Strategien für die Elektronikindustrie

In Daten lesen, wo es hakt

Hohe Lagerbestände sind kein Garant für bessere Lieferperformance. (Bild: Perzeptron GmbH)
Hohe Lagerbestände sind kein Garant für bessere Lieferperformance. (Bild: Perzeptron GmbH)

Gemeinsame Datenbasis

Die Grundlage für die Optimierung ist eine transparente und gemeinsame Datenbasis, die allen Beteiligten zur Verfügung steht. Die Unternehmensberatung Perzeptron hat dafür das Tool MiG (Materialwirtschaft im Gleichgewicht) entwickelt. Das Browser-basierte Programm kann an bestehende ERP-Systeme angebunden werden und analysiert bzw. visualisiert die dort vorhandenen Daten. Für jede Abteilung stehen eigene Ansichten, Analyse- und Optimierungsfunktionen zur Verfügung. Weil jeder Nutzer auf dieselben Daten zugreift, entfallen Unklarheit und Zweifel. Dabei nutzt das Programm jeweils den aktuellsten Datensatz, ohne selbst Änderungen vorzunehmen. Die Implementierung ist in der Regel in wenigen Tagen abgschlossen.

Sehen, wo Teile fehlen

Die Fertigungsübersicht zeigt zunächst Aufträge mit Fehlteilen. Das soll die Fertigungsleitung und Logistik dabei Unterstützung, die Produktion rechtzeitig anzupassen. Gleichzeitig kann der Einkauf rechtzeitig agieren und dafür sorgen, dass alle Materialien für einen Auftrag rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden. Mitarbeiter können kontinuierlich Materialbewegungen beobachten und strategische Entscheidungen zur Optimierung der Beschaffung treffen. Die Suche nach Bauteilen und Informationen entfällt ebenso wie die übereilte Bestellung von Fehlteilen. MiG wurde für alle Fertigungsbetriebe konzipiert, die mit Stücklisten arbeiten.

Markus Renner, Mitgründer und Geschäftsführer Perzeptron GmbH (Bild: Perzeptron GmbH)
Markus Renner, Mitgründer und Geschäftsführer Perzeptron GmbH (Bild: Perzeptron GmbH)

Mit wenig viel verbessern

Es zeigt sich, dass mit wenigen Maßnahmen deutliche Verbesserungen in der Materialwirtschaft und dem Produktionsprozess von Auftragsfertigern, Herstellern und OEMs erzielt werden können. Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten können solche Optimierungen für Unternehmen wichtig werden. Gleichzeitig schaffen sie aber auch eine neue Art der Zusammenarbeit intern und mit Kunden – und bringen Mitarbeiter weg von operativen Tätigkeiten hin zu einer strategischen, vorausschauenden und gestaltenden Entwicklung des Unternehmens.