Start mit weltweiten Messdaten

Anfang 2010 wurde der Vertrag zwischen Anbieter und Unternehmen unterzeichnet, im Laufe des Jahres folgte zunächst die Anbindung aller Messanlagen in Deutschland und der Slowakei. Bis heute sind über 60 Messanlagen an die relationale Datenbank angeschlossen. Werden jetzt Leistungshalbleitermodule und -systeme beispielsweise am Standort Slowakei gefertigt, sorgen in einem ersten Schritt spezielle Eingabe-Plug-ins dafür, dass die ankommenden heterogenen Mess-und Prozessdaten vereinheitlicht und auf einen internationalen Server abgelegt werden. In einem zweiten Schritt werden die standardisierten Daten vom internationalen Server auf einen zentralen Server in Deutschland transferiert, entpackt und an die Messdatenbank weitergegeben. Dort stehen die Daten jederzeit für analytische Abfragen und Reports bereit.

Cluster-Architektur fördert schnelle Berechnungen

Das System vor Ort besteht aus vier Einzelrechnern, die zu einem Cluster zusammengeschlossen sind. Durch diese Architektur kann die Leistung der Lösung im Vergleich zu Standard-Datenbanksystemen erhöht werden. Für die Berechnungen werden die Daten automatisch verteilt, um sämtliche Hardware-Ressourcen auszuschöpfen. „Unsere Auswertezeiten für bestimmte Analysen konnten teilweise von mehreren Tagen pro Monat auf wenige Stunden pro Monat reduziert werden“, sagt Zapf.

Für die Analysen, die das Unternehmen hauptsächlich zur Qualitätssicherung und -kontrolle ihrer Produktionsprozesse benötigt, wurde von den Firmen Solvtec und Zeitsprung, die sich auf Informationsplattformen im Produktionsumfeld spezialisiert haben, eigens für Semikron ein ‚Data Retrival Tool‘ implementiert. Damit können Benutzer die vorhandenen Daten durchsuchen und zur Auswertung zusammenstellen.

Die selektierten Daten können dann mit von Unternehmen erstellten Plug-ins in verschiedene Zielformate umgewandelt werden, um im Anschluss mit Analysesoftware wie QS-Stat oder Minitab ausgewertet zu werden. Gemeinsam mit den Benutzern werden diese Plug-ins stetig weiterentwickelt, um insbesondere die Statistikfunktionen der Datenbank bestmöglich auszunutzen.

Vorteile für Prozess- und Qualitätswesen

Auf diese Weise konnte der Leistungselektronik-Hersteller ein umfassendes Mess-und Prozessdatenarchiv etablieren, das die Optimierung der Geschäftsprozesse deutlich voran bringt. Produktions- und Qualitätskennzahlen der verkauften Leistungshalbleiterkomponenten können innerhalb der vorgeschriebenen Aufbewahrungsfristen auch für Langzeitanalysen genutzt werden.

Präventive Analysen im Sinne einer ‚Statistical Process Control‘ sind nun jederzeit auf Basis der gewonnenen Messdaten in Echtzeit und ohne Informationsverlust möglich. Die Fachbereiche, beispielsweise Prozess- und Qualitätsingenieure in der Fertigung, profitierten davon, dass sie ihre individuellen Standard- oder Ad-hoc-Reports auf Knopfdruck erstellen können.

Darüber hinaus lassen sich nun Produktionsnachweise mit allen verfügbaren Daten zu einem einzelnen Bauteil in wenigen Sekunden abrufen. Da sich die eingesetzte Datenbank-Lösung flexibel erweitern lässt, kann das System mit den steigenden Anforderungen von Semikron mitwachsen – beispielsweise, wenn weitere Anlagen angeschlossen werden, um das Prozesswissen in der Datenbank zu erhöhen.







  • Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise

    Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen…


  • Ein Stück näher am Quanteninternet

    Das Quanteninternet verspricht signifikante Verbesserungen in verschiedenen technologischen Schlüsselbereichen. Um dieses jedoch im bestehenden Glaserfasernetz zu realisieren, sind Quantenfrequenzkonverter nötig, die die…


  • KI in Fertigungsbranche vorn

    Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über…


  • Nachhaltigkeitsthemen im Datenmanagement abbilden

    Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) oder künstliche Intelligenz (KI) können Unternehmen beim Management von ESG-Daten unterstützen. Der Softwarespezialist Blue Prism beleuchtet…


  • Weniger deutsche Unternehmen abhängig von Vorprodukten aus China

    Im Vergleich zu einer Untersuchung kurz vor Beginn Kriegs in der Ukraine, geben in einer aktuellen Untersuchung des Ifo Instituts weniger Unternehmen…