Zusammenarbeit in der Lieferkette steuern

‚End-to-end‘-Transparenz in der Wertschöpfungskette

Die Welt wächst zusammen. Globale Produktions- und Lieferketten stellen hohe Anforderungen an Unternehmen hinsichtlich ihrer Flexibilität, Liefertreue und Kosten. Um diese Herausforderungen zu stemmen, setzen viele Firmen auf Supply Chain Management-Software. Einige dieser Anwendungen sind durch den Rückgriff auf Web-Technologie weltweit verfügbar und ermöglichen Planern zielführende Eingriffe in kritische Situationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

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Obwohl Studien ergaben, dass Unternehmen mit einer herausragenden Supply Chain Performance auch bessere Betriebsergebnisse erzielen, schätzen nur 45 Prozent der Unternehmen das Funktionieren der Wertschöpfungskette als einen wesentlichen Erfolgsfaktor ein. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass rund 55 Prozent der Firmen unter Umständen ihren Wertschöpfungsketten nicht die volle Aufmerksamkeit widmen und so möglicherweise viel Potenzial nicht erschließen.

Komplexität erschwert vielen den Zugang

Ein wesentlicher Grund für diesen hohen Anteil von Unternehmen, die Supply Chain Management nicht ganz oben auf ihrer Prioritätenliste haben, ist sicherlich die Komplexität der Thematik. Wertschöpfungsketten werden zunehmend global. Nicht selten wandern Teile und Materialien einmal komplett um den Erdball, bevor sie zu einem Endkundenprodukt zusammengefügt werden. Die Anforderungen an die Flexibilität der Planer steigen. Und so müssen nicht nur einzelne Unternehmen, sondern sogar die Wertschöpfungsketten selbst flexibel auf geänderte Kundenerwartungen reagieren können. Lieferrhythmen verkürzen sich zunehmend, Losgrößen sinken. Das alles geschieht vor dem Hintergrund eines wachsenden Kosten- und Wettbewerbsdrucks. Und nicht zuletzt soll die Lieferkette, insbesondere bei Lieferanten aus Asien und Südamerika, auch in Hinblick auf die Einhaltung von Sozialstandards betrachtet werden. Das Bewusstsein der Verbraucher nach einer im Sinne von Sozial- und Umweltaspekten nachhaltigen Produktion ist in den letzten Jahren gestiegen. Letztlich können es sich Unternehmen immer weniger leisten, diese Aspekte zu ignorieren.

Passgenaue Software zählt zu den Erfolgsfaktoren

Neben den organisatorischen Anforderungen kann eine gut funktionierende Software-Lösung zur Beherrschung dieser operativen Anforderungen an die Lieferkette einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellen. Solche Software-Systeme werden oftmals mit dem Begriff Supply Chain Collaboration (SCC) verbunden. Auch diese Lösungen müssen sich gestiegenen Anforderungen stellen, und zwar hinsichtlich Verfügbarkeit und Nutzbarkeit. Der erforderliche weltweite Zugang zur Software lässt sich in einem Web-basierten System vergleichsweise einfach umsetzen. Insbesondere die Anforderungen an Flexibilität und Robustheit der Lieferkette schränken den Nutzen von Lösungen stark ein, die eine lokale Installation bei den eingebundenen Geschäftspartnern erfordern.

Um eine Lieferkette mit mehreren hundert oder sogar tausend Geschäftspartnern effizient zu verwalten, kann die Bedienbarkeit der Lösung einen wichtigen Beitrag leisten, indem sich Schulungen im Umgang mit der Lösung reduzieren lassen. Heute kann bei den meisten Anwendern ein grundlegendes Verständnis der Nutzung von Web-basierten Anwendungen vorausgesetzt werden. Viele Menschen haben schon Produkte bei Ebay, Amazon oder Ali Baba bestellt; der Nachrichtenaustausch über soziale Medien ist heute für viele eine Selbstverständlichkeit geworden. Um diese Erfahrungen zu nutzen, können produzierende Unternehmen ihre Geschäftsanwendungen einer zunehmende ‚Consumerization‘ unterziehen, also Benutzergewohnheiten auf die Bedienung ihrer Anwendungen übertragen.