteilt, ist dies der höchste absolute und anteilige Wert seit Beginn der Erhebung, die alle drei Jahre durchgeführt wird. Jeder zweite Ingenieur ist im Bereich der Forschung, Entwicklung und Konstruktion beschäftigt.

Auch Neueinstellungen geplant

Trotz der derzeitigen konjunkturellen Eintrübung ist der Bedarf der Branche an qualifizierten Fachkräften und Ingenieurinnen und Ingenieuren weiter auf einem hohen Niveau. Wie aus der Erhebung hervorgeht, gehen 54 Prozent der befragten Unternehmen bis 2024 von einer weiteren Zunahme an Ingenieurinnen und Ingenieuren in ihrem Unternehmen aus. Dieser Bedarf ist nicht nur auf den altersbedingten Ersatz von Stellen (45 Prozent), sondern auch auf Neueinstellungen (40 Prozent) zurückzuführen.

Zugleich habe sich der Bewerbermangel weiter verschärft, was sich zu einer deutlichen Innovationsbremse auswachsen könne, sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. Im Durchschnitt über alle Tätigkeitsbereiche erwarten 64 Prozent der Unternehmen einen künftigen Mangel an qualifizierten Bewerbern, 2016 waren es 51 Prozent. Aus der Erhebung geht weiterhin hervor, dass die Unternehmen bereits Schwierigkeiten haben, offene Stellen adäquat und zeitnah zu besetzen. Jede dritte Stelle wurde demnach nur zeitverzögert besetzt – mit Vakanzzeiten von bis zu mehr als einem Jahr.

Offene Stellen für Techniker und Facharbeiter

Die Zahl der Unternehmen, die geeignete Fachkräfte zum Thema Industrie 4.0 suchen, hat sich seit 2016 auf 30 Prozent verdoppelt. Dieser Trend wird sich nach Erkenntnissen des Branchenverbandes fortsetzen. Beim VDMA geht man davon aus, dass in Zukunft verstärkt Ingenieurinnen und Ingenieure mit Zusatzqualifikationen aus angrenzenden Fachgebieten gesucht werden, wie etwa Maschinenbau- und Elektroingenieure mit IT-Zusatzqualifikationen. In der aktuellen Erhebung suchen 66 Prozent der Unternehmen in Zusammenhang mit Industrie 4.0 vor allem Informatiker.

Jedes zweite befragte Unternehmen hatte offene Stellen auch für Facharbeiter und Techniker. Das waren deutlich mehr als bei der vorangegangenen Ingenieurerhebung.