Wie große Firmen von Startups profitieren
Platzhirsche und junge Wilde
Chance 3: Kommunikation verbessern
Die beteiligten Unternehmen einer Digitalisierungskooperation bringen nicht nur unterschiedliche Kompetenzen und Erfahrungen mit, sondern unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Erwartungen und Ziele an das Kooperationsprojekt. Für einen erfolgreichen Projektabschluss sollten mögliche Divergenzen frühzeitig aufgedeckt und gelöst werden. Eine offene Kommunikation wird von Unternehmen als erfolgversprechend wahrgenommen. Verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten können dazu beitragen. Gelingt es, diese neuen Möglichkeiten auf die interne Zusammenarbeit zu übertragen, kann langfristig eine aktivere und verbesserte Kommunikationskultur im Unternehmen erreicht werden. Dabei sind insbesondere Führungskräfte gefordert, auf eventuelle Unsicherheiten und Widerstände seitens der Mitarbeiter zu achten und damit umzugehen.
Chance 4: Strukturen reflektieren
Für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem Startup bedarf es Rahmenbedingungen. Dazu gehört die Einführung von Organisationseinheiten, die für die operative Umsetzung der Zusammenarbeit verantwortlich sind, und die Überarbeitung von Kommunikations- und Führungslinien. Etablierte Unternehmen sollten zeitlich befristete organisationale Anschlussstellen schaffen und sich damit für einen externen Partner begrenzt öffnen. Dieser Prozess bietet die Chance, die bestehenden Organisationsstrukturen zu reflektieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Insbesondere besteht die Chance, die eigenen Strukturen agiler und flexibler zu gestalten. Auch dabei ist es die Aufgabe der Führungskräfte, die Mitarbeiter aktiv in einen solchen Veränderungsprozess einzubeziehen. Die neunte Ausgabe von Rockwell Automations „State of Smart Manufacturing“ Report liefert Einblicke in Trends und Herausforderungen für Hersteller. Dazu wurden über 1.500 Fertigungsunternehmen befragt, knapp 100 der befragten Unternehmen kommen aus Deutschland. ‣ weiterlesen
KI in Fertigungsbranche vorn
Chance 5: Fachkräfte werben
Die Zusammenarbeit mit Startups ermöglicht schließlich auch, sich bei bestehenden und potenziell zukünftigen Mitarbeitern als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Die Möglichkeit im Rahmen neuer Projekte Ideen einzubringen und neues zu lernen, bringt Abwechslung und erhöht die Zufriedenheit und Motivation bei den Mitarbeitern. Gleichzeitig können Kooperationsprojekte ein wichtiges Instrument der Personalentwicklung sein und ein Asset bei der Akquise von IT-Fachkräften darstellen. Denn IT-Fachkräfte suchen ihren Arbeitgeber oft auch nach interessanten Projekten aus. Der Thin[gk]athon, veranstaltet vom Smart Systems Hub, vereint kollaborative Intelligenz und Industrie-Expertise, um in einem dreitägigen Hackathon innovative Lösungsansätze für komplexe Fragestellungen zu generieren. ‣ weiterlesen
Innovationstreiber Thin[gk]athon: Kollaborative Intelligenz trifft auf Industrie-Expertise
Fazit
Digitalisierungskooperationen mit Startups können vielfältige Chancen bieten. In der Praxis bleiben die Möglichkeiten jedoch häufig ungenutzt. Kooperationen werden bisher überwiegend mit dem Ziel eingegangen, bereits bestehende Produkte zu verbessern oder Herstellungsprozesse zu optimieren. Eine strategische Umsetzung von Kooperationen, die systematisch das Potenzial der fünf Chancen nutzt, fehlt weitestgehend. Ein bewusster Umgang ist jedoch notwendig, um schnell auf die sich laufend verändernden Kundenbedürfnisse und Marktanforderungen zu reagieren und in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Gelingt es Unternehmen zudem, erfolgreich mit Startups zusammenzuarbeiten, kann es sich eine Reputation als Kooperationspartner in der Gründeszene aufbauen. Dies kann zu einem höheren aktiven Zulauf von Startups führen, mit deren Hilfe sich Unternehmen weiteres Digitalisierungspotenzial erschließen können.