Beitrag drucken

Europäische Richtlinie ‚VAT in the Digital Age‘

EU als Treiber der E-Rechnung

Die Europäische Kommission hat Ende 2022 ihren Richtlinien-Entwurf zu ‚VAT in the Digital Age‘ vorgestellt, samt korrespondierender EU-Verordnung. So könnte die EU das Thema E-Rechnungspflicht im Jahr 2023 deutlich voranbringen, während die Ampelkoalition noch keine konkreten Vorschläge geliefert hat, sagt Dina Haack vom Softwarehersteller xSuite.

 (Bild: ©New Africa/stock.adobe.com)

(Bild: ©New Africa/stock.adobe.com)

Im Kern geht es beim Richtlinienentwurf ‚VAT in the Digital Age‘, kurz ViDA, um eine Modernisierung der Umsatzsteuer-Richtlinie, die transnationale Hürden wie die lokale Mehrwertsteuer-Registrierung überwinden soll. Möglich ist das über eine EU-weite Pflicht zum transaktionsbasierten E-Invoicing im einheitlichen Standard. Deshalb lässt sich die Richtlinie der Europäischen Kommission als de facto-Entwurf zur Umsetzung einer E-Rechnungspflicht lesen.

Einfluss auf innerdeutschen Rechnungsaustausch

Der Entwurf der Verordnung bezieht sich auf grenzüberschreitende Rechnungen. Voraussichtlich zwischen 2025 und 2028 soll vorgeschrieben sein, dass diese als E-Rechnungen erstellt werden, die direkt und automatisch auch an die Steuerbehörde gehen. Das dürfte auch auf den innerdeutschen Rechnungsaustausch im Mittelstand einwirken. Der Verband elektronische Rechnung (VeR) unterstützt das Vorhaben der Europäischen Kommission und verspricht sich von der Verabschiedung der Richtlinie Impulse für die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft. Im Endeffekt würden dann für das grenzüberschreitende B2B-Geschäft die gleichen Vorschriften gelten wie heute für den elektronischen Rechnungsaustausch mit der öffentlichen Hand.

E-Invoicing: mehr Automatisierung, weniger Fehler

So könnten künftig viel mehr Unternehmen auf E-Invoicing setzen, mit dem oft eine höhere Prozesseffizienz einhergeht. Dabei werden Rechnungen in einem strukturierten XML-Datenformat wie XRechnung oder ZUGFeRD ausgestellt, übermittelt und so zugestellt, dass der Empfänger sie automatisiert und digital annehmen und verarbeiten kann. Mit geeigneter Rechnungsbearbeitungssoftware lassen sich diese Vorgänge weitgehend oder sogar vollständig automatisieren. E-Invoicing bedeutet aber auch: Abschied vom Papier. Denn der größte Bremsklotz bei der automatisierten Verarbeitung ist die Fehleranfälligkeit beim Auslesen von Daten aus eingescannten Belegen. Je weniger Papierrechnungen eintreffen, sondern in XML-Formaten, desto höher ist der Automatisierungsgrad bei der Rechnungsverarbeitung. Unternehmen können überdies ein Lieferantenportal einbinden, um darüber die Kommunikation sowie den Dokumentenaustausch mit Lieferanten vollständig digital abzuwickeln.


Das könnte Sie auch interessieren:

Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wird der 11. Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und löst Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer nach fast elf Jahren ab.‣ weiterlesen

Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender bei DMG Mori, hat am Donnerstag sein Amt niedergelegt. Sein Vertrag wurde im Rahmen einer Aufsichtsratssitzung einvernehmlich beendet. Alfred Geißler wurde vom Aufsichtsrat zum Nachfolger bestellt.‣ weiterlesen

Microsoft feiert 40. Geburtstag in Deutschland und eröffnet ein europäisches Experience Center in München. Es ist eines von vier Experience Centern weltweit.‣ weiterlesen

Expertinnen und Experten der Plattform Lernende Systeme beleuchten in einem neuen Whitepaper, wie es um die Entwicklung europäischer bzw. deutscher KI-Sprachmodelle bestellt ist.‣ weiterlesen

Cyber-physikalische Systeme (CPS), wie etwa Autos oder Produktionsanlagen, stecken voller elektronischer und mechanischer Komponenten, die von Software gesteuert werden. Jedoch ist es eine Herausforderung, die Systemarchitekturen solcher Systeme fortwährend konsistent zu halten. Neue Methoden dafür soll ein Sonderforschungsbereich (SFB) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickeln.‣ weiterlesen

Mit der Akquisition der Pod Group hat G+D bereits 2021 sein Portfolio im IoT-Bereich erweitert. Durch den Erwerb von Mecomo geht das Unternehmen nun einen weiteren Schritt in Richtung IoT-Komplettanbieter im Transport- und Logistikbereich.‣ weiterlesen

Die Grimme-Gruppe produziert individuell konfigurierte Landmaschinen. Was für den Wettbewerb Vorteile bringt, ist allerdings mit großem Aufwand verbunden - so verwaltete Grimme Kundenanfragen lange über ein Excel-Tool. Mit dem Softwareanbieter Slashwhy zusammen wurde dies durch ein webbasiertes Anfragemanagement-Programm abgelöst.‣ weiterlesen

Die Software Moryx hilft der Fertigungssteuerung, Maschinen schnell auf einen neuen Kurs zu bringen oder sie für den nächsten Auftrag anzupassen. Mit seinen einheitlichen Bedienoberflächen und seiner niedrigen Einstiegshürde ist das Tool von Phoenix Contact insbesondere auf den Einsatz in Fertigungen mit der Losgröße 1 ausgerichtet.‣ weiterlesen