Daten von 500 Maschinen integriert

Konnektivität für Verpackungshersteller

Heterogene Maschinenparks sind bei Produzenten eher die Regel als die Ausnahme. Richtig kompliziert wird es, wenn Maschinendaten aus weltweit verteilten Werken integriert werden sollen, um an vergleichbare Kennzahlen und Qualitätsparameter zu gelangen. Der Verpackungshersteller Greiner Packaging setzt für diese Aufgabe auf den OPC Router von Inray und das Kepware-Portfolio von PTC.

Weltweit gleiche Qualität zu produzieren und vergleichbare Kennzahlen zu erheben, waren wichtige Projektziele bei Greiner Packaging. (Bild: Greiner Packaging International GmbH)
Weltweit gleiche Qualität zu produzieren und vergleichbare Kennzahlen zu erheben, waren wichtige Projektziele bei Greiner Packaging. (Bild: Greiner Packaging International GmbH)

Greiner Packaging aus Österreich ist auf die Herstellung von Kunststoffverpackungen spezialisiert. Das global agierende Unternehmen ist Teil der Greiner AG, welche aus vier Sparten besteht und weltweit an 130 Standorten rund 10.800 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 1868 gegründet, ist die Greiner AG seitdem zu 100 Prozent in Familienbesitz. Die über 30 Standorte der Sparte Greiner Packaging generieren einen Umsatz von über 670 Mio. Euro jährlich und sitzen größtenteils in Europa. Aber auch in den USA, Mexiko und Indien werden Kunststoffverpackungen und Kunststoffteile für den Food- und Non-Food-Bereich produziert. Die Diversifikation von Produkten und Märkten bildet dabei die Basis für das Wachstum. Andreas Kurzmann ist International IT-Manager bei Greiner Packaging und seit rund 15 Jahren Teil des Unternehmens. Verantwortlich für den Bereich Operational Technics (OT) definiert er Standards für die Informationsverarbeitung sowie technische Services und Funktionen, die in den Werken ausgerollt werden. Mit dem Ziel, durch Standardisierung weltweit die Qualitätsanforderungen in den Werken zu verbessern, um später die Produktivität zu erhöhen, begann er die Zusammanarbeit mit den Firmen Inray und Kepware. Ziel war es, möglichst viele Maschinen anzubinden und untereinander zu verknüpfen. Dadurch können Daten ausgelesen, neue Qualitätsparameter entwickelt und die Effizienz sowie letztendlich die Produktivität gesteigert werden. Der Verpackungshersteller stand dabei vor großen Herausforderungen, denn die Maschinen in den Werken stammen von unterschiedlichen Herstellern. Das bedeutet, dass die Maschinen weltweit auch für andere Firmen und Produkte im Einsatz und nicht individuell für den Produktionsprozess von Greiner Packaging angefertigt worden sind. Zwischen Maschinenherstellern und ihren Kunden gibt es teilweise Differenzen, wenn es darum geht die Daten einer Maschine auszuwerten bzw. in welcher Form und für welchen Zweck. „Wir können die Hersteller gut verstehen. Einige von ihnen haben Bedenken, dass wir die Maschinen kopieren und selbst herstellen möchten. Doch wir wollen lediglich unseren eigenen Prozess verbessern,“ schildert Kurzmann. Es gehe nicht um den Abbau von Arbeitsplätzen. Vielmehr wolle der Hersteller durch Automatisierung die Produktionsprozesse optimieren und weniger fehleranfällig gestalten, auch um die Standorte und die Arbeitsplätze in Europa zu sichern, erläutert der IT-Manager. Die Kooperationen mit Maschinenherstellern können vor diesem Hintergrund herausfordernd sein, führt Kurzmann weiter aus. Man sei jedoch stets auf eine gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit bedacht.

Kostenlose Tests möglich

Die Spezialisten für Industriesoftware Inray und Kepware bieten eine Lösung zum Verknüpfen unterschiedlicher Maschinen und zum Auslesen zahlreicher Protokolle und Daten an. Begonnen hat die Kooperation vor rund vier Jahren, als Kurzmann der Einladung von Inray nach Deutschland zu einer Vorstellung ihrer Softwarelösungen gefolgt war. Der erste Eindruck überzeugte: Die Installation einer Testversion der Software OPC Router von Inray funktionierte und die Zusammenarbeit verlief einwandfrei. Vor allem die Antwortrate und Beratung haben den IT-Manager überzeugt. „Wir konnten uns jederzeit an den Service wenden und immer gleich weiterarbeiten, weiter testen und hatten einen großartigen Support, obwohl wir zu Beginn nur Demokunde waren.“ Die Lösung OPC Router ist in Greiner Packagings Headquarter installiert worden und für das Verteilen der Daten und Verbinden von unterschiedlichen Systemen als Kommunikationsplattform im Einsatz. Für die Anbindung der einzelnen Maschinen in den Werken entschied sich Kurzmann für die Konnektivitätsplattform KepServerEx. Das Softwareentwicklungsunternehmen Kepware von PTC Inc. mit Sitz in Portland, USA, ermöglichte auch zuerst den Einsatz einer Demoversion und schickte bereits während der Testphase einen Programmierer und einen Projektleiter zu Greiner Packaging nach Österreich, die einen Treiber in zwei Werken programmierten. Dabei wurden die Maschinen getestet und der Verpackungshersteller erhielt Einblick in eine Softwareversion, die noch nicht auf dem Markt erhältlich war. Dieser Service war für den Verpackungshersteller kostenfrei.

Die kostenlosen Tests der Anwendungen überzeugten bei der Integration des heterogenen Maschinenparks. (Bild: Greiner Packaging International GmbH)
Die kostenlosen Tests der Anwendungen überzeugten bei der Integration des heterogenen Maschinenparks. (Bild: Greiner Packaging International GmbH)






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