Softwaretests automatisieren

B2B-Handel individualisiert

Kaufende von Konsumgütern sind es gewohnt, Produkte vor dem Erwerb auf den Internetseiten der Verkäufer individuell zu konfigurieren. Das gewinnt auch im B2B-Umfeld an Bedeutung. Damit werden schon mittelständische Produzenten zunehmend zu Softwareentwicklern etwa von Webseiten und Shop-Systemen. Mit Tools und Services zur Testautomatisierung können diese Firmen ihre oft überschaubare IT-Abteilung spürbar entlasten.

Bild: ©.shock/stock.adobe.com
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Das B2B-Kundenerlebnis von Industrieunternehmen wird etwa mit Produktkonfiguratoren auf der Unternehmenswebsite gestaltet. Damit Nutzer und Nutzerinnen die Produkte nach individuellen Anforderungen und Parametern zusammenstellen können, muss der Konfigurator stets funktional und mit allen verfügbaren Materialien, Formen, Eigenschaften und Funktionen bestückt sein. Durch die Komplexität der Konfiguratoren wird der Entwicklungsprozess jedoch aufgrund fehlender zeitlicher Kapazitäten schnell zur Belastung. Deshalb lohnt es sich, Teilprozesse der Softwareentwicklung, wie das Testen, zu automatisieren.

Tests kosten Ressourcen

Das regelmäßige Testen von Software im Entwicklungsprozess ist ein elementarer Teil der Qualitätssicherung: Dadurch lässt sich feststellen, ob eine Anwendung fehlerfrei und wie beabsichtigt funktioniert. Testen kann auf verschiedenen Ebenen eingesetzt werden, auf Entwicklerebene durch sogenannte Unit Tests oder auf Nutzerebene durch User Acceptance Tests. Bei Unit Tests handelt es sich um von Entwicklern geschriebene Code-Stücke, die sicherstellen, dass Code-Einheiten funktionieren, bevor sie in das Gesamtsystem integriert werden. Durch den Fokus auf einen kleinen Teilbereich lassen sich Fehler schneller identifizieren und beheben. Doch Unit Tests beanspruchen Team-Ressourcen,da sie tiefgreifende Programmierkenntnisse erfordern.

Software soll man mögen

User Acceptance Tests werden in der Regel von Personal aus der Perspektive der späteren Nutzer ausgeführt. Akzeptanztests sind wichtig, da die Software vor Abnahme final auf ihre Funktionalität überprüft werden muss. Diese Tests werden in der Regel manuell durchgeführt, was nicht nur zu großem zeitlichem Aufwand führt, sondern auch die Qualität der Software negativ beeinflussen kann.

Automatisierte Tests

Im Gegensatz dazu werden mit Testautomatisierung alle Tests, nachdem sie bei der Erstellung definiert wurden, zum gewünschten Zeitpunkt automatisch ausgeführt. Produktkonfiguratoren und andere Anwendungen können somit nach jeder Änderung ohne großen Einsatz von IT-Abteilungen getestet werden, da diese lediglich die Ergebnisse nach dem Testvorgang auswerten und mögliche Fehler beheben müssen. Eine Entlastung für IT-Abteilungen kann insbesondere im Hinblick auf User Acceptance Tests geschaffen werden. Denn diese können mit von einem für das Unternehmen passenden Automatisierungstool erstellt werden. Die Auswahl der Software basiert daher auf individuellen Faktoren. Bei spezialisierten Automatisierungssoftwares gestaltet sich das Verfahren beispielsweise oftmals sehr aufwendig und kompliziert, weshalb es nur von qualifiziertem Personal ausgeführt werden kann. Im Gegensatz dazu setzen visuelle und No-Code Tools keine Kenntnisse über die genaue Funktionsweise des zu testenden Systems voraus, da die Automatisierung auf Bildern und Videos und nicht auf Code basiert. Das befähigt auch Mitarbeitende mit geringen oder ohne Programmierkenntnissen zum Testen.

Testing-as-a-Service

Eine weitere Option ist die Auslagerung der gesamten Testinfrastruktur an einen Testing-as-a-Service-Anbieter (Taas). Dabei werden die User Acceptance Tests vom Dienstleister aufgesetzt und etwa regelmäßig nach Softwareänderungen ausgeführt. Treten bei den durchgeführten Tests Fehler im System auf, werden diese vorab vom Anbieter validiert und danach an die IT-Abteilung des Unternehmens kommuniziert, welche diese umgehend beheben kann. Mit TaaS entwickeln IT-Abteilungen also nur noch eine Teststrategie für ihre Prozesse, legen die Ausführungsfrequenz fest und reparieren Fehler. Die Dokumentation der Tests läuft automatisch und wird vollumfänglich an das Unternehmen geliefert, damit diese jederzeit die Möglichkeit hat, die Entwicklung, Aktualisierung und Überarbeitung ihrer Softwareprodukte nachzuvollziehen. Ob mit Testautomatisierung oder Testing-as-a-Service – beide Verfahren entlasten IT-Abteilungen vom zeitintensiven Testprozess.

Kommunikation gestalten

Der Einsatz eines visuellen No-Code Testautomatisierungstools für User Acceptance Tests kann auch die Kommunikation zwischen Entwicklern, IT-Führungskräften oder Projektmanagern sowie der Geschäftsführung verbessern. Denn die Ergebnisse eines automatisierten Testvorgangs sind für alle Akteure verständlich, um eine intuitive Auswertung zu ermöglichen. Mit Visual Test Automation können Tests außerdem in verschiedenen Umgebungen und Technologien durchgeführt werden, um zu prüfen, ob die Anwendung auch optisch dem gewünschten Erscheinungsbild entspricht.

Support für die IT-Abteilung

Das Kundenerlebnis wird im Rahmen der Digitalisierung zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal für Unternehmen. Die Unternehmenswebseite ist für viele Kunden der erste Anlaufpunkt, um sich über ein Produkt zu informieren und zu prüfen, ob es individuellen Anforderungen entspricht. Deshalb eignen sich digitale Anwendungen wie Produktkonfiguratoren oder Smart Customization hervorragend, um B2B-Kunden beim Kauf eines Produkts zu unterstützen und das gesamte Erlebnis zu bereichern. Mit Systemen zur Testautomatisierung oder Testing-as-a-Service können Unternehmen ihre IT-Abteilungen signifikant unterstützen.