4. Produktarchitektur und Produktstruktur
Zur Erarbeitung der zukünftigen Produktarchitektur sind mehrere Arbeitsschritte notwendig:
- Definition der Produkt-Programm-Breite als Ergebnis der Kombinatorik der physischen Module und der Verwendungslogik zum Markt hin
- Analyse und Festlegung von Baugrößen und Leistungssprüngen nach Verwendung und Gängigkeit
- Ablösung der Produktsicht durch das Herausstellen der kombinierbaren Modulsichten aus dem geplanten Produktbaukasten
Die vertikale Produktstruktur hingegen wird durch die Isolierung der Varianten- und Komplexitätstreiber sowie, der Fixierung der Produkt-Prozess-Gestaltung in Abstimmung mit Fertigungs- und Montagebereichen aufgebaut. Eine ’gekippte’ Produktstruktur kann dabei als Vorlage oder ‘Master’ für Fertigungs- und Montageabläufe dienen. Auf diese Weise lassen sich die Strukturelemente des hierarchischen Produktaufbaus definieren. Dies erfolgt nach wertschöpfungs- und logistikoptimierten Gesichtspunkten unter Berücksichtigung möglicher Dispositions- und Bestandsstufen. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
5. ‘Design to cost’ und Wertanalyse
Um kostenoptimierte Produktbaukästen zu entwickeln, erfolgt parallel zur Entwicklungsphase der Aufbau einer Kostenkalkulation für die jeweiligen Funktionsvarianten. Zunächst wird eine ‘Baseline’ aus gängigen Referenzprodukten, beispielsweise aus der abzulösenden Produktgeneration, definiert, auf deren Grundlage die Kostenvergleiche stattfinden können. Neben den Herstellkosten sind die Variantenkosten im Rahmen einer Prozesskostenbetrachtung zu ermitteln und zu bewerten, die in den Prozessen und Gemeinkosten entstehen. Wertanalytische Betrachtungen auf Basis der Baseline oder den Modulentwürfen für den Produktbaukasten können weitere wertvolle Ansätze zur Kostensenkung liefern. Ziel des Arbeitsschrittes ist die Ausarbeitung von varianten- und wertanalytisch-optimalen Produkt- und Kostenstrukturen. Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ‣ weiterlesen
MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung
6. Disziplinübergreifendes Produktprozess-Engineering
Im letzten Arbeitsgang wird die Wertschöpfungs- und Zulieferstruktur an die neu erarbeiteten Produktarchitekturen und -strukturen angepasst, um das bestmögliche Zusammenspiel zwischen den Disziplinen zu gewährleisten. Dabei muss das Fertigungs- und Montagekonzept samt Logistik und Kommissionieren sowie das Zulieferkonzept nach Gesichtspunkten der schlanken Produktion erarbeitet werden. Der modulare Produktaufbau mit den verbundenen Effekten ermöglicht hierbei den Einsatz von Methoden wie beispielsweise Taktmontage von Baugruppen, späte Kundenkopplung und Variantenentstehung sowie eine stabile Produkt-Prozess-Segmentierung in den Wertschöpfungsbereichen.
Entlastung zahlreicher Unternehmensbereiche
Modulare Produktstrukturen können maßgeblich die Generierung von Skaleneffekten in Baugruppen und Einzelteilen unterstützen, ohne die vom Markt geforderte Vielfalt einzuschränken. Zudem lasssen sich vielfach Senkungen von Herstell- und Prozesskosten realisieren. Dadurch lassen sich produktbezogene Unternehmensbereiche von der Entwicklung über Einkauf und Beschaffung, Qualitätsmanagement, Materialwirtschaft, Fertigung und Montage inklusive Inbetriebnahme sowie Vertrieb und Produktmanagement entlasten.