Einsatz in rauer Umgebung: Der Casio DT-X30 übersteht den Kontakt mit Wasser genauso unbeschadet wie ein versehentliches Pudding-Bad. Bild: Casio

Den ersten Praxistest erfolgreiche bestanden

Die bislang in der Fertigwarenlogistik eingesetzten Handterminals kamen nicht in die engere Wahl, weil deren Opto-Mechanik recht empfindlich war und die Handlichkeit der klobigen Robustgeräte zu wünschen übrig ließ.Die zusammengefassten Anforderungen an die neuen MDE-Geräte wurden mit dem bei FrieslandCampina bereits eingeführten Systemhaus Data Elektronik GmbH diskutiert. Der Integrator verfügt über Erfahrung mit dem Enterprise Resource-Planning-System (ERP) des Unternehmens und hatte bereits vielfältige Auto-ID-Komponenten geliefert.

Horst-Günter Bode, Account-Manager des Systemhauses, schildert die Anforderungen: „Wenn beispielsweise Abfülllinien gereinigt werden, ist viel Wasser im Spiel und da kann es schnell passieren, dass auch ein MDE-Gerät in den Strahl gerät.“ Das Systemhaus stellte Handterminals verschiedener Hersteller vor. Den Vorstellungen des aus Mitarbeitern mehrerer Fachbereiche gebildeten Projektteams entsprach nur das Casio DT-X30 All-Range. Das System verfügt einerseits über einen hochwertigen Scanner und verspricht andererseits mit Schutzart IP67 und bruchfestem Gehäuse hohe Haltbarkeit. Der All-Range-Imager des Handheld arbeitet mit einem CMOS-Sensor, flexiblem Autofokus und weitreichendem Zielstrahl.

In der Praxis bedeutet dies, dass ein- und zweidimensionale Codes sowohl im Nahbereich als auch aus großer Entfernung gelesen werden. Der Laserpointer-Zielstrahl erleichtert das Anvisieren des Identcodes, wobei auch bei schrägem Auftreffen gute Leseergebnisse erzielt werden können. Zusätzlich verfügt das Gerät über eine Digitalkamera mit LED-Blitz, so dass auch bei schlechten Lichtverhältnissen beispielsweise ein Transportschaden dokumentiert werden kann. Außerdem bietet das schlanke Handheld ein kontrastreiches Farbdisplay. Bei der Produktdemonstration überzeugte das leichte und wasserdichte Gehäuse das Projektteam. Bode erläutert: „Man wollte sehen, wie viel Pudding solch ein Gerät verträgt. Der Pudding und anschließendes Abspritzen mit viel Wasser beeindrucken das robuste Gerät überhaupt nicht. Es arbeitet weiter, ohne Spuren zu zeigen.“

Einfache Installation per Remote-Desktop

Das Handheld arbeitet unter Windows CE 6.0 als Remotedesktop auf einer speziell für die Lageranwendung programmierten Serverlösung. Die eigentliche Software läuft dabei auf dem Server, auf den Terminals wird nur die Bedienoberfläche abgebildet. Durch den Verzicht auf Client-Software hält sich der Installationsaufwand in Grenzen. Die neuen Geräte ließen sich auch vergleichsweise leicht ins LVS integrieren. Hilfreich dabei war die Einrichtungssoftware ‚Elisa‘, mit der unter anderem die Scanner-Einstellungen eines Master-Handhelds auf alle Geräte übertragen werden konnten.

Der Einsatz der neuen Handhelds beginnt im Wareneingang, wo Waren identifiziert und ins LVS übernommen werden. Hier werden zwei Barcode-Etiketten mit Losnummer und Ladungsträger-ID erzeugt, auf die Palette oder den Container geklebt, wieder gescannt und so ‚verheiratet‘. Ab der Einlagerung wird nur noch das Ladungsträger-Etikett gescannt. Bei der Einlagerung wird der Identcode des Lagerplatzes gescannt und ans LVS übermittelt. Wird nun in der Produktion Material benötigt, wird ein Auslagerauftrag im LVS generiert und an eines der Lager-Handhelds übertragen. Der zuständige Mitarbeiter begibt sich zum angezeigten Lagerplatz, scannt den Ladungsträger-Barcode und transportiert das Material an die Abfülllinie, die ihm auf dem Display angezeigt wird.

Verlässliche Information gestattet niedrige Bestände

Mit dem neuen System können jeder Fertigware nicht nur die Chargendaten der Molkereiprodukte und Fruchtbeimischungen, sondern auch die exakten Daten aller Hilfsmaterialien bis hin zum Verpackungsmaterial zugeordnet werden. Die gesicherten Prozesse im neuen produktionsnahen Lager und die daraus resultierende Datenqualität schaffen Überblick und Bestandssicherheit. Gleichzeitig wird eine permanente Inventur ermöglicht. So ließ sich eine eine Bestandsoptimierung sowie der Abbau von Sicherheitsreserven erreichen – bei gleichzeitiger Erhöhung der Verfügbarkeit. Hinzu kommt die durchgängige Traceability über alle Molkereiprodukte und Verpackungsmaterialien.