ERP-Branchenlösungen sollen Standardgeschäftsprozesse und Spezialfunktionen unter einen Hut bringen. Innovachem für mittelständische Chemieunternehmen verbindet den Systemkern aus Basis von SAP S4/Hana etwa mit Modulen zur Rezepturentwicklung und Compliance-Prüfung. Das erspart so manche Programmierarbeit und Schnittstellenpflege.
Ein ERP-System unterstützt Unternehmen aller Größen und Branchen dabei, Geschäftsprozesse effizient und IT-gestützt zu steuern. Doch die Chemiebranche stellt besondere Anforderungen an eine Software für das Enterprise Resource Planning (ERP). Nicht nur, weil sie eine der am stärksten von Regularien und gesetzlichen Vorgaben betroffenen Branchen ist. Sondern auch weil sie sehr spezifische Prozesse betreibt. Bei der Auswahl einer neuen ERP-Lösung sollten diese Branchenanforderungen – wo immer möglich – in das Pflichtenheft einfließen. Ansonsten müssen sie über separate Speziallösungen umgesetzt werden, was die IT-Landschaft eines Unternehmens komplex und den Datenaustausch aufwendig macht.
Abdeckung im Standard
Neben Prozessen wie der Chargen- und Rezepturverwaltung, dem Proben- und Reklamationsmanagement oder dem Gefahrstoffmanagement gibt es viele weitere spezifische Branchenanforderungen. Funktionen für die Entsorgungsabrechnung, die Fassverwaltung und Chargenrückverfolgung, das Handling von Schüttgut oder ein Labor-Informations-Management-System (LIMS) sind wesentlich für einen sicheren und geregelten Geschäftsbetrieb in Chemieunternehmen. Umso wichtiger ist es, dass solche Abläufe gut abgebildet werden.
ERP-System auf Hana-Basis
Eine ERP-Branchenlösung macht aus, dass sie Standardgeschäftsprozesse wie Einkauf, Vertrieb, Materialwirtschaft oder Finanz- und Rechnungswesen ebenso wie die Besonderheiten einer Branche abdeckt. Dafür wird eine ERP-Standardsoftware um branchenspezifische Funktionen und Workflows erweitert. Ein Beispiel für eine solche ERP-Branchenlösung ist die Software Innovachem. Die Lösung nutzt die Standardfunktionen der ERP-Lösung SAP S/4Hana und ergänzt sie um Funktionen für die Chemieindustrie. Da alle Daten mit der gleichen Basis gehalten werden, verläuft die Integration gegenüber der von Einzelanwendungen im Regelfall deutlich schneller.
Überwachte Compliance
Einen besonderen Stellenwert im ERP-System nimmt die Compliance ein. „Informationen aus dem Gefahrgutmanagement sind beispielsweise essenziell für die Prozesse in der Logistik“, erläutert Markus Wandesleben, Spezialist für die Chemiebranche und Mitglied der Geschäftsleitung beim SAP-Partner Innovabee. „Wenn das Gefahrgutmanagement Teil des ERP-Systems ist wie bei Innovachem, weiß ich sofort und ohne Umwege, wie ich ein Produkt transportieren darf und welchen Transportbeschränkungen ich unterliege. Gleiches gilt für die Stoffmengenverfolgung oder das Rezepturmanagement. Wenn mir mein ERP-System alle Informationen darüber liefert, wieviel von einem chemischen Grundstoff ich einführen darf oder wann ich beim Erstellen einer neuen Rezeptur einen Grenzwert überschritten habe, ist das natürlich von Vorteil – noch dazu, wenn mich das System proaktiv darauf hinweist, wann ich handeln muss oder wenn ich Gefahr laufe, gesetzliche Grenzwerte zu überschreiten.“
Da viele Prozesse in der ERP-Lösung auf Best Practices großer Unternehmen aufbauen, könnten die integrierten Funktionen etwa für Rezepturentwicklung oder das Labor-Informations-Management-System (LIMS) sogar einigen marktverfügbaren Speziallösungen überlegen sein. Markus Wandesleben sagt dazu: „Eine Branchenlösung wie Innovachem basiert auf Best Practices – das gilt sowohl für die übergreifenden als auch für die chemiespezifischen Prozesse wie die VOC-Abwicklung, das Führen einer Gefahrstoffliste und die Gefahrstoffabwicklung. In die Entwicklung sind die Erfahrungen und Vorgehensweisen unzähliger Anwenderunternehmen aus der Chemiebranche eingeflossen.“ Wer sich für eine ERP-Branchenlösung entscheidet, kann natürlich auch weiterhin Speziallösungen nutzen. Eine ERP-Integration sorgt in diesem Fall dafür, doppelte Datenhaltung zu vermeiden und durchgängige Prozesse einzurichten.
Flexibilität und Individualität
Kürzere Innovations- und Produktlebenszyklen und die zunehmende Individualisierung von Produkten setzen auch die Chemiehersteller heute unter hohen Druck. Individuelle Rezepturen, kleinere Losgrößen, kundenspezifische Verpackungen, eine flexiblere Produktionstechnik und neue Abläufen in Vertrieb und Auftragsabwicklung sind sichtbare Folgen dieser Flexibilisierung und Individualisierung. Umsetzen lassen sich solche neuen Anforderungen nur mit einer effizienten und meist digitalisierten Produktentwicklung und Produktionsplanung.
Daten für die Produktion
Eine ERP-Lösung sollte diese Prozesse einerseits so weit wie möglich digitalisieren und automatisieren und auf der anderen Seite miteinander verzahnen können. Wenn die Produktentwicklung, Absatzplanung und die eigentliche Produktion integriert sind, lassen sich kundenspezifischen Aufträge leichter kostendeckend umsetzen. „Eine effiziente Verplanung der Anlagen für das Mischen und Abfüllen mit PP/DS (Production Planning & Detailed Scheduling (PP/DS) ist ein Muss. Dasselbe gilt für die Absatz- und Kostenplanung. Nur wer hier über volle Transparenz und integrierte Prozesse verfügt, kann seinen Materialbedarf und seine Produktion effizient planen“, sagt Wandesleben.
Auslastung optimieren
Innovachem beispielsweise verfügt sowohl über eine integrierte Fein- und Kapazitätsplanung als auch über Funktionen für die Finanz- und Absatzplanung. Sie bildet zudem die zentralen Prozesse der Produktentwicklung und Produktionsplanung ab. Bei Bedarf kann das ERP-System auch direkt an die Produktionsanlagen angebunden werden. All das hilft dabei, zentrale Prozesse mithilfe der IT soweit wie möglich zu automatisieren und zu digitalisieren, um den gestiegenen Kundenanforderungen nicht nur qualitativ gerecht zu werden, sondern sie auch so effizient wie möglich umzusetzen.
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