Von der Fertigungsplanung bis zum Energiemanagement
Gesteuert wird die Abschaltung von dem MDE/BDE-Modul ‚Provis‘, einem Baustein der ERP-Lösung ‚GPPS‘ von Gewatec. Das Unternehmen setzt die aktuelle Version des Systems in einer umfassenden Installation ein, angefangen vom Produktionsplanungssystem mit Waagenanbindung über Kapazitätsplanungs-Leitstand und Angebotskalkulation bis zum CAQ-System. Das ERP-System wurde speziell für mittelständische Fertigungsbetriebe entwickelt. Dazu existieren Branchenlösungen für Zerspaner, Serienfertiger, Automobilzulieferer, Kunststoffspritzer und Medizintechniker.
Im Rahmen der Maschinen- und Betriebsdatenerfassung werden Daten, die für einen wirtschaftlichen Fertigungsprozess notwendig sind, betriebsweit erfasst und über Industrie-Computer oder Daten-Terminals an den BDE/MDE-Leitstand-Rechner übermittelt. Bei Gotzeina sind zur Zeit an über 40 Maschinen Datenterminals installiert, die bei Bedarf im gesamten Netzwerk beispielsweise den aktuellen Stand des Auftragsfortschritts, den Materialverbrauch oder spezifische Maschinendatenauswertungen anzeigen. Dazu können maschinen- oder auftragsbezogenen Auswertungen, Soll-Ist-Vergleiche und zeitbezogene Nachkalkulationen erstellt werden. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
In Verbindung mit dem CAQ-System überwacht der Leitstand auch beispielsweise die Messintervalle bei den gefertigten Teilen. Wird der Messzeitpunkt überschritten fordert der Leitstand den Mitarbeiter an der Maschine durch die Ansteuerung einer Signallampe zum Messen auf. Hier setzt Gotzeina mit seinen Maßnahmen zur Energieeinsparung an: Wenn alle Maschinen einer Abluftanlage stehen, wird vom Leitrechner ein Impuls an einen Aktor gesendet, der dann die entsprechende Lüfteranlage ausschaltet. In das Energiemanagement ist auch der frequenzgeregelte Kompressor einbezogen, der ebenfalls ausgeschaltet wird, wenn keine der fünf Abluftanlagen mehr aktiv ist. Da ein Druckluftsystem aufgrund von Leckagen immer einen gewissen Grundverbrauch hat, würde der Kompressor diesen in der Nacht oder am Wochenende ausgleichen. Durch die Frequenzregelung arbeitet der Kompressor auch während des Betriebes bereits energieoptimiert.
Zusätzliche Energieoptimierung bei Wärmetauschern
Als nächster Schritt ist geplant, mit drehzahlgeregelten Rotationswärmetauschern in den Werkhallen weitere Gebläseanlagen in das Energiemanagement einzubeziehen. Die Tauscher werden zur gesteuerten Wärmerückgewinnung der Abluft eingesetzt und sorgen während der Betriebszeiten für den notwendigen Frischluftanteil in den Werkhallen. Nachts und am Wochenende geht dieser Abtransport von Wärme aber unnötig zu Lasten der Heizkosten, so dass sie in diesen Zeiträumen ebenfalls automatisch abgeschaltet werden sollen. Bei der überschlägigen Ermittlung der Einsparungen rechnet das Unternehmen zu den direkten Stromkosten auch die verminderten Wartungskosten und den geringeren Verschleiß, beziehungsweise die längeren Laufzeiten der Lüfteranlagen und des Kompressors. Das Manufacturing Execution System (MES) HYDRA optimiert Produktionsprozesse für Fertigungsunternehmen, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ‣ weiterlesen
MES-Integrator und 360-Grad-Partner für optimierte Fertigung
Diese Einsparungen sind relativ genau zu bestimmen. Schwieriger wird die Bilanzierung bei den Heizkosten. Der Abtransport warmer Luft aus der Werkhalle wird zwar reduziert wenn die Lüfteranlagen nicht laufen, durch die Stillstandszeiten des Kompressors ist allerdings auch die bei dessen Betrieb entstehende Abwärme, die für Sozialräume und ein angrenzendes Wohnhaus genutzt wird, geringer. „Abgesehen davon, dass ein Kompressor bei Betriebsstillstand aber nicht als Heizung missbraucht werden sollte, sparen wir unterm Strich auch bei den Heizkosten. Alle Einspareffekte über das ProVis-Energiemanagement zusammen gerechnet liegen wir bis dato in einem Bereich von vier bis füntausend Euro pro Jahr. Dem gegenüber stehen Installationskosten von circa 3.500 Euro“, sagt Gotzeina.