Visualisierung

Visualisierung per Browser

Human Machine Interface-Lösungen für das Bedienen und Beobachten von Bildverarbeitung müssen viele Anforderungen erfüllen. Systemintegratoren und Maschinenbauer können für die Visualisierung komplexer Bedienoberflächen nun auf konfigurierbare Webseiten setzen.

Maschinenbauer und Endanwender wollen zunehmend individuelle Visualisierungslösungen mit hohen Ansprüchen bei Bedienfreundlichkeit, Sprachanpassung und Servicefunktionen. Der neue Web HMI-Baukasten von Vision & Control kann je nach Aufgabe individuell zugeschnitten werden. Diese Funktionalität ermöglicht z.B. das Anlegen vorgefertigter Prüfabläufe mit einstellbaren Prüfzonen und Kriterien. Dabei können auf mehreren Systemen gleichzeitig, Fehler- oder Detailbilder dargestellt werden. Auch verschiedene Ansichten auf das gleiche System sind möglich.

Anpassbar an gängige Lösungen

Endkunden können in ihrem vorbereiteten Webinterface selbst ein neues Produkt mit individuellen Prüfbereichen, Schwellwerten und Kriterien definieren. Damit sich das System in andere Anwendungen und HMI-Designs einpasst, können Logos, Schriftgrößen und Farben verändert werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, verschiedene Ansichten zu generieren. Ein weiterer Aspekt ist die direkte Integrierbarkeit in das Anlagen-HMI, so kann man z.B. bei Siemens in den Comfort & Basic Panels mit dem Browser-Plugin einfach eine URL eingeben. Nach ähnlichem Schema funktioniert dies auch bei IndraWorks von Bosch Rexroth oder Opcon. Für Beckhoff-Steuerungen lässt sich über C# das Windows-Browser-Plugin einblenden und aufrufen. Maschinenbediener müssen oft selbständig die Maschinen und die integrierte Bildverarbeitung umrüsten. Idealerweise erfolgt dies zentral über ein HMI. Ein Systemintegrator bzw. Maschinenbauer kann dabei verschiedene Bausteine zusammenstellen und so den Aufwand für eine kundenspezifische Bedienoberfläche reduzieren. Besonders intuitiv wird die Lösung, sobald der Maschinenbauer die Bildverarbeitung in die Steuerungsoberfläche der Gesamtanlage integriert. Die Webtechnologie läuft bereits mit Siemens-, Beckhoff- und Bosch-HMIs. Auch bereits bestehende Prüfprogramme lassen sich um das HMI erweitern. Die eigentliche Vernetzung erfolgt dabei durch die HMI-Panels über das Einfügen eines Browser-Controls und den Aufruf einer URL.

Neues Bedienkonzept

Um die Bildverarbeitungsaufgabe zu strukturieren, wurde für die Bedienung ein neues Konzept eingefügt. Jede Bildverarbeitungsaufgabe wird in eine oder mehrere Prüfungen zerlegt. Jede Prüfung besteht dabei aus einer Bildaufnahme, auf der mehrere Messungen ausgeführt werden können. Die jeweiligen Messungen liefern jeweils einen Messwert. Dieser wird mit Prüfkriterien verglichen. Die Messungen können durch Einstellwerte parametriert werden. Im Web HMI werden die Informationen in einzelnen Prüfungen aufbereitet dargestellt. Einstellwerte sowie Prüfkriterien können verändert und als neuer Produktdatensatz abgelegt werden. Damit bereits beim Start der Bedienoberfläche alle Informationen verfügbar sind, wurde parallel zum Prüfablauf ein Zwischenspeicher eingefügt, in dem die zu visualisierenden Daten vom Prüfprogramm geschrieben und vom Webserver gelesen werden können. Durch eine namentliche Zuordnung sind somit flexible Kombinationen möglich. Im Prüfablauf müssen dann nur noch die jeweiligen Befehle zum Füllen des Zwischenspeichers an der richtigen Stelle eingefügt werden.

Google Polymer als Basis

Web HMI basiert auf dem Google-Framework Polymer. Dieses identifiziert den Browser und verwendet – sofern vorhanden – spezielle schnelle Funktionen. Bei Browsern, die diese nicht können, wird auf universellere langsamere Funktionen mit gleichem Gesamtergebnis umgeschaltet. Da Polymer aber auf allen Browsern das Gleiche darstellen lässt, ist das Ergebnis identisch.