Trend Micro Report

146Mrd. erkannte Cyberbedrohungen im Jahr 2022

Im aktuellen Sicherheitsbericht von Trend Micro hat die Gesamtzahl der erkannten Bedrohungen um 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Insgesamt wurden 146Mrd. Cyberbedrohungen detektiert – ein Rekordwert.

Bild: ©Montri/stock.adobe.com
Bild: ©Montri/stock.adobe.com

Trend Micro hat seinen Sicherheitsbericht für das vergangene Jahr veröffentlicht. Wie der IT-Security-Spezialist darin mitteilt, ist die Gesamtzahl der erkannten Bedrohungen im Jahr 2022 um 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Die Zahl der blockierten bösartigen Dateien wuchs um 242 Prozent, da Bedrohungsakteure Verbraucher und Unternehmen über alle Branchen hinweg ins Visier nahmen. Die Zahl der erkannten Bedrohungen erreichte 146Mrd. einen neuen Rekordwert.

Aus den Ergebnissen zieht der Security-Spezialist zudem Erkenntnisse für Entwicklungen in den nächsten Jahren:

  • Laut Trend Micro zeigen die drei wichtigsten MITRE ATT&CK-Techniken, dass Bedrohungsakteure sich zunächst über Remote-Dienste Zugang verschaffen. Im Anschluss weiten sie die Infiltrierung der IT-Umgebung durch Credential Dumping (Diebstahl von Zugangsdaten) aus, um Zugang über gültige Konten zu erlangen.
  • Die Erkennung von Backdoor-Malware ist Laut Bericht um 86 Prozent gestiegen. Bedrohungsakteure versuchen dabei, ihren Zugang zu Netzwerken für zukünftige Angriffe aufrechtzuerhalten. Die meisten Backdoors zielten auf Schwachstellen in Webserver-Plattformen ab.
  • Zum dritten Mal in Folge hat die Zero Day Initiative (ZDI) eine Rekordzahl von 1.706 Warnungen vor Schwachstellen veröffentlicht. Dies sei das Ergebnis einer schnell wachsenden Angriffsfläche für Unternehmen und der Nutzung von automatisierten Analysetools, die immer mehr Bugs finden. Die Zahl der kritischen Schwachstellen hat laut Trend Micro sich im letzten Jahr verdoppelt. Zwei der drei wichtigsten im Jahr 2022 gemeldeten CVEs (Common Vulnerabilities and Exposures) betrafen Log4j.
  • Die ZDI beobachtete außerdem, dass unzureichende Patches und verwirrende Advisories zunehmen. Dies koste die Unternehmen zusätzlich Zeit und Geld, um die Fehler zu beheben und setzte sie einem unnötigen Cyberrisiko aus, so der Security-Spezialist.
  • Webshells waren 2022 die am häufigsten entdeckte Malware und stiegen im Vergleich zu den Zahlen von 2021 um 103 Prozent an. Emotet-Erkennungen standen an zweiter Stelle, nachdem sie wieder in den Fokus rückten. LockBit und BlackCat waren die führenden Ransomware-Familien im Jahr 2022.
  • Um sinkenden Gewinnen entgegenzuwirken, strukturieren sich Ransomware-Gruppierungen um und suchen nach neuen Geschäftsmöglichkeiten. Trend Micro geht davon aus aus, dass diese Gruppierungen in Zukunft in eng verwandte Geschäftsfelder vordringen, die es ihnen ermöglichen, ihre Zugänge zu Unternehmensnetzwerken zu Geld zu machen. Dazu gehören etwa Aktienbetrug, Business E-Mail Compromise (BEC), Geldwäsche und der Diebstahl von Kryptowährungen.