Durch das Zusammenspiel von IT-gestützter Dokumenten-und Werkzeugverwaltung sowie anderer Fertigungstools konnte die Deckel Maho Pfronten GmbH die Dauer der Arbeitsvorbereitung bei der Produktion ihrer hochwertigen Fräsmaschinen deutlich reduzieren. Ein komplexes Teil für die Fünch-Achs-Universalfräsmaschine DMU 125 Monoblock durchläuft die Arbeitsvorbereitung nun in sieben Tagen – vor Einführung der Anwendungen fielen noch zehn bis zwölf Wochen Aufwand dafür an. Bild: Coscom Computer.

Werkzeugauslastung und Lagerhaltungskosten im Blick

Zu den Zielen der IT-Integrationen bei dem Anwender zählte, die Kapitalbindung durch ungenutzte Werkzeuge im Lager so gering wie möglich zu halten. Es gilt daher, stets möglichst viele Werkzeuge in den Maschinen produktiv einzusetzen. Das erreicht das Unternehmen durch ausgefeilte Werkzeugeinsatzplanung und IT-gestützte Lagerverwaltung. Das System informiert Mitarbeiter der mechanischen Fertigung über den Bedarf, die Verfügbarkeit, sowie die Lagerorte der erfassten Werkzeuge und Betriebsmittel. Sobald ein Auftrag zur Produktion eingeplant wird, wird geprüft, welche Werkzeuge bereits im Magazin vorhanden sind. Wenn diese für den Auftrag nicht ausreichen, muss das Magazin mit weiteren Werkzeugen ergänzt werden. Im Magazin lagern die Mitarbeiter nur die entstehende Differenzliste ein, die für den nächsten Auftrag zusätzlich zum vorhanden Bestand benötigt werden. Was für den folgenden Auftrag nicht gebraucht wird, geht zurück ans Lager. „Hiermit erreichen wir kurze Rüstzeiten und eine Reduzierung der Werkzeugvielfalt“, erklärt Musch.

Die Werkzeuge in der Werkzeugverwaltung sind mit Standzeit hinterlegt. So können die Mitarbeiter des Produzenten mit Hilfe der Software vorhersagen, wie lange das Werkzeug prozesssicher verwendet werden kann. Somit lassen sich auch hier Voraussagen treffen und diese in Vorgaben für Lieferanten einbinden. Ein weiterer Ansatz hilft dem Unternehmen bei der Rüstzeitoptimierung: Durch das eingesetzte Nullpunktspannsystem für Vorrichtungen werden Vorrichtungen bereits während der Maschinenlaufzeit aufgebaut und steht somit für den nächsten Auftrag bereit. Die mechanische Fertigung im Pfrontener Werk verwendet keine artikelbezogene Spannvorrichtungen mehr, die aufwendig konstruiert und produziert werden müssen. Stattdessen montieren die Mitarbeiter individuelle Bausteine auf Nullpunktspannplatten wie Spannschienen und Schraubstöcke.

Systemintegration: Datenbestand übernommen

Die Einführung der Werkzeugverwaltung ließ sich ohne nennenswerte Probleme realisieren. Der Datenbestand konnte komplett aus dem Altsystem übernommen werden. Auch die Inbetriebnahme der Anwendungen durch die Mitarbeiter in der Werkhalle erfolgte schnell: Die Systemoberflächen der Anwendungen sind auf effiziente Benutzerführung und Bedienerfreundlichkeit ausgelegt. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Lösungen und Dienstleistern des Software-Herstellers ist die Geschäftsbeziehung zwischen den Unternehmen nach Auffassung von Musch mittlerweile zu einer „strategischen Partner rund um das Management aller Fertigungsdaten“ avanciert.