Logistik- und Produktionssteuerung bei Düpmann

Gemüseverarbeitung am IPC gesteuert

Die Firma Düpmann ist auf die Verarbeitung von Gemüse spezialisiert und beliefert vornehmlich Kunden aus der Lebensmittelindustrie sowie dem Großhandel. Um die Nachverfolgbarkeit der Produktionschargen samt Dokumentation zu ermöglichen, setzt Düpmann auf eine selbst programmierte Job- und Lagerverwaltungssoftware, die über Edelstahl-Panel-PCs von Wachendorff bedient wird.

Waschen, schälen, schneiden: Viele Maschinen bei Düpmann sind Eigenentwicklungen. (Bild: Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG / Düpmann GmbH & Co. KG)
Waschen, schälen, schneiden: Viele Maschinen bei Düpmann sind Eigenentwicklungen. (Bild: Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG / Düpmann GmbH & Co. KG)

Seit 2018 verarbeitet die Firma Düpmann Gemüse. Die Gründung des Unternehmens reicht allerdings bis in das Jahr 1867 zurück. Firmengründer Anton Düpmann kutschte damals mit dem Pferdewagen Mönche vom Marienfelder Kloster zu den umliegenden Klöstern. Später konzentrierte sich das Transportgeschäft auf Baumaterialen und lebende Schweine. Die Verarbeitung des Gemüses erfolgt auf eigenentwickelten Schäl- und Schneidanlagen, um die Produkte zu reinigen und in Form zu bringen. Auch bei der Produktionssteuerungssoftware des Unternehmens handelt es sich um eine Eigenentwicklung. Konzipiert und programmiert hat sie Jörg-Christian Klimm: „Wir können mit der eigenen Software gerade bei veränderten Anforderungen schneller reagieren“, sagt Klimm.

Verteilte Panel-PCs

Für den Wareneingang, das Lagermanagement sowie die Produktion- und Auftragssteuerung nutzt das Unternehmen räumlich verteilte Panel-PC. Im Einsatz sind robuste Geräte aus der ViTAM-9-Serie von Wachendorff. Deren Edelstahlgehäuse sind vollständig geschlossen und verfügen über die Schutzart IP66/IP69K. Die Panel-PC für komplexe und anspruchsvolle Anwendungen konzipiert. Für die Bedienung verzichtet Düpmann auf abgesetzte Tastaturen. „Edelstahltastaturen kamen nicht in Frage. Sie sind teuer, nicht so robust und immer auch problematisch bei der Hygiene“, fasst Klimm zusammen. Stattdessen nutzt die Belegschaft die resistive Toucheingabe des 24″-Panel-PC für die Eingabe. Das Ansprechverhalten per Druck macht dabei den Weg frei, die Handschuhe anzubehalten – was bei Düpmann aus Hygienegründen die Regel darstellt. Für die Nutzererkennung sind die Geräte mit einer RFID-Leseeinheit angebunden. Mitarbeiter müssen sich vor einer Eingabe per Chip-Key anmelden, damit für die Produktnachverfolgbarkeit klar ist, wer wann in welchem Bereich am Panel stand.

Hohe Hygieneansprüche

Aus den daraus folgenden Ansprüchen an die Hygiene folgt, dass sich die Bedieneinheiten der PCs gut reinigen lassen müssen. Dabei müssen sie auch widrigen Umständen standhalten. „Es ist zwar nicht notwendig, wir können es aber auch nicht ausschließen, dass die Geräte einen Hochdruckreiniger zu spüren bekommen“, so Klimm. Eine weitere Herausforderung sind wechselnde Temperaturen, Feuchtigkeit und sogar ätzende Dämpfe als Folge essighaltiger Marinaden. Verarbeitet das Unternehmen sein Gemüse bei um die zehn Grad Celsius, herrschen beim Reinigen deutlich höhere Temperaturen. Diese Temperatursprünge wirken sich direkt auf den Innendruck der Panel-PC aus. Dehnt sich die Luft im Gerät unter Einfluss äußeren Heißdampfs aus, würde der Druckanstieg über die Dichtung ausgeglichen. Kühlt die Einheit dann wieder ab, entstehend ein Unterdruck. Gleicht sich dieser ebenfalls über die Dichtung aus, würde automatisch Feuchtigkeit ins Geräteinnere gezogen. Damit dieses nicht passiert, sind die PCs mit einer Membran ausgestattet, die Druckveränderungen bei Temperaturwechsel ausgleichen kann. So sind die Geräte gegenüber Feuchtigkeit geschützt.

Die Panel-PCs sind an den Arbeitsplätzen im Verarbeitungsbereich platziert. (Bild: Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG / Düpmann GmbH & Co. KG)
Die Panel-PCs sind an den Arbeitsplätzen im Verarbeitungsbereich platziert. (Bild: Wachendorff Prozesstechnik GmbH & Co. KG / Düpmann GmbH & Co. KG)

Konzipiert als Standard-Hardware

Der innere Aufbau der Panel-PC ist auf Robustheit ausgelegt und der Bildschirm nahtlos in das Edelstahlgehäuse eingelassen. Die Panel-PC-Serie ist als Standardhardware konzipiert, die sich deshalb auch außerhalb der Lebensmittelverarbeitung für den breiten OEM-Einsatz eignet. Im inneren setzt Wachendorf auf eine Einplatinentechnik. „So kann sich auch bei stärkeren Vibrationen nichts losruckeln“, merkt Wachendorff-Vertriebsingenieur Benjamin Ochsendorf an.

Gängige Schnittstellen

Damit sich die Gerätevorteile möglichst breit nutzen lassen, sind die in der Automatisierung gängigen Schnittstellen an Bord. Sie lassen sich per Funk bzw. wasserdichter M12-Anschlusstechnik verbinden. Die Panel-PCs bieten zudem Möglichkeiten für eigene Programmierungen und Visualisierungen. Sie verfügen ebenfalls über die gebotene Konnektivität zum Anschluss an die vorhandene Dateninfrastruktur. „Ist ein Panel-PC auszutauschen oder ein weiterer zu platzieren, reichen ein paar Handgriffe aus und die Station ist sofort für unser Team einsatzfähig“, freut sich Jörg-Christian Klimm.

Lückenloser Warenfluss

Entlang der eigenen Wertschöpfungskette legt Düpmann Wert auf Nachhaltigkeit. Das beginnt beim Einsatz von Mehrwegbehältern, reicht über die Entsorgung der Gemüseabfälle in einer Biogasanlage und geht weiter bis zum klimaschonenden Kältemittel im Tiefkühllager. Mit den dezentralen Bedieneinheiten, den Panel-PC von Wachendorff, nutzt das Unternehmen eine Kommunikations- und Visualisierungslösung, die zum lückenlosen Warenfluss vom Eingang über die Produktion bis zum Versand beiträgt.