Die Energiewende birgt für die Industrie Herausforderungen, aber auch Chancen: Unternehmen, die ihr Konzept zum Stromeinkauf überdenken und neue Marktmechanismen wie den Intraday-Handel nutzen, können sich Handlungsspielräume eröffnen, um die wirtschaftliche Effizient des Unternehmens zu verbessern.
Bild: Fotolia / Digitalstock
Die Volatilität der erneuerbaren Energiequellen stellt Energieversorger und Netzbetreiber vor große Herausforderungen. Denn damit verbunden sind neue Anforderungen zum Beispiel bezüglich der Stabilisierung der Netzfrequenz. Aber die Industrie als größter Stromabnehmer − aktuelle Angaben des VDE belegen, dass deren Bedarf 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland ausmacht − ist ebenso unmittelbar davon betroffen wie Energieanbieter. Denn die unstete Einspeisung der Wind- und Photovoltaikanlagen wird unter anderem verstärkt etwa zu Preisschwankungen an der Strombörse führen. Zusätzliche Kosten können zudem dadurch entstehen, dass viele Unternehmen ihre benötigten Lastprofile über Vollversorgungsverträge abdecken. Die Krux bei dem Einkauf ‚en bloc‘: Individuelle Eigenheiten der industriellen Prozesse wie beispielsweise ‚Ramp-up‘-Phasen finden dabei keine Berücksichtigung − das bedeutet, es wird durchgängig ein einheitlicher Tarif bezahlt. Dieser kann entsprechend höher ausfallen, je nachdem in welchem Maß der Energieversorger sein Risiko hinsichtlich der Kosten für Regelenergie an seine Kunden weitergibt. Im Fall einer Bilanzkreisverantwortlichkeit kommen auf die Industrieunternehmen zudem Ausgleichzahlungen zu, wenn die angemeldete Stromentnahme nicht mit der tatsächlichen übereinstimmt.
Generell können Unternehmen gemäß der neuen Abschaltverordnung finanziell davon profitieren, dass sie durch physische Maßnahmen, etwa dem Drosseln von Produktionsanlagen mitwirken, die schwankende Einspeisung von erneuerbaren Energien ausgleichen und somit zur Stabilisierung der Netzfrequenz beitragen. Darüber hinaus kann die Flexibilität in der Produktion zusätzlich auf einem anderen Wege gewinnbringend von den energieintensiven Branchen genutzt werden: im Intraday- Handel. Dieser ist nach Ansicht von Theodor Baumhoff, Procom GmbH, nicht nur für flexible Stromerzeuger lukrativ, sondern auch für Industrieunternehmen. Denn der Intraday-Handel gestattet, die Stromentnahme und -abgabe gezielt mit der Verbrauchssteuerung in Einklang zu bringen − zum Beispiel bei einem kurzfristig notwendigen Stillstand von Produktionsabläufen, wenn bestimmte Einzelteile von einem Hersteller nicht rechtzeitig angeliefert worden sind.
„Auf Ausnahmesituationen wie diese kann mit Intraday-Verkäufen reagiert werden“, sagt Jan Aengenvoort, Sprecher bei Next Kraftwerke. Dies führe zu einer logischen Konsequenz: Durch das ‚Glattziehen‘ des Bilanzkreislaufs, also der Reduzierung der Abweichungen, lassen sich Ausgleichskosten minimieren. Der Handel mit der Energie erfordert jedoch nach Angaben Baumhoffs „eine enge Verzahnung zwischen der Produktionsplanung und der energiewirtschaftlichen Abteilung, die für die Strombeschaffung verantwortlich ist, sowie einen kurzfristig aktivierbaren Marktzugang“. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist für Industrieunternehmen mit eigener Bilanzkreisverantwortlichkeit verpflichtend, insofern sie gemäß dem ‚Positionspapier zur Wahrnehmung der Pflichten nach Paragraph 4 Absatz 2 Strom NZV und Ziffer 5.2. des Standardbilanzkreisvertrages durch die Bilanzkreisverantwortlichen‘ der Bundesnetzagentur (BNETZA) für die ordnungsgemäße Führung verantwortlich sind, da es im Sinne der Netzstabilität von Bedeutung ist ‚für eine ausgeglichene Viertelstunden-Leistungsbilanz der Bilanzkreise zu sorgen‘. Diese Verpflichtung erklärt sich unter anderem daraus, dass es ‚insbesondere in den Stunden mit steilen Lastoder Produktionsflanken nach wie vor nahezu durchgängig zu erheblichen Systemungleichgewichten‘ kommt, die auf eine fehlende viertelstündliche Bewirtschaftung dieser Flanken zurückzuführen sind.
