Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag drucken

Cobots, AGV und AIV für den Mittelstand

Automatisieren wie ein OEM

Robotik-Systeme und Automated Guided Vehicles (AGV) sind immer weniger den großen Produzenten vorbehalten. Auch für den Mittelstand gibt es immer mehr interessante Lösungen. Doch die Use Cases und die Strategie dahinter müssen zu den verfügbaren Mitteln und dem Platzangebot passen.

 (Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH)

(Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH)

Mit der ‚Factory 56‘ entsteht bei Daimler in Sindelfingen auf 220.000 Quadratmetern, das entspricht etwa der Fläche von 30 Fußballfeldern, eine vernetzte Werkhalle. Diese soll Ende 2020 in Betrieb gehen – durchgängig digitalisiert und weitgehend automatisiert. Zum Einsatz kommen dafür unterschiedliche Technologien, darunter auch Roboter und Automated Guided Vehicles (AGV). Das flexibilisiert die Fertigung, in der ganz unterschiedliche Fahrzeugmodelle entstehen sollen – mit Verbrennungsmotoren und Elektroantrieben. Der digitale Shopfloor von Daimler ist dabei eine konsequente Realisierung dessen, was eine algorithmische Produktion ausmacht. Gemeint ist damit eine Produktion, bei der Algorithmen auf Basis von vernetzten Maschinen und Daten in Echtzeit autonom Entscheidungen treffen und die Prozesse in der Fertigung steuern. Roboter und AGVs sind dabei eine wesentliche Komponente. Denn als Schnittstelle zwischen der virtuellen und der physischen Welt liefern sie zum einen die erforderlichen Daten und zum anderen führen sie die erforderlichen Arbeitsschritte aus, etwa den Transport zwischen den einzelnen Arbeitsschritten.

Brownfield vs. Greenfield

Während die OEMs und die großen Zulieferer relativ ungezwungen in neue Technologien investieren können, sind mittelständische Zulieferer wegen ihrer finanziellen Ressourcen deutlich limitierter. Das betrifft die Anschaffung von Robotern und AGVs. Mittelbar geht es außerdem um die baulichen und technologischen Rahmenbedingungen, wie Platz in der Werkhalle und die bestehende IT-Infrastruktur. Die Unternehmen müssen daher eventuell auf ein Greenfield-Vorgehen verzichten und sich stattdessen mit einem Brownfield-Ansatz anfreunden. Dabei wird die bestehende Infrastruktur sukzessive digitalisiert und die Prozesse automatisiert. Da sich Investitionen in eine Technologie möglichst rasch amortisieren sollten, müssen Unternehmen ausgehend von einer langfristig ausgerichteten Algorithmische-Produktions-Strategie kurzfristig und fokussiert Use Cases umsetzen – wobei dann entsprechende Roboter und AGVs zum Einsatz kommen.

Kollaborative Roboter

Roboter sind bei Mittelständlern bereits ein gewohntes Bild und ihre Verbreitung wird weiter zunehmen. Denn die Preise sinken stetig, die Kalibrierung wird immer leichter und auch technologisch verbessern sich diese sogenannten Cobots immer mehr. Das Manko: Die Cobots können vor allem standardisierte Aufgaben übernehmen. Für eine vollständige Automatisierung in der Fertigung reichen sie noch nicht aus. Insbesondere bei Jobs mit mehreren Variablen und Dimensionen stoßen sie an ihre Grenzen. Für eine gezielte Erweiterung der Infrastruktur eignen sie sich aber ideal.

Automated Guided Vehicles

Bei AGVs sieht die Lage anders. Trotz auch hier tendenziell abnehmender Preise und vieler Innovationen finden sich bislang nur wenige Werke, in denen autonome Vehikel flächendeckend genutzt werden. Die meisten Transportaufgaben übernehmen nach wie vor Menschen mit ihren Fahrzeugen, auch weil die Integration in Prozesse und IT-Architektur schwierig ist. Grundsätzlich wird zwischen herkömmlichen AGVs auf der einen Seite und Autonomous Intelligent Vehicles (AIV) unterschieden. Gängige AGVs bewegen sich über Festwegsysteme, indem sie per 2D-Sensorik einen eingebetteten Draht, ein Magnetband oder eine Farbspur abtasten und darauf reagieren. Eine Leitsteuerung übernimmt die Organisation. Da solche AGVs sehr unflexibel sind, eigenen sie sich ausschließlich für den Einsatz an fixen Montagelinien sowie an Abgabe- und Aufnahmestationen. Nachteilhaft ist auch der vergleichsweise hohe bauliche Planungs- und Einrichtungsaufwand. Der Vorteil ist, dass diese AGVs große Lasten schnell transportieren können.


Das könnte Sie auch interessieren:

Die Anforderungen an die Cybersecurity von überwachungsbedürften Anlagen werden deutlich konkretisiert. Betreiber müssen mögliche Gefährdungen ihrer Anlagen durch Cyberangriffe ermitteln und wirksame Gegenmaßnahmen entwickeln. Die zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) werden zukünftig überprüfen, ob Cyberbedrohungen im Zusammenhang mit dem sicheren Betrieb der Anlagen ausreichend behandelt wurden.‣ weiterlesen

Mit dem Start der Anmeldung öffnet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die digitalen Pforten für den 19. Deutschen IT-Sicherheitskongress. Am 10. und 11. Mai 2023 findet der Kongress unter dem Motto 'Digital sicher in eine nachhaltige Zukunft' digital statt.‣ weiterlesen

Die längst verstaubt geglaubte Masche des 'Ich lasse mal einen USB-Stick mit Schadsoftware auf Parkplätzen zum Mitnehmen herumliegen' wurde doch tatsächlich noch einmal aus der Cybercrime-Kiste geholt.‣ weiterlesen

Sonicwall hat den Sonicwall Cyber Threat Report 2023 veröffentlicht. Dieser zweimal jährlich erscheinende Bericht gibt Einblicke in eine zunehmend diversifizierte Cyberbedrohungslandschaft und die sich verändernden Strategien der Bedrohungsakteure.‣ weiterlesen

Smart Factories bieten eine breite Angriffsfläche für Cyberattacken. Deshalb sichert die Freie Universität Bozen ihre 'Smart Mini Factory', eine Lernfabrik für Industrie-4.0-Technologien, mit der Endian Secure Digital Platform. Neben umfassender IT-Sicherheit ermöglicht die Plattform die Nutzung von Edge Computing und das Management von Rollen und Rechten.‣ weiterlesen

Panduit geht mit einem neuen System an den Markt, mit dem sich Netzwerkkabel digital archivieren und dokumentieren lassen. Dazu nutzen Netzwerktechniker und -Installateure die voretikettierten Patch-Kabel und den dazu passenden Bluetooth-fähigen Handscanner des RapidID Network Mapping Systems.‣ weiterlesen

SF Drawing Compare ist ein neues Produkt der Münchener Firma Software Factory, das die Validierung von Zeichnungsänderungen in Windchill beschleunigen und vereinfachen soll.‣ weiterlesen

Auf der letzten SPS-Messe präsentierte Kontron das neue Gerätemanagementsystem K-Port. Diese Ergänzung des noch jungen Susietec-Portfolios soll Anwendern helfen, IoT-Funktionen möglichst einfach auf ihre Automatisierungssysteme zu applizieren. Was das Tool leistet und wie es sich ins Software-Angebot des Hardware-Spezialisten einfügt.‣ weiterlesen