Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag drucken

Bedarfsorientierte Personalplanung

Gut geplant für Unternehmen und Mitarbeiter

Die Flexibilität der Schichtplanung hält mit den Anforderungen durch sinkende Losgrößen, Variantenvielfalt und Auftragsschwankungen oft nicht Schritt. Ein guter Grund, die Personaleinsatzplanung auf die Agenda zu setzen. Zumal mit dem richtigen Modell alle Beteiligten flexibler planen und agieren können.



Bild: Dr. Scherf Schütt & Zander GmbH

Die immer flexibleren Produktionsprozesse der Industrie 4.0 werden einen deutlich flexibleren Mitarbeitereinsatz erfordern als wir dies heute gewohnt sind. Dem gegenüber sind in vielen Unternehmen immer noch starre Schichtpläne gesetzt. Mehr Flexibilität verspricht hier eine bedarfsorientierte Personaleinsatzplanung. Benötigt werden hierfür vier Komponenten: Personalbedarfsermittlung, flexible Arbeitszeitmodelle, einen Prozess zur Personaleinsatzplanung und Kennzahlen für das Controlling.

Die Basis ist eine Bedarfsermittlung

Heutzutage lassen sich auf Basis von Vergangenheitsdaten in den meisten Fällen Prognosen über den Geschäftsverlauf für saisonale Verläufe und Lastverteilungen innerhalb einer Woche erstellen. Im Rahmen einer auftragsorientierten Fertigung kann man in der Regel konkreten Personalbedarf je Anlage und auch je Arbeitsplatz beziehungsweise Qualifikation ermitteln. Sind die sich aus den verändernden Personalbedarfen ergebenden benötigten Flexibilitätsspielräume bekannt, können entsprechende Arbeitszeitmodelle entwickelt werden. Bei geringeren Abweichungen zwischen den einzelnen Produktionswochen können dies auch rollierende Schichtpläne mit Flexibilitätskonzepten wie Reserveschichten sein. Bei großen Unterschieden zwischen verschiedenen Auslastungsphasen kann eine ‚freie‘ Personaleinsatzplanung notwendig werden, das heißt für jede Auslastungsphase wird ein spezifischer Schichtplan erstellt.

Der Prozess richtet sich nach dem Modell

Wie man zu diesem Plan kommt und inwieweit dabei die Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt werden, hängt von der konkreten Gestaltung des Prozesses zur Personaleinsatzplanung ab. Hierbei gibt es viele Möglichkeiten. Das eine Extrem ist eine zentrale, direktive Einsatzplanung, in der die Arbeitszeit der Mitarbeiter zentral ohne Mitsprache der Mitarbeiter erfolgt. Letztendlich fällt auch ein rollierender Schichtplan in diese Kategorie, da die Zeiten per Schichtplan vorgegeben werden und die Mitarbeiter im Vorfeld wenig Möglichkeit haben, diesen zu beeinflussen. Das andere Extrem ist, dass sich Mitarbeiter innerhalb vorgegebener Rahmenbedingungen selbst planen können. Rahmenbedingungen könnten zum Beispiel die Vorgabe sein, wie viele Mitarbeiter innerhalb einer Schicht mit welcher Qualifikation benötigt werden und in welchem Rahmen sich die Zeitkonten der Mitarbeiter bewegen dürfen. Innerhalb dieser Vorgaben können sich dann die Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten bezüglich Start, Ende und Dauer selbst einteilen. Zwischen den beiden Polen sind vielen Zwischenstufen für die Gestaltung von Personaleinsatzplanungsprozessen möglich.

Controlling hilft bei den Verbesserungen

Um die Personaleinsatzplanung immer weiter zu optimieren, muss nach jedem Planungszyklus ausgewertet werden, wie gut die Prognosen und die Einsatzplanung wirklich waren. Dies ist die Basis dafür, die Qualität der Prognosen und der Einsatzplanung immer weiter zu verbessern.

Zehn Prozent mehr Produktivität sind möglich

Durch eine Personaleinsatzplanung können sowohl Überstunden als auch Leerzeiten vermieden werden. Darüber hinaus kann durch eine Flexibilisierung der Stammmitarbeiter sehr oft die zunehmend teure und auch politisch immer weniger gewollte Leiharbeit reduziert werden. All diese Themen zusammengenommen, sind in den meisten Fällen Produktivitätssteigerungen um mindestens zehn Prozent möglich. Viele Maßnahmen in diesem Handlungsfeld haben daher eine Amortisationszeit von unter einem Jahr. Auch für die Mitarbeiter kann eine Personaleinsatzplanung Vorteile bringen. Das mag erstmal überraschend klingen, betrachtet man aber, wie die betriebliche Realität für viele Mitarbeiter in starren Schichtsystemen aussieht, wenn diese dem aktuellen Flexibilitätsbedarf nicht mehr gerecht werden, lassen sich Nutzenaspekte erkennen.