Mittelständische Unternehmen investieren selbst in schwierigen Zeiten in Microsoft-Technologien, weil sie überzeugt sind, dass ihre Mitarbeiterproduktivität steigt und sich ihre Kostenstruktur bessert. Microsoft hat mit dem Microsoft-Partner-Network ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. Für unsere Leser gibt die Microsoft-Partnerübersicht in Ausgabe Juli/August der IT&Production Tipps für die Suche nach einer geeigneten Branchen- oder Speziallösung im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Auf der Suche nach Innovation, nach neuen Lösungen und der Abgrenzung zum Mitbewerb vernetzen sich zunehmend mehr Unternehmen mit externen Experten und Partnern. SAP hat mit dem SAP-Ecosystem ein Netzwerk aufgebaut, das ein Forum für den Aufbau von Partnerschaften, Zugang zu Ressourcen und einen Rahmen für Dialoge und Kooperationen bietet. In der Maiausgabe der Fachzeitschrift IT&Production erhalten unsere Leser einen aktuellen Überblick zum SAP-Ecosystem im Bereich des produzierenden Gewerbes.
Anbieter & Produkte
Weltweit führende APS-Technologie für alle industriellen Anforderungen
Work-in-Process-Management in S/4HANA
Qualität, Lieferketten, Rückverfolgbarkeit – Nachhaltigkeit hat viele Facetten
becosEPS – Enterprise Planning System
IIoT in Stahl Service Centern
Wachstum durch Kundenorientierung: Das Geheimnis liegt in einem smarten Variantenkonfigurator
MPDV Mikrolab GmbH – WE CREATE SMART FACTORIES
augmented instructions – digitalisiertes Know how unterstützt die Industrie beim Wissenstransfer
ANZEIGE
Whitepaper
Vollautomatische Feinplanung
Vom 4-Stufen-Modell zum Regelkreis
Mit Kennzahlen die Produktion im Griff
Monitoring IT, OT and IIoT with Paessler PRTG: use cases and dashboards
Smart Factory Elements
Videos
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Kontio, finnischer Hersteller von Blockhäusern
Erfolgreiche Asprova APS Einführung bei Prospera: Laserschneiden, Biegen und Stanzen. Aprova hat all unsere Planungsprobleme gelöst.
Smart Factory Cloud Services
Specops Password Auditor – Evaluieren Sie kostenlos Ihre Passwortsicherheit in Active Directory
Ein Unternehmen, das sich mit der Auswahl eines ERP- Systems befasst, muss sich gleichsam mit einem viel- schichtigen Software-Markt und unklaren Interessen- lagen an interne Abwick- lungsprozesse auseinander- setzen. Guter Rat bei der Investitionsentscheidung ist teuer. ERP/CRM Wissen Kompakt unterstützt Sie bei der gezielten Investition in die IT-Infrastruktur.
Immer mehr Anbieter von Maschinen, Automatisierungstechnik und Industriesoftware integrieren künstliche Intelligenz in ihre Produkte. Das ganze Potenzial spielen selbstlernende Systeme aber erst aus, wenn sie passgenau auf ihren Einsatz in Fertigung und Büro zugeschnitten wurden. Über beide Möglichkeiten, als Fertiger die Vorzüge von industrieller KI zu nutzen, geht es im regelmäßig aktualisierten Themenheft Künstliche Intelligenz.
Das Internet of Things verändert Produktwelten und die Vernetzung in der Fertigung gleichermaßen. Entstehende Ökosysteme laden zur einer neuen Form der Zusammenarbeit ein. Die Spezialausgabe IoT Wissen Kompakt informiert über die Technologie, Projektierung und Anbieter für die eigene Applikation, in- und außerhalb der Fabrik.
Um alle Potenziale eines MES umfassend ausnutzen zu können, beleuchten unsere Autoren in der Serie von MES Wissen Kompakt die erfolgskritischen Faktoren, um Fertigungsunternehmen präventiv zu steuern. Darüber hinaus präsentiert MES Wissen Kompakt ein breites Spektrum an Firmenportraits, Produkt- neuheiten und Dienst- leistungen im MES-Umfeld.