Hohe Liefertreue und geringe Bestände

Fein geplant im Druckwalzenwerk

Im Werk von Kurt Zecher dreht sich alles um reibungslose Prozesse bei der Herstellung von Druckwalzen und mehr. Damit alles rund läuft, müssen bei der Planung der Fertigung alle Produktionsparameter exakt aufeinander abgestimmt sein. Dabei hilft die Feinplanungssoftware Ganttplan von Dualis.

Zu sehen ist das Druckwalzenwerk von Kurt Zecher
Bild: Dualis GmbH IT Solution

Die Kurt Zecher GmbH, die ihren Ursprung im Jahr 1948 hat, ist Spezialist für die Herstellung von Rasterwalzen, Drucktechnik und Hartverchromung. Mit stetigen Weiterentwicklungen und drucktechnischen Innovationen kann Zecher heute auf eine über 65-jährige Erfahrung in der Rasterwalzenfertigung zurückblicken. Am Firmensitz in Paderborn fertigt Zecher in vier Werken jährlich mehr als 12.000 gravierte Rasterwalzen. Das Unternehmen arbeitet seit vielen Jahren intensiv mit namhaften Maschinenherstellern und Endanwendern aus den Bereichen Flexo- und Offsetdruck, Beschichtung, Etikettenherstellung und Wellpappendruck zusammen. Zecher verfügt über Vertriebspartner in rund 60 Ländern.

Planung leicht gemacht

Mit dem anhaltenden Wachstum und den steigenden Fertigungsanforderungen ging der Bedarf nach einer Planungslösung einher. „Die Erweiterung unseres Informationssystems um ein Feinplanungssystem war erforderlich, damit wir eine umfassende Produktionsplanung unter Berücksichtigung aller Fertigungsrestriktionen durchführen können. Dazu zählt unter anderem die Feinplanung von Betriebsmitteln, Personalressourcen und Maschinen unter Einbezug des gesamten Umlaufbestands in den produzierenden Abteilungen. Diese Parameter konnten im Planungsmodul des ERP-Systems nur mit sehr hohen manuellen Aufwänden berücksichtigt werden. Insbesondere die Anforderungen der Einzel- und Kleinserienfertigung erhöhten die Komplexität des Problems“, sagt Norman Knauer, Leitung IT/CIO der Kurt Zecher GmbH. Aus diesem Grund wurde die Feinplanungssoftware Ganttplan integriert und mit dem ERP Applus verknüpft. Durch die Berücksichtigung der Restriktionen in Verbindung mit dem kompletten Auftragsnetz in der Fertigungsplanung lassen sich nun bessere Aussagen hinsichtlich Fertigungsterminen treffen, Belastungsspitzen frühzeitig erkennen und die Auslastung der Fertigungsbereiche besser steuern. Darüber hinaus konnte das Unternehmen im Rahmen seiner Industrie 4.0-Strategie wesentlich schneller auf Veränderungen im Auftragsnetz oder dem Ressourcenangebot reagieren.

Evaluierung der Software

Bei der Suche nach der passenden Lösung filterte die Kurt Zecher GmbH erst einmal die Bedürfnisse heraus. Dazu wurde nach der Definition der zu berücksichtigenden Restriktionen und Bedürfnisse ein Anforderungs- und Fragenkatalog erstellt. Dieser sollte die verschiedenen Lösungen auf dem Markt vergleichbar machen. Bei der Bewertung überzeugte Ganttplan genauso wie in der Proof-of-Concept-Phase. Die Optionen der Software zur Planung von Restriktionen der internen Fertigungsprozesse war hier besonders wichtig.

Die Systeme im Einsatz

Die Implementierung erfolgte im laufenden Betrieb. Vom ersten Tag an funktionierte die Lösung ohne Komplikationen. „Fragen, die während der Einbettung der Planungsergebnisse in die Organisation auftraten, wurden zielgerichtet bearbeitet und durch schlüssige Konzepte gelöst“, sagt Knauer. Zecher setzt in der Praxis unter anderem auf die schrittweise Optimierung des Fertigungsplanes durch mehrfache Planungsläufe. So erzielte Verbesserungen können danach bewertet und das günstigste Fertigungsszenario freigegeben werden. Vorteilhaft ist auch die Bewertung von Restkapazitäten und Analysen von Planänderungen in verschiedenen Szenarien. Durch die Integration ovn Ganttplan und Applus lassen sich die Basisdaten der Planung verändern und neu berechnen. Weitere prozessspezifische Restriktionen werden gemeinsam mit Dualis geplant und eingerichtet.

Der Mehrwert für Kurt Zecher

Der Einsatz der APS-Lösung verbesserte die Transparenz quasi sofort. Kritische Aufträge fielen vorher oft erst auf, wenn ein Verzug bestand. Heute können solche Aufträge bereits frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen zur Lösung des Problems ergriffen werden. Auch die Kommunikation an den Schnittstellen zwischen Kunden und Produktion konnte verbessert werden, da sich unvermeidbare Terminänderungen gezielt definieren lassen. Das verbessert insgesamt die Liefertermintreue, die sich nach zwei Planungszyklen um sechs Prozent verbessert hat. Darüber hinaus reduzierten sich die Umlaufbestände und Überhänge sowie Engpässe im Ressourcenangebot sind transparent. Die detailliertere Planung von Maschinen- und Personalbelegung in Verbindung mit dezentralisierten Informationsflüssen in die Produktionsabteilungen durch die BDE-Lösung gibt den Beteiligten nun die Möglichkeit, am Arbeitsplatz und immer aktuell die persönlichen Aufgaben sowie die Belegung der Maschine einzusehen. Dadurch lassen sich flexiblere, schlankere und besser skalierende Abläufe in der Organisation umsetzen. Bei den Mitarbeitern wird der Einsatz der Anwendung im Wesentlichen als Chance wahrgenommen, um die Fertigungsplanung realistisch zu gestalten.

Der Blick nach vorne

Mittelfristig werden dem System weitere Informationen zu planungsrelevanten Objekten zur Verfügung gestellt, beispielsweise Daten für eine vorausschauende Instandhaltung. Ganttplan soll als ein Kernelement der Industrie 4.0-Strategie fungieren. Des Weiteren steht die zunehmende Automatisierung der Prozesse auf der Agenda. Das Ziel ist es, Lieferterminen einzuhalten, den Ressourceneinsatz unter sich verändernden Umweltbedingungen zu optimieren und die die Reaktionen darauf weitgehend zu automatisieren.







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