Die im Rahmen des Energiemonitorings gesammelten Daten und Kennzahlen werden innerhalb der Visualisierung beispielsweise als Balken- oder Liniendiagramm aufbereitet. Dazu setzt Visam Vbase für die HMI-Darstellung auf eigene Laufzeitsysteme; für die Visualisierung auf mobilen Endgeräten kommt HTML zum Einsatz. Bild: Visam GmbH

Herausforderung Systemintegration

Durch die heterogenen, gewachsenen Strukturen des Betriebes wurde das Monitoringsystem allerdings vor Herausforderungen gestellt: Die meisten Anlagen und Bereiche wurden von unterschiedlichen, autarken Steuerungssystemen verwaltet. Durch die Konektivität des Leitsystems konnten die Daten der unterschiedlichen Anlagen, Gewerke und Energieverbraucher jedoch trotz dieser schwierigen Ausgangssituation zentral erfasst, visualisiert und aufgezeichnet werden. Neben dem reinen Energieverbrauch werden dabei auch der Betriebsstatus und die Auslastung der Anlage erfasst und parallel zu Energie- und Ressourcenverbrauch aufgezeichnet.

Die so ermittelten Informationen werden zur Archivierung unmittelbar an einen Datenbank-Server übergeben und liegen übergeordneten Systemen jederzeit zur Auswertung vor. Die gesammelten Daten und Kennzahlen werden innerhalb der Visualisierung aufbereitet und stehen beispielsweise als Balken- oder Liniendiagramm für die verantwortlichen Mitarbeiter zur Verfügung. Über die Historie können alle Daten seit dem Start des Monitorings abgerufen werden. Die Informationen können zudem von jedem autorisierten Computer im Netzwerk oder mobil mit dem Smartphone oder Tablet-PC eingesehen werden. Durch die Festlegung von Grenzwerten alarmiert das System im Falle der Überschreitung die zuständigen Mitarbeiter automatisch per E-Mail und SMS.

Einsparungen durch automatisiertes Controlling

Zwar wird durch die Überwachung und die Visualisierung des Energieverbrauchs das Gespür der Mitarbeiter für den Ressourceneinsatz geschult, dies alleine bedingt allerdings noch keine Energieeinsparung. Doch auch hier kann die Technik durch automatisiertes Energiecontrolling mithelfen, den Energieverbrauch zu reduzieren. Die aus dem Monitoring gewonnenen Kennzahlen, etwa zum aktuellen Verbrauch, können automatisch an die Steuerung der Energieverbraucher übertragen werden, um diese bedarfsgerecht zu regeln und dadurch energieeffizient zu betreiben.

Wo keine direkte Steuerung von Verbrauchern möglich ist, kann das Modul ‚VBase-Controlling‘ durch vorgeschaltete Systeme regelnd und steuernd eingreifen. Beispielsweise wird die Beleuchtung im Bürokomplex in Abstimmung mit Anwesenheitsmeldern am Abend automatisch ausgeschaltet und die Heizung heruntergeregelt. Spitzenlasten werden dadurch vermieden, dass besonders energieintensive Verbraucher nur bei geringer Netzauslastung gestartet beziehungsweise bei maximaler Leistung betrieben werden. Auch die selbst erzeugte Energie aus der PV-Anlage kann durch Energiecontrolling umfassender genutzt werden, da jederzeit alle Informationen über die aktuell erzeugte Leistung sowie den Verbrauch vorliegen. Energiespeicher können ebenfalls eingebunden und dadurch mit einem sehr hohen Wirkungsgrad betrieben werden.

Nachhaltiger Erfolg für das Energiemanagementsystem

Mit der Einführung des Energiemonitorings und -controllings wurde die Grundlage für ein erfolgreiches Energiemanagementsystem nach DIN EN 50001 gelegt. Durch den Einsatz der entsprechenden Monitoring- und Controllingfunktionen des Leitsystems konnte der Energieverbrauch lückenlos erfasst sowie konkrete Sparmaßnahmen umgesetzt werden. Große ‚Energiefresser‘ und Fehlfunktionen der Anlagen lassen sich nun einfacher ausfindig machen. Die Aufbereitung der Daten, die ständige Erfolgskontrolle und der universelle Zugriff auf das System hat dazu beigetragen, bei den Mitarbeitern des Betriebes das Bewusstsein für Energie als wichtige Ressource zu wecken – ein wesentlicher Faktor für den nachhaltigen Erfolg eines Energiemanagementsystems.