Wie der Mittelstand 3D-Druck nutzen kann

Eine neue Publikation der VDI-Gesellschaft zeigt das Potential additiver Fertigungsverfahren und wie damit die Produktentwicklungszeiten drastisch verkรผrzt werden kรถnnen.

Additive Fertigungsverfahren kommen bereits in einigen deutschen Unternehmen zum Einsatz. Bei der Herstellung von qualitativ hochwertigen Produkten in kleinen Stückzahlen können die additiven Fertigungsverfahren helfen, die Produktentwicklungszeiten drastisch zu verkürzen und schneller am Markt zu sein. Eine neue Publikation der VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (VDI-GPL) zeigt das Potenzial der additiven Fertigungsverfahren insbesondere für die mittelständische Industrie in Deutschland auf.
 
Der Bericht geht nicht nur auf technische Aspekte zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit ein, sondern auch auf rechtliche Aspekte. Tipps zur Einführung und Umsetzung sollen Unternehmen eine erste Orientierung geben. Die VDI-Handlungsfelder zeigen zahlreiche Anwendungsbeispiele aus den unterschiedlichsten Branchen – vom Werkzeugbau über die Spielwarenindustrie bis zur Medizintechnik. Die herausragenden Merkmale der additiven Fertigungsverfahren sind, dass zur Herstellung von individuellen Produkten keine speziellen Werkzeuge benötigt werden, geometrische Restriktionen konventioneller Fertigungsverfahren entfallen, durch Teilezusammenfassung eine Montagekomplexität reduziert und Funktionen wie Leichtbaustrukturen bereits im additiven Fertigungsprozess in die Produkte integriert werden können. Die 'Handlungsfelder Additive Fertigungsverfahren' zeigen nicht nur die Potenziale, sondern auch die Grenzen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die additiven Fertigungsverfahren. Diese sind vielschichtig und werden detailliert analysiert, insbesondere hinsichtlich technologischer Gesichtspunkte und Fragen zur Wirtschaftlichkeit.
 
Doch es gibt auch rechtliche Aspekte: Durch die additiven Fertigungsverfahren können sich auch neue Kunden-Lieferantenbeziehungen ergeben. Denn durch individualisierte Produkte wird der Kontakt zum Endkunden zunehmen, auch in Unternehmen, die bisher nur im B2B-Geschäft aktiv waren. Mit neuen Geschäftsmodellen ergeben sich neue rechtliche Fragen, insbesondere hinsichtlich des Haftungs- und Urheberrechts. Die Handlungsfelder beschreiben, welche bestehenden rechtlichen Regelungen auf die additiven Fertigungsverfahren übertragbar sind und wo aufgrund der höchst arbeitsteiligen Produktion, an der auch der Endverbraucher beteiligt sein kann, noch juristischer Klärungsbedarf besteht.

(Quelle:VDI)