Betriebsdaten- und Maschinendatenerfassung

Alle Arbeitsplätze wurden mit Terminals ausgestattet, sämtliche Daten werden mit einer Betriebs- und Maschinendatenerfassung (BDE und MDE) ermittelt. Die BDE hilft dabei, Transparenz in die Fertigungsprozesse und Abläufe zu bringen. Dazu sammelt das Modul Informationen zu den Mengen, Laufzeiten, Stillständen, Störgründen, Chargen- und Qualitätsdaten in der Produktion. Zudem müssen Liefertermine eingehalten, Weiterverarbeitungen zeitnah in die Wege geleitet, Maschinen effizient ausgelastet und Lagerkosten im Blick gehalten werden. Die Maschinendatenerfassung sammelt und wertet Stückzahlen, Maschinenzustände und Prozesswerte aus – eben alle Betriebsdaten, die während der Herstellung eines Produktes entstehen und erforderlich sind. Dem Leitstand kommt eine besonders wichtige Bedeutung zu: Seine Kernaufgabe ist, die Dynamik im Planungshorizont zu steuern. Es werden kürzlich aufgetretene Ereignisse wie Störungen oder Anlagenausfälle unmittelbar berücksichtigt, um so stets in der Lage zu sein, präzise Endtermine festzulegen. Außerdem lässt sich so auf einen möglichen Konflikt reagieren, bevor ein Problem eskaliert. „Das MES ist in allen produzierenden Bereichen im Einsatz. Ohne es wären wir gar nicht mehr arbeitsfähig. Die MES-Meldung gehört zu jedem Werkstück dazu“, fasst Matthias Kornfeld zusammen.

Bereichsübergreifende und gerechte Personalplanung

ARI-Armaturen benutzt auch für Zeitwirtschaft und Personaleinsatzplanung die GFOS-Komplettlösung. „Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die unterschiedlichsten Arbeitszeitmodelle an: halbtags, 38-Stunden-Woche, 40-Stunden-Woche und weitere Sondermodelle. Schließlich wollen wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein attraktiver Arbeitgeber sein. Zudem wird in Früh-, Mittags- und Nachtschicht gearbeitet. Um die Kapazitäten der Maschinen auszunutzen, gibt es aber auch besondere Kombinationen. Dies ist ohne ein gutes Zeitwirtschaftssystem nicht zu handhaben“, sagt Kornfeld. Darüber hinaus kommt in der Fertigung und in der Organisation/Verwaltung die Personaleinsatzplanung zum Einsatz. Dabei war es dem Unternehmen wichtig, dass GFOS eine umfassende Personaleinsatzplanung anbietet und kein vereinfachtes Programm zur Urlaubsplanung. Denn es soll bereichsübergreifend gerecht und identisch geplant werden. Besonders die Verknüpfung von Leitstand und Personaleinsatzplanung bietet Vorteile. Durch die stets aktuelle Datengrundlage aus der Fertigung kann ein bestmöglicher Personaleinsatzplan erstellt werden – ohne dass der Meister viel manuellen Aufwand damit hat. Der fertige Personaleinsatzplan wird den Mitarbeitern als Aushang zur Verfügung gestellt.

Zu sehen ist der ARI-Armaturen Produktionsstandort Schloß Holte-Stukenbrock
Bild: ARI Armaturen GmbH & Co. KG

Einführung erfolgte Schritt für Schritt

Das sehr umfangreiche IT-Projekt war anstrengend und erforderte Ausdauer. Zunächst wurde die Zeitwirtschaft innerhalb von zwei Monaten eingeführt. Danach folgte das Manufacturing Execution System Schritt für Schritt. Viel Zeit nahmen sich die Projektbeteiligten für die Einführung des Leitstandes, da dieses Element sehr komplex war und später besonders wichtig sein würde. Zudem passte das Team die Anwendung in einigen Punkten genau auf die Bedürfnisse von ARI-Armaturen an. „Sicherlich hat es im Projekt hier und da auch einmal geruckelt, da die Einführung insgesamt länger gedauert hat, als ursprünglich geplant war. Aber die Projektteams von ARI-Armaturen und GFOS standen stets in Kontakt. Es fanden regelmäßig Telkos und auch Vor-Ort-Termine statt und alle Punkte wurden ’straight‘ abgearbeitet. Diese Art der Zusammenarbeit war absolut vertrauensbildend – und das MES von GFOS ist nach wie vor unangefochten die beste Lösung für uns“, fasst Matthias Kornfeld zusammen. Im Anschluss an das MES wurde das Modul Personaleinsatzplanung eingeführt.

Verbessern lässt sich immer etwas

Die Arbeit am MES ist selbst heute noch nicht abgeschlossen. Gerade im Hinblick auf den Industrie 4.0-Trend bleibt ARI-Armaturen nicht stehen, sondern ist ständig auf der Suche nach Optimierungspotenzial. Zur Seite stehen dem Produzenten dabei die MES-Berater von GFOS. Matthias Kornfeld: „Natürlich ist Industrie 4.0 ein Thema für uns. Schließlich findet die Digitalisierung überall statt – privat und beruflich. Unternehmen müssen hier Schritt halten, sonst sind sie morgen nicht mehr da. MES-Lösungen stellen aus meiner Sicht die Grundlage für Industrie 4.0 dar. Denn ohne ein MES ist eine vernünftige Automatisierung nicht möglich. Aber natürlich müssen sämtliche Prozesse im Unternehmen IT-gestützt und miteinander verwoben sein – also ERP, MES, CRM, PLM und so weiter. Wir bei ARI-Armaturen haben damit bereits vor einigen Jahren begonnen und wir werden nicht stehen bleiben.“







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