Spagat zwischen Rechenleistung und Leistungsaufnahme

Seit kurzem bietet der Hersteller seine Rechner der Compact SL-Serie mit den neuen Atom-E3800-Prozessoren von Intel an. Die Prozessoren, auch bekannt unter dem Namen Bay Trail, zähen zu den ersten industriellen 64-Bit-Prozessoren. Die Recheneinheiten sind als Single-Core-, Dual-Core- und Quad-Core-Version erhältlich. Die Leistungsstufen reichen von 1,33 bis 1,91 Gigahertz, die Leistungsaufnahme variiert je nach Ausführung zwischen fünf und zehn Watt. Damit sollen die Prozessoren den Spagat zwischen hoher Rechenleistung und niedrigem Stromverbrauch bewältigen. Für Binder erfüllen die Prozessoren in Hinblick auf ihre Leistungsaufnahme, Robustheit und Langlebigkeit die Anforderungen der Industrie. Gleichzeitig würden die Prozessoren den Weg für neue Anwendungen ebnen, insbesondere für Visualisierungen und anspruchsvolle Multitouch-Anwendungen.

Schnittstellen für vielseitige Anwendungen

Die Modelle mit den neuen Prozessoren unterstützen Betriebssysteme wie Linux, Windows Embedded 8 oder Android. Die Geräte bringen zudem Anbindungsmöglichkeiten für unterschiedliche Steuerungen mit. Im Standard verfügen die Embedded-Computer über DVI-, USB-, LAN-, Ethernet- und RS232-Anschlüsse. Zudem lassen sich die Systeme mithilfe eines PC/104-Anschlusses oder eines Mini-PCIe-Steckplatzes mit Erweiterungskarten aufrüsten. Auf dieser Weise können zum Beispiel weitere Schnittstellen wie CAN oder RS422/485 ergänzt werden. Optional sind zudem ein Embedded Display-Port und Funkmodule erhältlich. Der Entwicklungsfokus lag bei den Geräten auf Robustheit, Langlebigkeit und Langzeitverfügbarkeit. Das Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland und in der Schweiz verfügt über eine eigene Entwicklung, Konstruktion und zwei Fertigungsstandorte mit Inhouse-SMD-Bestückung. Das gesamte Portfolio des Anbieters kommt ohne anfällige Bauteile wie Batterien oder rotierende Teile aus. Anstelle herkömmlicher Harddisks verwendet der Hersteller industrielle Festkörperlaufwerke – Solid State Disks. Die Geräte sind zudem für den erweiterten Temperaturbereich von minus 40 bis plus 85 Grad Celsius zugelassen. Die Verfügbarkeit seiner Geräte gibt der Produzent mit mindestens zehn Jahren an.

Mehrkernprozessoren für den Industrie-Einsatz

Bislang verzichtete der System-Anbieter auf Produkte, die mit Dual- oder Quad-Core-Prozessoren ausgestattet waren. Die Leistungsaufnahme widersprach dem Verständnis des Anbieters von industrietauglichen Lösungen. Die neuen Prozessoren gestatten jedoch deutliche Leistungssteigerungen gegenüber älteren Baureihen bei vertretbarem Stromverbrauch. Die ersten Geräte hat das Unternehmen bereits Ende Mai ausgeliefert. Damit gehört der Anbieter zu den ersten Embedded-Herstellern, welche die neuen Plattformen implementiert haben. In naher Zukunft plant das Unternehmen außerdem die Markteinführung eines Touchpanel-Computers mit Atom-E3800-Prozessor.