Personalisierung gewinnt für Anwender an Bedeutung

Viele Software-Anwender schätzen außerdem die Möglichkeit, Bedienungsoberflächen zu personalisieren – also nicht benötigte Felder auszublenden oder Anzeigen umzusortieren. Solche personenbezogenen Individualisierungen sollten parallel zu unternehmensbezogenen Anpassungen möglich sein, sodass jeder Anwender unabhängig vom jeweils anderen die Oberflächen verändern und für seine Anforderungen optimal auslegen kann. Wie schnell und wie handhabbar solche Anpassungen mit einer Software durchzuführen sind, ist für einen Außenstehenden schwer festzustellen. Daher sollte das Projektteam bei der Software-Auswahl die Information einfordern, ob Änderungen grundsätzlich durch den Softwarehersteller programmiert werden müssen, oder Anpassungen auch durch den Anwender vorgenommen werden können. Auch wenn die Trennung zwischen Programmierung und Parametrierung im Einzelfall fließend sein mag: Wichtig für den Anwender bleibt, dass ihm Werkzeuge zur Verfügung stehen, um die Software an seine Bedürfnisse anzupassen oder anpassen zu lassen.

Zwischen Parametrierung und Programmierung

Als Parameter definierte Vorgabewerte schränken jedoch im Gegenzug auch die Variationsmöglichkeiten ein. Das kann dazu führen, dass eine detaillierte Systemanpassung nur mit Skripten möglich ist – also der Übergabe einer Abfolge von Befehlszeilen an die Software. Diese Methode lässt sich über eine Entwicklungsumgebung mit Syntaxprüfung und Onlinehilfe so weit unterstützen, dass zumindest IT-affine Nutzer in der Lage sind, auch komplexere Anpassungen vorzunehmen. Hier können auch Berater des Softwareherstellers mit Erfahrungen aus anderen Projekten zur Seite stehen, soweit der Systemanbieter über ausreichend Erfahrung mit Installationen in entsprechenden Branchen verfügt.

Investitionssicherheit durch releasefähige Installationen

Egal, ob eine Software über Parameter oder über Skripte individualisiert wird, der Anwender Anpassungen selbst vornimmt oder einen Berater des Softwareherstellers hinzuzieht: Anpassungen sollten problemlos releasefähig sein, also bei einer neuen Version der Software ohne großen Aufwand übernommen werden können. Denn sonst verspielt Standardsoftware ihren großen Vorteil gegenüber individuell programmierten Systemen: Die Erweiterbarkeit durch neue Software-Versionen. Sind diese Bedingungen erfüllt, erscheint bei der Abwägung zwischen Standardsoftware und Programmierung auch das Kostenargument in einem anderen Licht. Denn bei der Investitionsentscheidung gilt es auch die Ausgaben im Fall eines Ausfalls der Software, etwa weil benötigte Hardware nicht mehr erhältlich ist oder Entwickler nicht mehr zur Verfügung stehen, zu berücksichtigen. Bei einem umfangreichen funktionalen Anforderungskatalog kommt hinzu, dass MES-Lösungen in der Regel einen großen Funktionsumfang von Qualitäts- und Materialmanagement über Maschinenanbindung und Energiemanagement bis hin zu Auftragsfein- und Personaleinsatzplanung bieten. Die Unterstützung all dieser Funktionen lässt sich zu vertretbaren Kosten nur schwer durch individuell programmierte Software abdecken – es sei denn, das Unternehmen lässt sich auf einen ‚Flickenteppich‘ von IT-Systemen ein, mit all seinen Nachteilen in Bezug auf Datenhaltung, Schnittstellenpflege und Administration. Somit kann eine Standardlösung eine attraktive Alternative darstellen – solange das System dem Anwender die nötige Freiheit für Anpassungen lässt.

 



Bild: GFOS

Bedarfsorientierter Softwareeinsatz im Produktionsmanagement

Das Softwarehaus GFOS bietet Lösungen für die Führung, Lenkung, Steuerung und Kontrolle der Produktion an. mit der modular aufgebauten Softwarefamilie gfos unterstützt das Unternehmen einen bedarfsorientierten IT-Einsatz – von der Integration einzelner Lösungskomponenten bis hin zur Etablierung eines umfassenden Manufacturing Execution-Systems. Im Fokus des Produktportfolios steht dabei, durch die Echtzeitabbildung des Fertigungsgeschehens einen erhöhten Überblick zu laufenden und geplanten Produktionsprozessen zu erreichen. Fertigungsbetriebe sollen so von verbesserter Reaktionsfähigkeit und einer Steigerung der wirtschaftlichen Gesamtsitution profitieren. Ein weiterer Aspekt des Einsatzes der Softwaremodule zielt auf die Entlastung der dispositiven Ebene von Routinetätigkeiten ab, um eine erhöhte Konzentration auf Kernaufgaben zu ermöglichen.