Die Auswirkungen starrer, nicht bedarfsgerechter Schichtsysteme zeigen sich in der Regel darin, dass kurzfristig Schichten anberaumt oder abgesagt werden, dass Mitarbeiter oft aus Freischichten geholt werden und sogar Urlaube storniert werden müssen. Dies alles sind Anzeichen dafür, dass die Schichtpläne nicht mehr zum Bedarf passen. Für die Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie immer weniger Planungssicherheit haben. Mit einem guten Prozess zur Personaleinsatzplanung kann diese Planungssicherheit wieder deutlich erhöht und die benötigte kurzfristige Flexibilität gesenkt werden. Eine bedarfsorientierte Personaleinsatzplanung macht somit Mitarbeiter und Unternehmen flexibler, kann wirtschaftliche Vorteile generieren und so gestaltet werden, dass Mitarbeiter mehr Planungssicherheit und Einfluss auf ihre Arbeitszeiten haben. Ein guter Grund, dieses Handlungsfeld auf die Agenda zu setzen.


Das könnte Sie auch interessieren:

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im März auf 93,3 Punkte geklettert und verzeichnet damit den fünften Anstieg in Folge.‣ weiterlesen

Der Sensorhersteller Leuze gibt Veränderungen in der Geschäftsführung bekannt. Mit Wirkung zum 1. April wird Xavier Hamers CEO der Unternehmensgruppe.‣ weiterlesen

Wago wird erster System- und Technologiepartner für das echtzeitfähige, Linux-basierte Betriebssystem ctrlX OS von Bosch Rexroth. Gemeinsam wolle man die offene Lösung weiterentwickeln, als Standard vorantreiben und branchenspezifischer Apps auf den Markt bringen.‣ weiterlesen

Der VDMA Additive Manufacturing wird ab 2024 ideeller Träger der Rapid.Tech 3D. Bereits in diesem Jahr will sich die Arbeitsgemeinschaft mit einem Format zum Thema Bildung engagieren‣ weiterlesen

Der Gewinner des Hermes Awards wird am 16. April bekanntgegeben. Die Jury hat nun die drei nominierten Unternehmen bekanntgegeben: ACS Climatics, Beckhoff und Bosch Rexroth.‣ weiterlesen

Checkmarx hat den Launch von Supply Chain Threat Intelligence bekanntgegeben. Das System stellt Bedrohungsinformationen zu hunderttausenden schädlichen Code-Paketen, zur Reputation der beteiligten Entwickler, zu schädlichen Verhaltensmustern und mehr bereit.‣ weiterlesen

Die Industrial Digital Twin Association hat mit PTC ein neues Mitglied. Gestartet mit 23 Organisationen, umfasst die Initiative nun 94 Mitglieder.‣ weiterlesen

Industrielle Montagelinien sind vielfältig: Einige arbeiten mit häufig wechselnden Produktaufbauten, während sich andere durch komplexe Prozesse und hohen Abstimmungsbedarf zwischen Werker und weiteren Experten auszeichnen. Das Fraunhofer IGD will Anwender mit einer Kombination aus Augmented Reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen.‣ weiterlesen

Rund 1 Million Industrieroboter werden allein im Automotive-Bereich eingesetzt. Laut der International Federation of Robotics ein Rekordwert. Das größte Wachstum beobachtet der Robotik-Verband derzeit in China.‣ weiterlesen

Die Sorgen der Unternehmensleiter haben sich laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Kloepfel Consulting verschoben. Waren im September 2022 noch steigende Kosten die Hauptsorge, sorgt sich die Mehrheit der befragten Führungskräfte aktuell vor geopolitischen Risiken.‣ weiterlesen

Firewalls gehören in Unternehmen zu den wichtigsten Sicherheitskomponenten, um das Netzwerk vor Angriffen zu schützen. Mehr noch, im integrierten und vernetzen Zusammenspiel mit weiteren Security-Lösungen, beispielsweise für die Endpoint-, Mobile- oder Cloud-Security und mit den immer wichtigeren Security-Services durch menschliche Experten, fügt sich die Firewall in ein ganzheitliches Security-Ökosystem ein, das alle IT-Bereiche im Unternehmen bestmöglich vor Angriffen und vor Schäden bewahren kann.‣ weiterlesen