Rückverfolgbarkeit von Chargen

Weiterer Nutzen erwächst dem Unternehmen auf dem Feld der Produktqualität, denn die Lösung sichert diese durch eine vollständige Rückverfolgung der Chargenherkunft und -verwendung. Auch die Belegstruktur der ERP-Lösung verläuft nun anders als zuvor: Wareneingangsbuchungen sind vom Einkauf in den Wareneingang verlagert worden. Dadurch steht die Ware im Durchschnitt rund einen Tag früher zur Disposition.

Vertrauen zu Standardprozessen entwickeln

Neben dem Funktionsumfang der Lösung spielte auch das Bedienkonzept bei der Auswahl des ERP-Systems eine Rolle. In der eingeführten Lösung wird nach der Mehrfenstertechnik für jedes Fenster automatisch ein Platz auf dem Bildschirm bereitgestellt, ohne dabei bereits geöffnete Fenster zu überdecken. „Jeder Mitarbeiter hat für seine Arbeit die Informationen benutzerspezifisch und übersichtlich vor sich. Dazu kann er einfach zwischen verschiedenen Programmen wechseln.“ Vertriebsmitarbeiter haben so neben der Auftragsmaske zum Beispiel ein abhängiges Kundenfenster und eine Schnelleingabe zur Verfügung, um zügig auf Ansprechpartner zugreifen oder Kundenbestellungen einsehen zu können. Überzeugt zeigt sich das Handels- und Fertigungsunternehmen auch von den Workflows, die in der Lösung hinterlegt, dabei aber frei definierbar sind. Diese haben sich als Grundlage als überaus nützlich erwiesen, um die eigenen Unternehmensprozesse auf den Prüfstand zu stellen und zu optimieren.

Außerdem hat die Beschäftigung mit den Abläufen dazu geführt, die Prozesse auch nach der Einführung nochmals auf Verbesserungsspielraum ‚abzuklopfen‘. „Dabei haben wir festgestellt, dass wir bei dem einen oder anderen Prozess anfangs zu viele Anpassungen vorgenommen haben. Das Customizing hätten wir an manchen Stellen unterlassen sollen, dann wären wir besser gefahren“, erläutert Müller. Deshalb rät er Anwendern, sich im Vorfeld einer Systemauswahl nicht zu sehr an die eigenen Prozesse zu klammern und stattdessen die Gelegenheit zu nutzen, diese zu hinterfragen und bei Bedarf umzudenken. Die Prozesse, die im Softwarestandard angelegt oder durch frei definierbare Workflows modellierbar sind, seien vielfach erprobt und bewährt. Müller verdeutlicht dies am Beispiel von Freigabeprozessen für Kreditvergaben und -limits oder Rabatten. Diese sind inklusive Workflows in der Anwendung hinterlegt, ließen sich nicht weiter verbessern und ersparten in diesem Fall dem Innendienstmitarbeiter und dem Vertriebsleiter unter anderem einen regen E-Mail-Verkehr.

Kundenbeziehungen im Unternehmenssystem verwalten

Die Unternehmenslösung bringt auch ein integriertes Modul für Customer Relationship Management (CRM) mit. Damit lassen sich Vertriebsaktionen einzelnen Aufträgen zuweisen und bestimmen, ob eine Messepräsenz zu einer Order geführt hat. Vor dem Hintergrund, dass im Rahmen von Messen generierter Umsatz rund 30 Prozent der Gesamtsumme ausmachen, hat das Unternehmen die Erfolgskontrolle, die es braucht. „Wir sind im Jahr auf rund 60 Messen präsent. Jetzt wissen wir, welche wie erfolgreich verlief“, erklärt Müller.