(Bild: IDC)

Positive Grundstimmung bezüglich Ökosystemen

Erfreulich sei die positive Grundstimmung der Befragten bezüglich industriellen Ökosystemen, so die Studienautoren. Demnach geben drei Viertel der Befragten an, bereits Teil solcher Unternehmens-Zusammenschlüsse zu sein. Die Ziele dahinter sind für 31 Prozent schnellere Innovationen, für 29 Prozent neue Umsatzpotenziale zu erschließen und für 26 Prozent die Sicherheit und Qualität der eigenen Produkte zu fördern. Seitens IDC geht man davon aus, dass bereits 2026 fast ein Drittel aller Umsätze der größten Unternehmen weltweit (G2000) aus gemeinsam genutzten Daten, Anwendungen und operativen Initiativen innerhalb solcher Ökosysteme stammen könnten. Der Umfang der Zusammenarbeit in den befragten Industrieunternehmen sei laut IDC allerdings noch verbesserungswürdig. In etwa einem Viertel der Fälle ist dieser umfassend und zielt auf neue Business-Chancen ab. Für erfolgreiche datenbasierte Zusammenarbeit in Industry Ecosystems sind ein einwandfreies Datenmanagement, der Schutz von geistigem Eigentum und damit die Kontrolle über Daten und Datenzugriffe notwendig. Und hier schließt sich der Kreis, denn genau das kann die häufig fehlende ganzheitliche Datenplattform auf Basis der Daten- und Analytics-Strategie leisten und auch dabei unterstützen, neue Geschäftsmodell und eine faire Monetarisierung zu ermöglichen, die für jedes vierte befragte Unternehmen eine Herausforderung für die Teilnahme an Industry Ecosystems ist.

Licht- und Schattenseiten

Insgesamt zeigt die Studie, dass die Adaption des industriellen Internets der Dinge Licht- und Schattenseiten aufweist. Das Feld spaltet sich auf in einige wenige starke Vorreiter mit fortschrittlicher und strategischer Adaption, Organisation und Integration und viele Nachzügler auf der anderen Seite, die weiterhin sehr isolierte Initiativen durchführen oder nur beobachten und evaluieren, ohne das Thema richtig anzugehen. Die fehlende Aufbruchsstimmung zeige sich auch in den genutzten IIoT-Anwendungsszenarien, die stärker auf die Optimierung des Status quo fokussiert seien als auf die Transformation und notwendigenfalls auch Disruption von traditionellen Prozessen und Geschäftsmodellen, so die Studienautoren. Der globale Wettbewerb schlafe aber nicht und deutschen Industrieunternehmen drohten, nicht nur bei der Massenfertigung ausgestochen zu werden, sondern auch bei Produkten und Dienstleistungen, die sich durch Innovationskraft und Ingenieurskunst auszeichnen. Die IIoT-Adaption sei wichtig. um in der Industrie nachhaltig relevant zu bleiben, datenbasierte Geschäftsmodelle zu verfolgen und in Zukunft agile und resiliente Wertschöpfung in Industry Ecosystems zu betreiben, schreiben die Autoren weiter. Eine grundsätzliche Basis für eine erfolgreiche Umsetzung sei in der deutschen Industrie durchaus zu erkennen, diese müsse jetzt aber dringend ausgebaut, professionalisiert und mit ganzheitlicher Digitalisierung und Datenstrategien begleitet werden.