Ein ERP-System bildet das Datenfundament eines InUnternehmens. Doch für die Feinplanung in der Produktion sind moderne Manufacturing Execution-Systeme gefragt. Vor der Einführung gilt es, neben Softwarefunktionen auch auf strategische Aspekte bei Partnerwahl und Architektur zu achten.
Bild: Industrie Informatik
In der klassischen Projektvorbereitung geht es neben der Definition von Zielen um das Erheben realistischer Kostenrahmen, im Wesentlichen also auch darum, ob das Projekt weiter verfolgt wird. Bei der Suche nach dem passenden Implementierungpartner sollte dabei unnötiger Evaluierungsaufwand über eine klare Definition von Muss- oder K.O.-Kriterien vermieden werden. Dazu empfiehlt es sich zu prüfen, ob Anbieter prinzipiell ausscheiden, etwa weil sie zur Firmengruppe eines Mitbewerbers gehören oder die Entferung zum Betrieb zu groß ist. Aus technischer Sicht gilt es zu klären, ob bestimmte Betriebssysteme, Datenbanken oder Technologien grundsätzlich nicht in Frage kommen.
Ersten Kostenplan erstellen
Danach sollte sich das Unternehmen anhand wesentlicher Funktionen einen raschen Überblick über Leistung und Kosten moderner Manufacturing Execution-Systeme (MES) verschaffen. Seriöse Anbieter werden frühzeitig auf mögliche Zusatzaufwände etwa für Feinspezifikation und Schulungen hinweisen. Dennoch sollten Betriebe für ein realistisches Budget mindestens 25 Prozent Reserve einplanen.
Am Ende der Auswahlphase sollte die Festlegung auf einen Projektpartner stehen. Dazu ist die detaillierte Prüfung von Produkt und Partner unabdingbar. Bei der Evaluierung der Software ist die Erfüllung der gefragten Funktionalität ein wesentlicher Bestandteil. In der Regel hat hier die betreffende Fachabteilung konkrete Vorstellungen, angesichts der hohen Funktionalität führender MES gilt aber in jedem Fall, betrieblichen Spezifika genau zu prüfen. Eine Untersuchung von Gartner zeigt, dass zum Kaufzeitpunkt die Funktionen zu rund 80 Prozent im Vordergrund stand, die Strategie – also die Beurteilung von Lieferant und Technologie – hingegen eine untergeordnete Rolle spielte. Nach drei Jahren Einsatzdauer der Lösung hielt sich beides die Waage, und bereits nach vier Jahren überwogen eindeutig strategische Faktoren. Damit zeigen sich Releasefähigkeit und Betriebssystemkompatibilität langfristig wichtiger als kleinere Unterschiede beim Funktionsumfang. Zentrale Faktoren stellen die Einhaltung weltweiter IT-Standards, die Integrationsfähigkeit in die vorhandene ERP-Lösung sowie Anpassbarkeit und Releasefähigkeit dar.
Unbequeme Fragen stellen
Gleichzeitig lohnt es sich, neben erfolgreichen Kundenprojekten des potenziellen Software-Lieferanten auch Fakten wie seine finanzielle Solidität zu prüfen. Viele Unternehmen beauftragen hochverschuldete Lieferanten mit strategischen IT-Projekten und erleiden dann Schiffbruch. Folgende Fragen an den neuen Partner können helfen, diese Situation zu vermeiden:
Wo wird das Unternehmen des Partners in drei Jahren stehen?
Wie lange sind die möglichen Projektbetreuer schon im Unternehmen beschäftigt?
Wie hoch ist die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter?
Welchen Anteil am Jahresumsatz hätte das geplante Projekt?
Ist der Partner Hersteller der Lösung oder Vertriebspartner?
Verträge sicher gestalten
Weitere Anhaltspunkte können Einblicke in die Programm-Dokumentation und das Pflichtenheft ähnlicher Projekte der Anbieter liefern. Für die finale Auswahl sollte das mögliche Projektteam einschließlich Mitarbeiter-Referenzen vom MES-Anbieter vorgestellt werden. Nach der Entscheidung für einen Partner folgt die gemeinsame, kostenpflichtige Erstellung eines Pflichtenheftes – ein Ausstieg aus dem Projekt bei unerwarteten Problemen sollte aber noch immer möglich sein. Parallel oder im Anschluss kann eine Pilotinstallation dazu dienen, das System zu testen. Auch hierfür sollten Ausstiegsmodalitäten vereinbart werden. Ein Vorgehen , das all diese Punkte in Betracht zieht, erhöht für jedes Unternehmen die Chance auf einen langfristigen Erfolg der Systemeinführung und sollte daher bei der Entscheidungsfindung soweit wie möglich berücksichtigt werden.
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