Beitrag drucken

Neuer Produktionsplaner mit Pegging

Verwendung statt Verschwendung

Achten Planer zu sehr auf die ihre bekannten Engpassmaschinen, könnten die Prozesse neben dem Bottleneck darunter leiden. Ausgleichen lässt sich das per Produktionsplanungssoftware. Der Automatisierer IFM aus Essen hat dafür kürzlich das Produkt Factory Optimization Excellence auf den Markt gebracht.

 (Bild: IFM Electronic Gmbh)

(Bild: IFM Electronic Gmbh)

Obwohl viele Unternehmen ihre Planungssysteme eigens auf die Bottlenecks ausrichten, kommt es trotzdem immer wieder zu Staus oder Störungen. Denn Software kann zwar den Betrieb der Maschine überwachen und vielleicht optimieren, oft aber um den Preis, dass die vor- und nachgelagerten Prozesse Probleme bereiten. Produktionsplanungssysteme (PPS) sind hilfreich, betrachten jedoch manchmal die Fertigungsabläufe nur schematisch aufeinanderfolgend, vergleichbar mit einer Perlenkette. Dabei sollten auch die Abhängigkeiten zwischen den Arbeitsplätzen, Echtzeitdaten und Zeitstempel berücksichtigt werden.

(Bild: IFM Electronic Gmbh)

Geplant bis zum Zeitlimit

Für diese Aufgabe lässt sich heute künstliche Intelligenz einsetzen. Die neue Software GIB GXM Factory Optimization Excellence nutzt einen solchen Algorithmus, um die Arbeitsplätze im Werk gleichzeitige zu beplanen. Dazu setzt die Software alle Anforderungen, Abhängigkeiten, Aufträge und Kapazitäten in Relation zueinander. Das Produkt des Automatisierungstechnik-Herstellers IFM aus Essen kombiniert aus allen integrierten Datenpunkten einen machbaren Fertigungsplan. Danach errechnet das System einen weiteren Plan mit exakt denselben Daten, vergleicht die Ergebnisse und verwirft den schlechteren Plan. Das System errechnet so lange neue Fertigungspläne, vergleicht sie und behält den besseren bei, bis das vorgegebene Zeitlimit erreicht ist. Der zu diesem Zeitpunkt beste Plan wird dann an den Produktionsplaner übergeben. Dabei verzichtet die Planungssoftware auf komplexe Analysemöglichkeiten, um Transparenz und Usability nicht zu beeinträchtigen.

Abhängigkeiten erkennen

Um die Ergebnisse der Planung zu verbessern, untersucht das System im sogenannten Pegging die Abhängigkeiten der Arbeitsplätze für jeden zu bearbeitenden Auftrag im Betrachtungszeitraum. Dazu wird für jeden Auftrag ermittelt, welches Material und welche Teile benötigt werden, wann diese an welchem Arbeitsplatz sein müssen, welche Fertigungsabläufe vor- und nachgelagert sind und welche Ruhe- und Pufferzeiten eingehalten werden müssen. Darin fließen Zeitstempel ein, die etwa auf Liegezeiten und Rüstzeiten hindeuten. Mit Pegging lässt sich die Fertigungsmenge vorgelagerter Fertigungsprozesse so anpassen, dass aus einem Vorgang mehrere Folgeprozesse unterschiedlicher Aufträge bedient werden können. Im Pegging wird also das komplexe Netzwerk der Fertigungsabläufe dechiffriert, um die Güte der Produktionspläne anzuheben.


Das könnte Sie auch interessieren:

Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wird der 11. Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und löst Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer nach fast elf Jahren ab.‣ weiterlesen

Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender bei DMG Mori, hat am Donnerstag sein Amt niedergelegt. Sein Vertrag wurde im Rahmen einer Aufsichtsratssitzung einvernehmlich beendet. Alfred Geißler wurde vom Aufsichtsrat zum Nachfolger bestellt.‣ weiterlesen

Microsoft feiert 40. Geburtstag in Deutschland und eröffnet ein europäisches Experience Center in München. Es ist eines von vier Experience Centern weltweit.‣ weiterlesen

Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme beleuchten in einem neuen Whitepaper, wie es um die Entwicklung europäischer bzw. deutscher KI-Sprachmodelle bestellt ist.‣ weiterlesen

Cyber-physikalische Systeme (CPS), wie etwa Autos oder Produktionsanlagen, stecken voller elektronischer und mechanischer Komponenten, die von Software gesteuert werden. Jedoch ist es eine Herausforderung, die Systemarchitekturen solcher Systeme fortwährend konsistent zu halten. Neue Methoden dafür soll ein Sonderforschungsbereich (SFB) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickeln.‣ weiterlesen

Mit der Akquisition der Pod Group hat G+D bereits 2021 sein Portfolio im IoT-Bereich erweitert. Durch den Erwerb von Mecomo geht das Unternehmen nun einen weiteren Schritt in Richtung IoT-Komplettanbieter im Transport- und Logistikbereich.‣ weiterlesen

Die Grimme-Gruppe produziert individuell konfigurierte Landmaschinen. Was für den Wettbewerb Vorteile bringt, ist allerdings mit großem Aufwand verbunden - so verwaltete Grimme Kundenanfragen lange über ein Excel-Tool. Mit dem Softwareanbieter Slashwhy zusammen wurde dies durch ein webbasiertes Anfragemanagement-Programm abgelöst.‣ weiterlesen

Die Software Moryx hilft der Fertigungssteuerung, Maschinen schnell auf einen neuen Kurs zu bringen oder sie für den nächsten Auftrag anzupassen. Mit seinen einheitlichen Bedienoberflächen und seiner niedrigen Einstiegshürde ist das Tool von Phoenix Contact insbesondere auf den Einsatz in Fertigungen mit der Losgröße 1 ausgerichtet.‣ weiterlesen