Agile Projektmanagementmethoden lassen sich erfolgreich auf Einführungsprojekte in der Fertigung anwenden. Sie helfen, Kosten zu reduzieren und Risiken zu minimieren, wenn zum Beispiel mit der Einführung einer Manufacturing Execution-Lösung am 'offenen Herzen' der Produktion operiert wird.
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Die Einführung moderner Software-Lösungen zur integrierten Produktionssteuerung versprechen hohe Flexibilität sowie mehr Transparenz in der Fertigung. Jedoch birgt die Implementierung auch Risiken, die sich aus möglichen Änderungen für den Fertigungsprozess ergeben. Moderne Manufacturing Execution-Systeme (MES) bieten beispielsweise individuelle und ergonomische Eingabemasken, die es dem Werker ermöglichen, direkt am Arbeitsplatz relevante Daten aus der PRoduktion abzurufen und zu erfassen. Hierbei entstehen aber auch Risiken bedingt durch die Integrationstiefe, die aus der engen Verzahnung von Menschen und Maschinen resultieren. Der Erfolg einer Einführung hängt entscheidend davon ab, individuelle Bedarfe und mögliche Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu lösen. Erfahrungen bei der Einführung von MES-Lösungen zeigen, dass insbesondere bei verteilten Fertigungsstrukturen und einer hohen IT-Durchdringung von einem ‚Big Bang‘ abzuraten ist – und somit eine flexiblere Implementierung in kurzen Intervallen zu bevorzugen sind.
Agile Integration fördert die Selbstorganisation
Seit einigen Jahren sind sogenannte agile Projektmanagementmethoden in der Software-Entwicklung in Mode und werden auch von Dell Services im Standard schon seit längerem angewandt. Bei Einführungsprojekten für Enterprise Resource Planning-Systeme (ERP), aber insbesondere auch bei Integrationsprojekten für die Fertigung, lassen sich diese Methoden sehr gut anwenden. Von klassischen Projektmanagementmethoden unterscheiden sich agile Ansätze dadurch, dass sie Unternehmen und Implementierungspartner von Beginn an in einen regelmäßigen Dialogprozess einbinden. So wird nicht erst bei Ablieferung des Gewerks, also zum Ende des Einführungsprojektes, das Erreichte begutachtet, sondern kontinuierlich in relativ kurzen Abständen. Motiviert sind solche Vorgehensweisen nicht zuletzt durch Elemente der Lean Production, denn sie erlauben den beteiligten Teams die Selbstorganisation ihrer Arbeit und stellen den Menschen in den Mittelpunkt des Projektes.
Kostenvorteile im Vergleich zu klassischer Projektierung
Eine Variante der agilen Projektierung ist die sogenannte Scrum-Methode. Der Begriff stammt aus dem englischen Rugby und bezeichnet dort eine Phase, in der sich Spieler und Gegenspieler zusammenraufen – das ‚Gedränge‘. Sinnbildlich gilt dieses ‚Zusammenraufen‘ auch für Unternehmen und IT-Partner: Zu Beginn einer sogenannten Sprint-Phase bestimmt das Projektteam die Aufgaben, die in einer Zeit von etwa zwei bis vier Wochen erreicht werden sollen, um das zu Projektanfang definierte Ziel zu erreichen. Nach Ablauf der vereinbarten Zeit findet eine gemeinsame Begutachtung der bis dahin geschaffenen Lösung statt – auch wenn die Gesamtlösung noch nicht erreicht wurde.
Üblicherweise werden so in frühen Phasen Prototypen begutachtet, und erst mit zunehmender Projektdauer findet die Bewertung an der realen Lösung statt. Für alle Beteiligten wird somit frühzeitig Überblick geschaffen – Probleme, Fehler und Änderungswünsche können rechtzeitig erkannt und diskutiert werden. Insofern sind agile Methoden sehr gut für flexible Projekte geeignet, in denen zu Beginn noch kein klares Bild der zu erzielenden Lösung existiert. Agile Methoden erlauben dem Projektteam, gemeinsam zu ‚lernen‘ – was immer dann notwendig ist, wenn organisatorisches oder technologisches Neuland betreten wird.
Ohne die frühe und kontinuierliche Begutachtung käme dieser Lerneffekt nicht zustande. Denn klassiche Vorgehensmodellen definieren und spezifizieren die Lösung zu Beginn des Projektes. Dadurch geht Anpassungsfreiraum verloren, um den vermeintlichen Vorteil, Kosten schon zu Beginn genau schätzen zu können, auszunutzen.
Gerade innovative Themen lassen sich jedoch auf diese Weise nur schlecht realisieren, denn solche Projekte sind insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht vollständig zu Projektbeginn spezifiziert werden können. Agile Projektmethoden können auf eventuelle Probleme schneller, effizienter und somit in der Summe kostengünstiger reagieren.
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