Revolution oder Evolution?

Smart Mobile Devices sind Produkte, die für den Consumer-Markt entworfen wurden und dort seit vielen Jahren einen Siegeszug hinlegen. Für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gerade im Hochlohnland Deutschland ist es von Bedeutung, sich nicht den Trends und Erfolgsgeschichten aus dem Consumer-Markt zu verschließen. Wichtig ist, sich offen damit auseinanderzusetzen, um vielversprechende Ansätze agil zu adaptieren und somit frühzeitig Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Mobile HMI auf Basis von Smart Mobile Devices sind eine Ergänzung bestehender und lokal verbauter HMI. Sie können, wenn sie zweckbezogen entworfen wurden, einen echten Mehrwert leisten.

Die Geräte sind mit vielfältiger Peripherie ausgestattet: Mittels Kamera können Bilder aufgenommen und zur Dokumentation der Arbeitsschritte den Protokollen hinzugefügt werden. Die Kamera eignet sich aber auch für die Realisierung von Augmented Reality-Szenarien, also der Anreicherung von realen Bildern mit Daten aus der Produktion. Mittels GPS, WLAN, Bluetooth und Gyroskop kann eine sehr genaue Positionierung vorgenommen werden. Das Smart Mobile Device kennt bereits in der Hosentasche die unmittelbare Umgebung und kann zielgerichtet die relevanten Informationen besorgen.

Also: Revolution oder Evolution? Ganz klar: Evolution. Denn die unzähligen neuen Use Cases für mobile HMI sind nur eine logische Konsequenz aus dem Vorhandensein und dem Erfolg der Smart Mobile Devices im Consumer-Markt sowie aus der Weitsichtigkeit von innovativen Unternehmen, die schon frühzeitig die Bedeutung mobiler HMI für die Industrie erkannten und erste Use Cases realisierten. Zwei von diesen Cases haben wir hier vorgestellt, viele weitere sind denkbar, beispielsweise die Konfiguration von Geräten und Sensoren während des Anlagenbaus, die Qualitätssicherung im Maschinenbau, beim Service und Support, der Fernalarmierung autarker beziehungsweise mobiler Anlagen und Maschinen sowie schließlich die Bedienung und Beobachtung von Maschinen als stationär verbautes Panel als kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Industrie-Panels.

Schaut man allerdings etwas unter die Haube, dann ist auch eine Revolution erkennbar. Denn die Smart Mobile Devices können unterschiedlicher nicht sein: Es gibt viele Gerätetypen mit unterschiedlichen Bildschirmabmessungen und verschiedenen Betriebssystemen die verschiedene Programmiersprachen voraussetzen und -frameworks mitbringen. Revolutionär sind also die Ansätze, Vorgehen und Tools für die Entwicklung mobiler und industrietauglicher Apps. Ein Umdenken ist diesbezüglich erforderlich.

Revolutionäre Entwicklungsansätze

Für die Entwicklung mobiler HMI sind insbesondere zwei Aspekte maßgeblich: Die App muss für den jeweiligen Anwendungsfall speziell konzipiert und realisiert werden, um einen Mehrwert für den Nutzer und das Unternehmen zu erzielen. Und die App muss für die mobile Bedienung gestaltet werden. Projiziert man bestehende HMI auf Tablets, ensteht kein Mehrwert. Vielmehr erhöht der kleinere Tablet-Bildschirm das Risiko von Fehlbedienungen. Die spezifischen Anforderungen der Smart Mobile Devices wie verschiedene mobile Betriebssysteme, Bildschirmabmessungen et cetera stellen Ingenieure und Entwickler vor enorme Herausforderungen.

Die Workbench aus der HMI Suite von Monkey Works ist ein Entwicklungswerkzeug, das sich diesen Herausforderungen stellt. Es sieht auf den ersten Blick wie ein normaler HMI-Designer aus. Unter der Haube enthält das Tool allerdings Exportmodule, die Ingenieure und Entwickler von ‚Monkey Work‘ befreien. Auf Knopfdruck werden die erstellten HMI in plattformspezifischen Quellcode überführt, der dann sofort auf dem jeweiligen Endgerät als native App ausgeführt werden kann. Sind weitere Endgeräte gefordert, so ist lediglich ein weiterer Knopfdruck notwendig. Es ist weder eine weitere Projektierungsleistung notwendig noch wird spezifisches Fachwissen über die Zieltechnologie benötigt.

Das Vorgehen mit der Lösung ist einfach: Entwickler von (mobilen) HMI-Lösungen und Automatisierungsingenieure können aus einem großen Technologiebaukasten jeweils die für ihre Kundenanforderungen besten Bausteine wählen. Detailwissen ist dabei nicht notwendig. Obendrein macht das Tool fit für zukünftige Anforderungen, denn das Festlegen auf eine konkrete Realisierungstechnologie ist damit zur Entwurfszeit nicht notwendig.