Robotic Process Automation

Brückentechnologie im Aufwind

Solange steht RPA noch nicht auf der Agenda von IT-Verantwortlichen im Industrieumfeld, da haben Experten der Technologie schon ein Verfallsdatum gesetzt. RPA könne mittelfristig als Brückentechnologie aussterben, schreiben die Autoren des Bitkom-Leitfadens ‚ERP und Robotic Process Automation (RPA) – eine Einordnung‘. Die Veröffentlichung zeigt aber auch, warum uns die Softwareroboter trotzdem noch Jahrzehnte begleiten könnten.

Bild: ©metamorworks/stock.adobe.com
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ERP-Systeme stehen im Mittelpunkt einer jeden unternehmerischen Digitalisierungsstrategie. Moderne ERP-Software bildet Unternehmensprozesse ab und automatisiert diese. Ist die ERP-Lösung veraltet oder fehlt die nötige Offenheit, kann sie zum Bremser werden und Brückentechnologien wie Robotic Process Automation – kurz RPA – für Unternehmen attraktiv machen. Prinzipiell kann der Einsatz von RPA-Technologien dort als sinnvoll angesehen werden, wo durch die Automatisierung von Prozessen nachweislich Effizienz- und Produktivitätszugewinne realisiert werden können.

Anwendungsfälle von RPA

Beispiele für den RPA-Einsatz bietet das Feld der Integration. Mangelt es einem ERP-System an einer Schnittstelle für eine Aufgabe, etwa aufgrund veralteter Technologie oder fehlender Entwicklungsressourcen, können die Inhalte mit einem Drittsystem (aus ERP-Sicht) per GUI-Fernsteuerung ausgetauscht werden. Zudem gibt es Situationen, in denen die Benutzerführung eines ERP-Systems gerade bei wiederkehrenden Aufgaben umständlich oder fehleranfällig wirkt. Hier kann RPA durch (Teil-)Automatisierung des Prozesses helfen. Auch im Software-Testing lassen sich die Roboter einsetzen, um Entwicklungsarbeit automatisiert auf Fehler abzuklopfen.

Veraltete Software

RPA soll vorrangig Prozesse im Backoffice von Unternehmen und Institutionen automatisieren. Insbesondere adressiert RPA die Prozesse, bei denen Informationen bisher händisch von Medium zu Medium oder von System zu System übertragen werden; beispielsweise von Papierrechnungen in eine Finanzbuchhaltungssoftware oder von Desktop zu Desktop. Besonders Letzteres erscheint absurd, denn wieso sollte es nötig sein, bereits digital vorhandene Informationen per Hand von einer Software in eine andere zu übertragen? Der Grund ist ein großes Digitalisierungsdefizit auf breiter Front: Ein Großteil der derzeit in Unternehmen eingesetzten Software ist schlichtweg veraltet. In der Praxis führt dies zu fehlender Interoperabilität (APIs), einer großen Anzahl von suboptimal arbeitenden Middlewares, aufwendigen Eigenentwicklungen und personalintensiven Workarounds.

Kleber zwischen Papier und ERP-System

Klassisches RPA schlägt eine Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt. Zur Automatisierung von standardisierten Geschäftsprozessen werden die Aktivitäten eines menschlichen Anwenders mit einem oder mehreren IT-Systemen durch die RPA-Anwendungen simuliert. Aufgrund eines hohen Standardisierungsgrads lassen sich Prozesse auf Basis von (Papier-)Formularen sehr gut mit klassischem RPA automatisieren. Beispiele hierfür sind Anträge zur Neuanlage eines Mitarbeiters, Kundenbestellungen per Fax, Rechnungseingang etc. RPA überbrückt damit den Weg zwischen dem Bedarfsträger (z. B. Endkunde) und dem Back-Office über Dokumente.







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