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ERP/MES-Einführung beim Drehteilezulieferer

Diamantieren im I4.0-Prozess

Mit seinen diamantierten Teilen ist der Dreh- und Frästeilehersteller August Weckermann bei der Fertigungstechnik stets auf dem neuesten Stand. Was beim steilen Unternehmenswachstum liegen blieb, war die Modernisierung der IT. Nach dem Rollout einer ERP/MES-Lösung von Gewatec ist das anders. Jetzt sind die Abläufe teils auf Industrie 4.0-Niveau, die Umlaufbestände halbiert und die Produktivität um mindestens zehn Prozent höher.

 Senior- und Juniorchef Duttlinger in der Fertigung. Im Hintergrund die MDE/BDE-Terminals von GEWATEC mit ihren vier Signalleuchten, jeweils direkt an der Maschine angebracht.

Bild: August Weckermann KG

Diamantierte Teile haben Erfolg

Beim Diamantieren, der Dreh- und Fräsbearbeitung eines Nichteisenmetall-Werkstücks mit einem Diamanten, trägt der Diamant etwas Material ab, drückt aber auch gleichzeitig auf das Werkstück. Durch die Druckphase entsteht eine hervorragende, hochglanzpolierte Oberfläche, die ohne weiteres Polieren galvanisiert werden kann. Diamantierte Produkte von August Weckermann setzten sich schnell durch. Mittlerweile erzielt das Unternehmen 70 Prozent des Umsatzes durch Premiumprodukte für die Sanitärbranche. Der damit verbundene Aufschwung führte 2006 zum Bau eines neuen Logistikzentrums und zusätzlicher Produktionsfläche von 2500 Quadratmeter. Was bei dem Wachstum weitgehend außen vor blieb, war eine parallele Modernisierung der Organisationsabläufe. Es gab vereinzelte IT-Insellösungen, wie ein rudimentäres ‚Waren-Wirtschaftssystem‘ auf MS-DOS-Basis oder die CAQ-Lösung Grips von Gewatec als Einzelmodul. „Aber wachsende Kundenanforderungen, wie eine Chargenrückverfolgung, Dokumentation der Qualität der Produkte oder sinnvolle Steuerung und Erfassung der Wartung und Instandhaltung des Maschinenparks und der Werkzeuge konnten vermehrt nur mit großem personellem Aufwand erfüllt werden. Deshalb war ein Handeln dringend geboten“, sagte der Juniorchef David Duttlinger. Es gehe darum, automatisierte Abläufe zu schaffen, mit denen es die Anwender einfacher haben und die die Produktivität erhöhen.

Sohn und CDO im Boot

Mit der Modernisierung hatte der Geschäftsführer extra auf das Knowhow gewartet, dass sein Sohn aus dem Studium ins Projekt einbringen werde. Im Jahr 2012 ging es los. David Duttlinger: „Die finanziellen Mittel standen dann entsprechend bereit und ich wurde weitgehend vom Alltagsgeschäft freigestellt, was sich im Nachhinein als absolut notwendige Voraussetzung erwies. Es braucht zwingend jemand, ob man ihn jetzt als CDO (Chief Digital Officer) bezeichnet oder wie auch immer, der die Digitalisierung und Optimierung der individuellen Unternehmensprozesse verantwortlich vorantreibt und deren Umsetzung mit kompetenten Partnern koordiniert.“ Der erste größere Schritt in Richtung digitalisierte Fabrik war die Einführung der ERP/MES-Lösung von Gewatec. Diese sah eine weitgehende Integration aller IT-Module vor, von der Datenerfassung in Echtzeit der Prozess- und Qualitätsdaten an der Maschine bis zur Online-Anbindung etwa über Smartphone oder Tablet. Die Digitalisierung der Prozesse in einem integrierten System ist eine gute Basis, normaerweise auch für einige I4.0-Ansätze. Wichtig ist, so David Duttlinger, dass sämtliche Prozessstrukturen im digitalen System abgebildet werden. Die Wahl des Systems fiel nach gründlicher Marktsondierung. „Das Branchen-ERP für Präzisionsteilehersteller von Gewatec konnte im Standard schon viele unserer Anforderungen erfüllen.“ Bei den Testläufen überzeugte auch das Verständnis des Softwarepartners für die Anforderungen der Branche.

Diamantieren im I4.0-Prozess

Bild: August Weckermann KG


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