Mit dem zentralen Datenpool eines Messdatenmanagementsystems werden Daten unternehmensweit recherchierbar und auswertbar. Als flexible Werkzeuge bieten sich Open Source-Systeme wie die Open MDM-Plattform an. Bild: Peak Solution

Prozessunterstützung für die Arbeit im Versuchsfeld

Zudem muss eine Messdatenmanagementplattform auch die Prozesse im Versuchsumfeld abbilden. Mit geeigneten Softwarekomponenten ist es möglich, die Durchführung der Arbeitsschritte im Messprozess zu unterstützen und wiederkehrende Abläufe teilweise zu automatisieren. Das beginnt beispielsweise bei der Versuchsplanung, und geht über die Beauftragung und Versuchsdatenablage bis hin zur Auswertung. Wird die Versuchsplanung so über die Plattform systematisiert, können die Planungsdaten sofort als Metainformationen für später erfasste Messdaten genutzt werden. Mit Hilfe von Templates lässt sich festlegen, mit welchen Attributen Versuchsaufträge, Prüflinge, Messgeräte und so weiter zu beschreiben sind – und aus welchen Testschritten ein Versuch besteht. Um zeitraubende manuelle Eingaben und damit auch Eingabefehler zu minimieren, bietet sich dabei der Einsatz vorbelegter Auswahlfelder an.

Systemübergreifende Workflows etablieren

Auch können beschreibende Daten aus bereits im System vorhandenen Versuchen oder aus anderen Applikationen, wie Versuchsteileverwaltung, Belegungsplanung oder Messmittelmanagement, übernommen werden. Um die Vollständigkeit, Eindeutigkeit und Korrektheit der Metainformationen sicherzustellen, sind die Definition von Muss- oder Kann-Feldern in den Templates sowie Routinen zur automatischen Generierung von eindeutigen Versuchsbezeichnungen sinnvoll. Da Messdaten oft wiederkehrende Prozesse durchlaufen, sollte eine MDM-Plattform applikationsübergreifende Prozessschritte in automatische Workflows überführen können. Dadurch bleibt dem Versuchsingenieur die wiederholte Selektion und Bearbeitung von Daten erspart.

Darüber hinaus ist so dokumentiert und abgesichert, wie ein Versuchsergebnis zustande kam. Aus IT-Sicht muss die Plattform-Architektur flexibel und skalierbar sein, damit sich bei Bedarf nach und nach weitere Module und Fachbereiche integrieren lassen. Das System sollte daher auch allgemeine Funktionen wie eine einfach zu handhabende Benutzer- und Rechteverwaltung über Rollen bieten. Wenn externe Nutzer wie Partnerunternehmen oder Entwicklungsdienstleister auf der Plattform arbeiten, müssen Ressourcen und Datenzugriffe gezielt gesperrt oder freigegeben werden. Je umfangreicher und aussagekräftiger das ‚Messdaten-Warehouse‘ wird, desto wichtiger werden Berechtigungen und klare Regeln.

Umfassender Datenzugriff vom Testlabor bis Aftersales

Ein unternehmensweit einheitliches Messdatenmanagementsystem mit datenbankorientierter Ablage kann den ‚Input‘ aus unterschiedlichen Fachabteilungen und Messsystemen zusammenführen. Eine solche Plattform wird zu einer wertvollen Informationsquelle für Entwicklung und Qualitätssicherung. Dank der zuverlässigen Datenbasis lassen sich unnötige Testwiederholungen reduzieren. Zugleich werden Fachabteilungen und Testingenieure entlastet, weil sich testbezogene Informationen mit geringerem Aufwand dokumentieren lassen. Was in der Versuchsplanung einmal hinterlegt wurde, bleibt über den gesamten Testverlauf erhalten, nutzbar und muss nicht wieder und wieder eingegeben werden. Die Verantwortlichen haben ‚auf Knopfdruck‘ den Überblick über Status und Ergebnisse geplanter Testreihen, der Abstimmungsaufwand sinkt. Der Zugriff auf standardisierte Datenformate erleichtert dabei den unternehmensweiten Systemeinsatz einer MDM-Lösung. Zugleich werden die in verschiedenen Phasen der Produktentwicklung gesammelten Informationen außerhalb des ursprünglichen fachlichen Bereichs recherchier- und auswertbar. Auch Support- und Aftersales-Abteilungen können so zum Beispiel bei Fragen zu Funktionszusammenhängen oder Kompatibilität nachschauen, ob und wie ein Aspekt getestet wurde – und das über den gesamten Lebenszyklus hinweg, auch noch Jahre nach der Produkteinführung.







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