Viele Hersteller der Halbleiter-, TFT-, LED- und Elektronikindustrie sowie der Solarindustrie benötigen Systeme zur Prozessabgasentsorgung für ihre Fertigungsstätten. Entwickelt und konstruiert werden diese Technologien etwa bei der DAS Environmental Expert GmbH aus Dresden. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte und Dienstleistungen auf den weltweiten Märkten und wird dabei von einer umfassenden Unternehmenslösung unterstützt. Bild: DAS Environmental Expert

Relativ ’schmerzloser‘ Projektverlauf

Zahlreiche neue Funktionalitäten, welche die Anwender zuvor in den Schulungen kennengelernt hatten, kamen nun direkt zum Einsatz. „So eine Systemeinführung ist immer schwierig und gehört für mich zu den komplexesten unternehmerischen Herausforderungen. Da gibt es stets auch individuelle Probleme, die aber nichts mit der Software zu tun haben müssen. Gemessen am Ausmaß der Veränderung und am Risikopotenzial würde ich den Verlauf als relativ schmerzlos bezeichnen“, erinnert sich Baetke. Nach der Einführung arbeiten die Mitarbeiter zudem mit einem Vertriebswerkzeug, das bereits 90 Prozent der Anforderungen an IT-gestütztes Kundenbeziehungsmanagement (CRM) erfüllt und damit zunächst die Integration eines eigenständigen CRM-Moduls erspart. Beispielsweise lassen sich in der Software Referenzanlagen hinterlegen, sodass sich etwa der technische Vertrieb vor einer Angebotsabgabe über vergleichbare Anlagen informieren kann. Ebenso lassen sich diese Referenzanlagen gut für die Kalkulation nutzen. Nach der Beauftragung kommt die Konstruktion zum Zug, aus deren Zeichnung eine Stückliste entsteht, die in das ERP-System importiert wird. In der Materialwirtschaft ermittelt ein Einkaufstool den Bedarf und generiert automatisch Bestellvorschläge. In der ‚Auftragsfertigung‘, einer Spezialanwendung des Systemintegrators, sind dann die einzelnen Produktionsschritte festgelegt. Auf diese Weise kann auch der Vertriebler jederzeit anhand der Auftrags- oder Artikelnummern feststellen, in welchem Fertigungsschritt sich die Anlage gerade befindet: in der Montage, der Endfertigung oder bereits in der Inbetriebnahme. Danach geht es in die Verpackung und die Logistik. Nach der Auslieferung wird die Anlage archiviert und kommt ins Servicetool.



Im Zusammenspiel mit der Cosmo Consult-Niederlassung in Dresden hat die DAS eine Unternehmenslösung auf Basis von Microsoft Dynamics NAV installiert. Das Einführungsprojekt war herausfordernd, hat sich jedoch gelohnt: Prozesse von Einkauf über das Projektmanagement bis hin zum Kundenbeziehungsmanagement lassen sich nun schneller abwickeln als zuvor. Bild: DAS Environmental Expert.

Nutzenpotenziale durch beschleunigte Abläufe

Ein weiteres Modul des IT-Dienstleisters, das ‚Projektmanagement‘, nutzt DAS für seine Wasserprojekte. Bei dem Modul CC|Workflow geht es vor allem um Prozesseinhaltung und Feldsicherheit. Bestimmte Schritte lassen sich nicht abschließen, wenn nicht auch alle erforderlichen, von dem Fertigungsunternehmen definierten Felder ausgefüllt sind. Zudem ist ein Ablauf festgelegt, dass etwa nach einem ersten Bearbeiter automatisch ein weiterer einen Vorgang abschließen muss, bevor sich der Prozess fertigstellen lässt. Die Implementierung dieses Moduls in der zweiten Jahreshälfte 2014 bedeutet den nächsten Schritt in Richtung Stammdatensicherung. Orderten die Mitarbeiter mit dem Altsystem noch über 3.000 Bestellungen für ständig wiederkehrende Teile mit einem sehr niedrigen Preis, kann man das heute aufgrund der automatischen Bestellvorschläge der ERP-Lösung deutlich effizienter behandeln.

„Jede Bestellung braucht bis zur Buchung etwa 18 Minuten. Da ist es eine simple Rechenaufgabe, was uns die schrittweise Nutzung von Dynamics NAV an Einsparpotenzialen bringen wird“, erläutert Baetke. Darüber hinaus bietet die integrierte Unternehmenslösung eine ganze Reihe neuer Werkzeuge und Funktionalitäten, die zur Optimierung der Prozesse in der Wertschöpfungskette beitragen und durch neue Analysemöglichkeiten die Mitarbeiter bei ihren Entscheidungen unterstützen. Zudem betont Baetke die internationale Verbreitung von Microsoft Dynamics NAV und die Erfahrung des Anbieters: „Wir sehen uns als typischen Mittelständler, aber auch als Global Player. Für Cosmo Consult haben wir uns deshalb entschieden, weil die Gruppe reichlich Erfahrungen mit Kunden hat, die im Ausland – etwa China – produzieren und arbeiten.“ Die gute Zusammenarbeit mit dem IT-Partner will das Fertigungsunternehmen daher auch weiterhin fortsetzen, zunächst bei der Auftragsverfolgung und dem Qualitätsmanagement.

 

Cosmo Consult erwirbt die Tectura AG

Im Zuge ihrer internationalen Wachstumsstrategie im Bereich Microsoft Dynamics übernimmt die Cosmo Consult AG alle Aktien der Tectura AG in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sowie der Tectura AB in Schweden und damit das gesamte operative Europageschäft des Software-Anbieters und IT-Dienstleisters. Gleichzeitig erfolgt die Übernahme der Tectura Licensing GmbH in der Schweiz, die sämtliche Produkt- und Eigentumsrechte an den von Tectura entwickelten und weltweit eingesetzten Branchen- und Speziallösungen besitzt. Dadurch entsteht der größte Microsoft Dynamics ERP-Partner in Deutschland und einer der bedeutenden Partner weltweit. Mit über 450 Mitarbeitern an 20 Standorten in Europa, davon neun in Deutschland, soll vor allem das internationale ERP- und Business Intelligence-Geschäft (BI) weiter ausgebaut werden. Beide Unternehmen legten ihren Branchenschwerpunkt bislang auf die Fertigungsindustrie, projektorientierte Dienstleister sowie Unternehmen im Bereich E-Commerce. Diese Fokussierung soll künftig unter einer Marke weiter verfolgt und ausgebaut werden. Mit der Übernahme steigt die Zahl der Kundeninstallationen auf mehr als 1.200. Uwe Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Cosmo Consult AG, begründet die strategische Entscheidung: „Als vereintes Unternehmen bieten wir unseren Kunden ein deutlich größeres Lösungsportfolio und eine starke Marktpräsenz in Europa. So können wir unsere Kunden zukünftig noch besser bei der Umsetzung ihrer nationalen und internationalen ERP- und BI-Strategien unterstützen.“