Notwendige Kommunikation

Dass ERP-Lösung und MES sich verstehen und miteinander kommunizieren müssen, steht dabei außer Frage. Unabhängig davon sieht sich ein MES immer mit der Notwendigkeit konfrontiert, sehr rasch auf geänderte Bedingungen im Fertigungsumfeld reagieren zu müssen. Unternehmen schaffen beispielsweise fast im Halbjahreszyklus neue Maschinen an und verändern Personalkapazitäten – all das muss ein MES schnell und flexibel aufnehmen, umsetzen und abbilden können. Doch diese große Bandbreite und hohe Geschwindigkeit sind in ERP-Systemen normalerweise nicht gegeben und auch meist nicht notwendig.

Denn ob ein Produkt mit einem Prozess A oder B an der Maschine C oder D hergestellt wird, ist dem Finanzbuchhalter oder dem Verkäufer völlig egal. Was zählt, ist das fertige Produkt. In der Fertigung hingegen macht es je nach Situation einen großen Unterschied. Dort muss das MES reagieren und die Flexibilität bieten, Änderungen abzubilden und zu unterstützen. Pointiert lässt sich sagen, dass die Wertschöpfung direkt am Shop Floor passiert. Blickt man nun in Richtung Industrie 4.0 und in die Zukunft der Produktion, wird klar, dass sich beide Systeme ändern müssen – allerdings mit verschiedenen Anforderungen. Industrie 4.0 ist ein breites Thema, bei dem automatisierungstechnisch getrieben neue Möglichkeiten in der Produktion entstehen, die wiederum neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

Diese neuen Geschäftsmodelle müssen auch von einem führenden System wie dem für ERP unterstützt werden. Was die MES-Systeme anbelangt, wird Industrie 4.0 auch zu Veränderungen führen – wenn nicht sofort hin zu einer Produktion in Losgröße Eins, dann zumindest in diese Richtung. Dies wird für Serienfertiger im ersten Schritt noch nicht so relevant sein, für Kleinserienfertiger hingegen schon. Die Entwicklung führt zu einer viel feineren Erfassung von Daten des einzelnen Werkstücks, des einzelnen Produkts – direkt am Shop Floor. Auf dieser Basis lässt sich die Fertigung flexibilisieren und auch die Wertschöpfung weiter optimieren. Vielleicht können Rüstzeiten sogar mit bislang unbekannten Methoden verringert oder sogar überflüssig werden. Im Zusammenspiel von MES, Automatisierungstechnik und Maschine sind solche Lösungen durchaus denkbar.

Daten als Kapital

In einem zweiten Schritt können Ideen entstehen, das vorhandene Kapital an Daten auch entsprechend firmenübergreifend und für neue Geschäftsmodelle zu nutzen. Welche Geschäftsmodelle das sein werden und welcher Dynamik sie unterliegen, lässt sich vielleicht mit einem Blick in den Consumer-Bereich erahnen: Wenn man nun an ähnliche Umbrüche auch im Business-to-Business-Bereich denkt, an neue Geschäftsmodelle von kreativen Köpfen, dann ist auch ein ERP-System gefragt, das hier Unterstützung liefert. Das immense Kapital an Daten aus dem MES im Industrie 4.0-Umfeld wird auch in den ERP-Systemen zwangsläufig zu Umbrüchen führen, sodass die damit verbundenen Möglichkeiten abgebildet werden können. So gesehen sollten MES und ERP wachen Auges und gemeinsam den Weg in Richtung Industrie 4.0 gehen, wollen sie auch hier wieder ihre wahren Stärken im Zusammenspiel entfalten.







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