Primär- und Sekundärenergie

Wenn es sich bei den für den Prozess eingesetzten Energien um Sekundärenergien handelt, deren Umwandlung aus Primärenergien beeinflussbar ist, lohnt sich in den meisten Fällen eine übergreifende Betrachtung. Mehr Effizienz bei der ‚Erzeugung‘ der Sekundärenergie – meist Dampf, Kälte und Druckluft – wirkt sich auf alle damit verbundenen Prozesse aus, so dass dieser Hebel berücksichtigt werden sollte.

Die Prozesse und zugehörigen Energieverbräuche unterliegen zeitlichen Schwankungen. Diese erfordern es häufig, die Messwerte im Minutenbereich zu ermitteln und zu verrechnen. Dazu sind zeitreihenorientierte mathematische Funktionen notwendig, die leicht anzuwenden sind. Ein Beispiel hierfür sind gleitende Durchschnittswerte, die nicht exakt erfassbare diskrete Prozessschritte für Berechnungen in kontinuierliche Prozesse umwandeln.

Sparmaßnahmen abteilungsübergreifend entwickeln

Wenn Einsparpotenziale identifiziert sind, können Maßnahmen erarbeitet werden, sie zu heben. Dabei ist die Kompetenz von Fachleuten aus den entsprechenden Bereichen gefragt. Die gemessenen oder errechneten Verbrauchslastgänge, gekoppelt mit den Prozessinformationen, sind eine solide Basis für die Auslegung von Komponenten. Zur weiteren Überwachung der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen ist die Festlegung von Einsparzielen notwendig. Dass dies in der Praxis oft schwer fällt, ist angesichts der Komplexität von Prozessen und des Zusammenspiels verschiedener Komponenten verständlich. Dennoch dienen die Ziele dazu, den Maßnahmen einen konkreten Nachweis des Return of Investment zuzuordnen.

Erfolgskontrolle mit dauerhafter Überwachung

Es schließt sich also nach der Umsetzung der Maßnahmen eine laufende Erfolgskontrolle an. Die Voraussetzungen für die dauerhafte Überwachung der Prozesse auf Energie- und Ressourceneffizienz liefern die vorangegangenen Analysen. Temporäre Messungen müssen jetzt ’nur noch‘ auf kontinuierliche Datenerfassung umgestellt werden. Der ständige Vergleich mit der Situation vor der Maßnahme (Baseline) dient zum Effizienznachweis des Ressourcenverbrauchs und um die prognostizierten Einsparungen einzuhalten.

Abläufe erfordern laufend Anpassungen

Die Verbesserung der Energieeffizienz von Prozessen ist eine kontinuierliche Aufgabe, die nicht nach einer Maßnahme endet. Abläufe sind nicht statisch, sondern verlangen laufend Anpassungen aufgrund von Produkt- oder Verfahrensänderungen. Mit der laufende Kontrolle der Energieeffizienz-Kennzahlen lassen sich die Auswirkungen dieser Produktionsumstellungen auf Verbräuche schnell und zuverlässig erkennen.