Ungeachtet dessen, dass eine allgemeingültige Definition von Industrie 4.0 noch offen ist, schreitet die Digitalisierung und Vernetzung in großen Schritten voran. Dabei verschwinden die Grenzen zwischen der Informationstechnik und den verschiedenen Disziplinen der elektrischen Automatisierung immer mehr. Remote-Service-Plattformen erlauben neben der Fernwartung und M2M-Kommunikation auch die Visualisierung verteilter Maschinen und Anlagen.
Die Möglichkeiten zum Bedienen und Beobachten von Maschinen und Anlagen haben sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Früher war die Bediensoftware fest an eine bestimmte Hardware gebunden. Von der Bildschirmgröße und -auflösung über das Seitenverhältnis bis hin zum Betriebssystem handelte es sich um eine geschlossene Lösung. Zwischenzeitlich sind rein webbasierte Lösungen auf dem Vormarsch. In der Regel basieren sie auf dem HTML5-Standard, sodass die Visualisierungen in jedem Standardbrowser laufen.
Mobiles Bedienen und Beobachten
Fest installierte Bedienstationen direkt an der Anlage werden zunehmend durch mobile Geräte ergänzt oder ersetzt. Der Anwender hat dann das Bediengerät in der Hand und den Prozess im Blick – statt dass er immer an den stationären Bildschirm gehen muss, um an der Anlage etwas einzustellen oder nachzuschauen. Gleichzeitig ist der Mensch heute den Bedienkomfort seines Smartphones gewöhnt. Er schätzt es, wie auch im privaten Umfeld, unabhängig von Ort und Zeit auf seine Daten zuzugreifen. Diesen Komfort erwartet er heute auch bei der Bedienung seiner Maschinen und Anlagen. Manche Anbieter von Baugruppen oder Visualisierungssystemen arbeiten hier mit entsprechenden Apps. Für den Anbieter hat das den Nachteil, dass er Apps für verschiedene Umgebungen pflegen muss. Es ist erforderlich, die App zu installieren und laufend zu aktualisieren. Wechselt er sein Endgerät, ist er gezwungen, die App zu löschen und neu zu installieren. Es mag Spezialfälle geben, bei denen eine App sinnvoll ist, aber die meisten Anwendungen lassen sich auf Basis von HTML5 einfacher realisieren. Sie sind unabhängig vom Endgerät und auf jedem aktuellen Tablet oder Smartphone lauffähig.
Eine entsprechende Webvisualisierung umfasst die Remote-Service-Plattform MbConnect24 von MB Connect Line. Alle Maschinen und Anlagen sind per Router oder Datenmodem mit der Plattform verbunden. Neben der Webvisualisierung bietet die Plattform verschiedene Funktionen zu Datenerfassung, Alarmierung, Fernwartung und M2M-Kommunikation. Die Kunden schätzen an dieser Lösung, dass sie eine Infrastruktur für die Anbindung ihrer Anlagen haben, die viele Möglichkeiten bietet. Die beobachteten Daten lassen sich auswerten und archivieren, anhand von Grenzwerten lassen sich Alarmmeldungen per SMS oder E-Mail erzeugen – oder sie werden innerhalb der Webvisualisierung angezeigt. Beispielsweise ist das direkte Erfassen von Daten aus Maschinensteuerungen, Heizungsanlagen, Energiezählern, Bearbeitungszentren und Robotern möglich. Aufgrund von Templates lässt sich das Visualisieren von Temperaturen, Strömen, Schwingungen oder SPS-Daten mit wenigen Mausklicks parametrieren. Einzelne Werte können direkt mit dem Datenmodem MbSpider erfasst werden. Für eine größere Anzahl von Messwerten ist ein I/O-Extender nutzbar, der sich auch an die Industrierouter MbNet anbinden lässt. Ein weiteres Template erlaubt den Zugriff auf S7-Daten über MPI/Profibus oder S7-ISOTCP.
Webbasierte Visualisierung
Die integrierte Webvisualisierung sorgt dafür, dass Anwender die Möglichkeit haben, sich unabhängig von Zeit und Ort per Standardbrowser über den aktuellen Status der Werte zu informieren. Sie arbeitet nach dem HTML5-Standard und ist damit unabhängig vom Betriebssystem. Sie funktioniert gleichermaßen mit Windows, iOS, Android und Linux. Auf spezielle Clients oder Apps wird bewusst verzichtet. Der Anwender und seine IT-Abteilung haben weder Installations- noch Wartungsaufwand bezüglich der Smartphones. Der kurze Lebenszyklus von Smartphones und Tablets im Vergleich zur Laufzeit industrieller Anlagen bereitet dem Anwender kein Kopfzerbrechen. Die grafische Darstellung von Daten und Zuständen erfolgt über frei konfigurierbare Instrumententafeln, so genannte Dashboards. Der Aufbau der Visualisierung geschieht durch das Verknüpfen der mitgelieferten Widgets (Anzeige- und Steuerelemente) mit der Datenbank. HTML- oder Programmierkenntnisse sind dazu nicht erforderlich. Die Visualisierung einzelner Maschinen ist ebenso möglich wie die standortübergreifende Darstellung mehrerer Anlagen. Es sind eigene Anlagenbilder (JPG, PNG) für den Hintergrund festlegbar, auf denen sich Live-Daten anzeigen lassen. Entsprechende Anzeige- und Eingabeelemente wie Zeigerinstrumente und Bargraphen werden als Bibliothek mitgeliefert. Über die integrierte Benutzerverwaltung lässt sich genau festlegen, wer auf welche Daten Zugriff hat. Statistische Auswertungen bleiben dem Betriebsleiter vorbehalten, während für die Servicetechniker oder das Bedienpersonal alle wartungsrelevanten Peripheriedaten freigegeben sind. Jeder Anwender kann sich so seine Oberflächen aus den für ihn zugänglichen Daten selbst zusammenstellen.
Mit MbWeb2Go können die Inhalte von RTP-, VNC- und Webservern per Standardbrowser dargestellt werden. (Bild: MB Connect Line GmbH)
Webbasierter Zugriff auf VNC und RDP
Terminalserver-Technologien wie VNC oder RDP benötigen auf der Bedienseite normalerweise einen entsprechenden Client, beispielsweise mit Java oder Flash. Mit MbWeb2Go ist hingegen ein serverseitiges HTTPS-VPN-Proxy verfügbar, das die grafischen Ausgaben von VNC und RDP so übersetzt, das sie sich auch per Standard-Browser anzeigen lassen. MbWeb2Go basiert ebenfalls auf dem HTML5-Standard, sodass keine speziellen Plug-Ins oder Clients zu installieren sind. Entsprechend gering ist der Ressourcenbedarf bei Smartphones und Tablet-Computer. Auf dem Endgerät genügt ein HTML5-fähiger Standardbrowser. Neben den RDP- und VNC-Protokollen ist auch der Zugriff auf Webserver oder IP-Kameras in den Anlagen möglich.
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