Zahn: Die angesprochenen neuen Käuferschichten – Stichwort Generation Internet – sind in der Regel bestens informiert. Wenn sie zum Händler kommen, waren sie längst im Web aktiv und oft befinden sie sich dann bereits in der Entscheidungsphase. Vorher haben die Händler keinen Kontakt zum Interessenten. Auf der anderen Seite sieht diese Art von Kunden oft überhaupt keine Veranlassung in der Entscheidungsphase zum Händler zu gehen; man will für Konfiguration und Probefahrt oft gar keinen Händler mehr einschalten. Zu beachten ist, dass wir in diesen Fällen nicht mehr von vorhandener Markentreue ausgehen können. Sowohl Markenbindungsmaßnahmen als auch Händler- und Herstelleraktivitäten müssen dazu vollständig aufeinander abgestimmt sein. Macht der Händler da nicht mit und stellt der Hersteller nicht die entsprechende technische Grundlage für den Prozess, so erfährt der Interessent keine konsistente Ansprache und wandert zu einer anderen Marke ab. Dahin, wo er sich abgeholt fühlt. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Zahn: Die Kunden sind heute sehr aufgeschlossen für solche Technologien; bisher gilt das vor allem in höheren Fahrzeugklassen, wo die geschäftliche Nutzung die Regel ist. Insgesamt rückt durch solche Ansätze mehr der Kunde als das Fahrzeug ins Zentrum für den Hersteller. Der Mehrwert für ihn liegt ganz sicher in neuen, eventuell externen Diensten, die früher im reinen Autoverkauf keine Rolle spielten. So kann der Hersteller jetzt über die gesamte Lebenszeit Zugriff auf den Besitzer beziehungsweise den Fahrer erhalten. Je besser der Hersteller es schafft, den persönlichen, vernetzten Lebensstil seiner Kunden in das Fahrzeug zu integrieren, desto mehr zusätzliche Umsatzmöglichkeiten ergeben sich für ihn. Der Kunde wiederum profitiert von den auf ihn zugeschnittenen Dienstleistungen. Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ‣ weiterlesen
MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung
Es bleibt noch abzuwarten, welchen Anteil an der Kontrolle der Car-IT neue Marktteilnehmer aus der Telekommunikation und Internet-Industrie haben werden. Wenn Hersteller und Händler es schaffen, profilgenaue Dienstleistungen anzubieten, können sie ihr bereits bestehendes Wissen über den Kunden als Vorteil gegenüber anderen Playern im Markt nutzen. Aus Sicht des Customer Relationship Managements ist das vernetzte Auto ein weiterer Kanal neben anderen Customer Touchpoints, der es ermöglicht, dauernd mit dem Kunden zu kommunizieren. Die Informationen aus dem vernetzen Auto müssen aber genauso in die Prozesse von Customer Experience Management und Empfehlungsmarketing einfließen, sonst wird Car-IT schnell wieder ein neues Daten-Silo.